Ausgabe 11/2009: Zeitenwende

Zeitenwendehonda E Umweltprämie und Insight beflügeln Honda. Von Ralph M. MeunzelBeim Absatz habe Honda Deutschland stark von der Umweltprämie profitiert, die Händlerrendite sei in den ersten Monaten auf ca. 1,5 Prozent geklettert, verrieten Günter Schnatz, Geschäftsführer, und Christoph Stadler, Vertriebschef von Honda Motor Europe (North), im Interview. Und mit dem neuen Insight hat man viel vor.AH: Herr Stadler, wie sind die ersten fünf Monate des Jahres für Honda gelaufen?C. Stadler: Sehr befriedigend. Wir haben bis dato mit 20.000 Einheiten 50 Prozent des Jahresziels erreicht und damit deutlich von der Abwrackprämie profitiert. AH: Nun sind Stückzahlen nur Kosmetik, wenn damit nichts verdient wird. Wie hat sich die Rendite der Händler entwickelt?G. Schnatz: Sehr positiv. Wir liegen Ende April bei 1,5 Prozent und damit deutlich besser als der Durchschnitt. Und das ist gut für die Motivation unserer Händler.C. Stadler: Die Händler konnten auch ihre Altbestände deutlich reduzieren. Gleichzeitig haben wir uns um den Profit und weniger um den Marktanteil gekümmert. Allerdings hat uns die Verfügbarkeit etwas gebremst. Unsere Bestände in Europa haben leider nicht mehr hergegeben.AH: Warum nicht?C. Stadler: Wir haben bestimmte Qualitätsanforderungen, wie ESP beim Jazz oder Diesel mit Rußpartikelfilter. Unsere Anforderungen konnten nicht alle Autos erfüllen. Wenn möglich, haben wir zugekauft. Die Zeit nach der UmweltprämieAH: Die Nachfragekurve wird bereits schwächer. Wie lautet Ihre Empfehlung?C. Stadler: Sich wieder auf die Grundzüge des Autokaufs zu konzentrieren, aktiv auf den Kunden zuzugehen und nicht zu warten, bis er ins Autohaus kommt.AH: Wie hat sich die Vertriebsgesellschaft entwickelt?G. Schnatz: Die Umsätze lagen mit 1,3 Mrd. Euro zum 31.3.2009 auf Vorjahresniveau. Allerdings haben wir unsere Verkaufsförderungen gegenüber dem Handel um 20 Mio. Euro erhöht. Unser Jahresergebnis hat sich dadurch auf eine schwarze Null reduziert. AH: Wie sieht das Ziel für 2009 aus?C. Stadler: Wir wollen 40.000 Autos im Kalenderjahr erreichen. AH: Einige Hersteller sind mit Incentives kräftig eingestiegen. Was macht Honda?C. Stadler: Wir werden den Markt nicht kaufen. Rentabilität geht vor Volumen. Das gilt für uns und unsere Händler.G. Schnatz: Empfehlung an den Handel: Bestände im Auge behalten! Fahrzeuge, die über 180 Tage stehen, sind Gift für Performance und Liquidität. Wir wollen die 1 Prozent Umsatzrendite für das gesamte Jahr erreichen. Auch haben wir verstärkt den Fokus auf das Aftersales-Geschäft gelegt, z. B. wollen wir das Zubehörgeschäft und den Teileumsatz weiter ausbauen. Zudem arbeiten wir gemeinsam mit unseren Händlern an einer Professionalisierung des GW-Geschäfts. Damit wollen wir den Renditerückgang im Neuwagengeschäft kompensieren.Der neue InsightAH: Welche Erwartungen verbinden Sie mit dem neuen Insight?C. Stadler: Wir bieten neueste Umwelttechnologie zum Preis eines herkömmlichen Autos. Jeder Kunde kann sich also einen Hybrid leisten, ohne 5.000 Euro mehr ausgeben zu müssen. Wir wollen in diesem Jahr 3.000 Insight verkaufen, 2010 dann ca. 4.000 Einheiten. Im kommenden Jahr präsentieren wir mit dem CRZ ein Hybrid-Coupé und verfügen dann über drei Autos mit neuester Umwelttechnologie.AH: Was planen Sie im Hinblick auf die neue GVO – wenn sie denn kommt?G. Schnatz: Derzeit gibt es keinerlei Aktivitäten. Wir warten ab, bis die Szenarien konkreter werden, gehen aber davon aus, dass wir mit unserem Händlernetz so wie bisher weitermachen werden.AH: Herzlichen Dank für das Gespräch!Lesen SIe hier...... wie Honda von der Abwrackprämie profitiert und wie mit dem neuen Insight breite Käuferschichten für Hybrid erschlossen werden sollen.Doppelherz zum KampfpreisAb 19.550 Euro kann man sich in Deutschland seit April den neuen Honda Insight mit Hybridtechnik leisten. Der Einstiegspreis liegt damit rund 20 % unter dem des Wettbewerbers Prius von Toyota. In Japan stand der Insight im April an der Spitze der Hitliste bei den Neuzulassungen – und damit erstmals ein Hybridauto! Eine klare Ansage Hondas, der Hybridtechnik nun einen breiten Markt zu eröffnen. In 2009 plant man in Deutschland 3.000 Einheiten abzusetzen, 2010 sollen es dann 4.000 Insights werden.

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