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VW- und Audi-Vertragsverhandlungen: Gedrückte Stimmung in Hannover

20.06.2018 18:16 Uhr
VW
Händlerverträge bei VW: Fortschritte, aber noch kein Ergebnis
© Foto: Friso Gentsch/Volkswagen/dpa

In den Verhandlungen über neue Verträge im VW-Konzern sind zwar Fortschritte erzielt worden. Ein Endergebnis liegt aber noch nicht vor. Viele Partner zeigten sich enttäuscht von ihrem Hersteller.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

Zum dritten Mal hat der Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV) seine Mitglieder nach Hannover geladen, um über den derzeitigen Stand der Verhandlungen über die Händlerverträge zu informieren. Kurz zusammengefasst: Es wurden Fortschritte erzielt, ein Endergebnis liegt aber noch nicht vor. Das berichteten am Mittwoch die von AUTOHAUS befragten Händler nach Ende der Veranstaltung. VAPV-Präsident Dirk Weddigen von Knapp war vorerst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Einseitige Formulierungen geändert

Die Händler berichteten, dass die Rolle des VAPV nun doch wieder in die Präambel der Volkswagen-Händlerverträge aufgenommen worden sei. Zudem seien in diesem Vertragswerk auch zahlreiche Änderungen vor allem bei den ursprünglich einseitigen Formulierungen zugunsten des Herstellers erreicht worden. Bei einem Punkt sicherte sich der VAPV nochmals das Votum der Mitglieder: In Sachen Direktvertrieb sprachen sich die ca. 700 erschienen Partner einstimmig gegen solche Aktivitäten ihres Herstellers aus.

Die Verhandlungen zu den Verträgen sollen nun weiter fortgeführt werden. Im September soll es wieder eine Informationsveranstaltung geben.  Bei Audi seien die Verhandlungen noch nicht so weit gediehen wie bei Volkswagen. Der Entwurf des Volkswagen-Nutzfahrzeugvertrags sei gerade erst zugestellt worden und noch gar nicht bearbeitet, hieß es. Das ursprünglich angesetzte Verhandlungsende am 30. Juni ist definitiv vom Tisch.

"Treuebonus" heiß diskutiert

Zu heißen Diskussionen auf der Veranstaltung hat dem Vernehmen nach das Angebot eines "Treuebonus" geführt, der pauschal bezahlt werden soll, um die Händler in den aktuell schwierigen Zeiten zu unterstützen. Die Rede war von 267 Euro für jeden verkauften VW-Neuwagen in 2017 und 280 Euro für jeden verkauften Audi-Neuwagen in 2017. Die jeweils für jeden Vertriebspartner ermittelte Summe soll entweder noch im Juni oder im Juli ausgezahlt werden. Einige der von AUTOHAUS befragten Händler empfanden dies als "Tropfen auf den heißen Stein". Servicepartner sind von der Zahlung komplett ausgeschlossen.

Enttäuschung überwiegt

In allen Kommentaren war deutlich zu spüren, dass die Händler insgesamt enttäuscht sind von ihrem Hersteller. Die Marken sind geschädigt, das Vertrauen in die handelnden Personen in Wolfsburg und Ingolstadt erschüttert. Auch wenn die Verkäufe bei Volkswagen derzeit noch positiv aussehen, seien diese durch hohe Zuschüsse erkauft, was letztendlich keine gute Zukunftsperspektive aufzeige, hieß es.

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KOMMENTARE


Frank Fehling

21.06.2018 - 13:35 Uhr

Ich vermute mal, dass die neuen Händlerverträge zwischen dem Handel und VW Konzern mit schlechteren Konditionen etc. für den Handel sein werden. VW wird wieder eine Offensive in der Marktbereinigung starten. Weniger Händler und das sterben von Servicepartner ist auch vorprogrammiert. Der Markt wird durch die Digitalisierung immer mehr Arbeitsplätze vernichten. Wer jetzt noch als Markenhändler investiert,der wird in absehbarer bestraft werden.Die Machtspiele zwischen Hersteller und Handel wird am Ende der Händler auf der Verliererstraße sein.


VK

21.06.2018 - 16:54 Uhr

"Auch wenn die Verkäufe bei Volkswagen derzeit noch positiv aussehen, seien diese durch hohe Zuschüsse erkauft, was letztendlich keine gute Zukunftsperspektive aufzeige, hieß es."Aye, sir! Angebote wie dieses "Arteon 2,0 TDI im Leasing für 24 Monate, 10 TKM p.a. OHNE Sonderzahlung für 149 EUR brutto monatlich" (VW Hannover) tragen sicherlich nicht dem realen Wertverlust dieses Autos Rechnung. Mit solchen Dumping-Angeboten macht man den Markt kaputt und schlussendlich hoffentlich auch sich selbst, denn dies ist bei weitem kein Einzelfall bei Audi und VW in den letzten Monaten/Jahren.


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