Ausgabe 07/2009: Viel Potenzial

Viel PotenzialKIA E Umweltprämienboom des ersten Halbjahrs als Polster für eine ungewisse zweite Jahreshälfte. Von Ralph M. MeunzelThomas Bade plant trotz Umweltprämienboom weiterhin mit 31.000 Neuzulassungen für 2009. Mit den Erträgen aus der Sonderkonjunktur sollte der Handel auch seine Eigenkapitalquote stärken, meint der Kia-Chef im Interview.AH: Herr Bade, wie hat das Jahr angefangen?T. Bade: Sehr positiv. Wir haben das Vorjahr und unsere Planung dank Umweltprämie übertroffen. Unser Marktanteil wird voraussichtlich nach dem ersten Quartal bei 1,7 Prozent liegen. AH: Welche Fördermaßnahmen gibt es?T. Bade: Wir haben unsere bestehende Struktur der Incentives im Rahmen der Umweltprämie nicht verändert. Allerdings wurden Sondermodelle kreiert.Liquidität im Handel verbessernAH: Wie lautet die Planung für 2009?T. Bade: Wir wissen nicht, was im zweiten Halbjahr kommt, und haben unser Ziel, rund 31.000 Zulassungen zu erreichen, für 2009 nicht nach oben korrigiert. Wir haben z. B. die Lagerwagen im Handel reduziert, um unseren Partnern die Liquidität zu erhalten. Ich hoffe, dass dem Handel die derzeitige Sonderkonjunktur auch hilft die Eigenkapitalstruktur zu verbessern.AH: Was erwarten Sie vom 2. Halbjahr?T. Bade: Wir haben ohne Umweltprämie mit einem Markt von 2,9 Millionen gerechnet. Jetzt gehen wir von 200.000 zusätzlichen Einheiten aus. Die Auftragsbücher der deutschen Wirtschaft sind aber leer. Dies wird sich im zweiten Halbjahr beim Kaufverhalten negativ auswirken.AH: Wie hat sich die Performance Ihrer Händler im vergangenen Jahr entwickelt?T. Bade: Wir haben darüber leider keine durchgängigen Informationen. Einzelne Händler sind wesentlich besser als der Durchschnitt und haben eine eins vor dem Komma und mehr. Wir werden erst in diesem Jahr einen standardisierten Händlerbetriebsvergleich einführen.AH: Wie viele Insolvenzen gab es?T. Bade: Das Kia-Netz ist weitestgehend verschont geblieben. Die Hälfte der Kia-Händler sind Mehrmarkenhändler, bei denen aufgrund der Volumenstruktur das Kia-Geschäft in der Regel nicht entscheidend für eine Insolvenz wäre.Noch 20 „weiße Flecken“AH: Kia hat 2008 ein neues Margensystem eingeführt. Wie ist die Zielsetzung?T. Bade: Es geht uns dabei um die Qualität und nicht um das absolute Volumen. Jeder Händler kann durch seine Marktausschöpfung damit die volle Marge unabhängig vom Volumen erreichen.AH: Wird es Korrekturen im Netz geben?T. Bade: Wir sind dabei, das Netz zu durchleuchten. Es geht zum einen um das Schließen der „open points“, zum anderen um eine Überprüfung der Strukturen. Es gibt bei uns noch 20 weiße Flecken.AH: Was spricht für Kia?T. Bade: Die Marke hat viel Potenzial. Schauen Sie sich die neuen Modelle an. Wir wollen mittelfristig einen Marktanteil von zwei Prozent und bieten unseren Händlern gute Ertragschancen.AH: Wo sehen Sie Ihre Marke platziert?T. Bade: Unser Wahlspruch „the power to surprise“ ist ganz wichtig, der steht v. a. für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis inkl. Design- und Qualitätsorientierung.AH: Wie ist man in den Ballungsräumen aufgestellt?T. Bade: Wir haben in Berlin und Frankfurt zwei Niederlassungen. Weitere Niederlassungen sind derzeit nicht geplant. Darüber hinaus ist beispielsweise Stuttgart noch nicht zufriedenstellend besetzt. Thema Kostenentlastung AH: Wie steht es mit Kostenentlastungen?T. Bade: Im Rahmen des neuen Bonussystems haben wir den Handel bei operativen Standards, wie z. B. Vorführwagen, bereits entlastet. Insgesamt sind unsere Vertriebsstandards vergleichsweise eher am unteren Ende der „Kostenskala“.AH: Sehen Sie im gewerblichen Geschäft noch Chancen?T. Bade: Wir werden dieses Thema insbesondere mit dem cee’d und dem cee’d sporty wagon angehen. Zusätzlich werden wir in Kürze über unseren Handel ein komplettes Full-Service-Leasing-Angebot darstellen.AH: Wie hat sich Kia weltweit entwickelt?T. Bade: Kia konnte sich im vergangenen Jahr insgesamt um acht Prozent steigern und ist auch in der Krise gut aufgestellt.AH: Herr Bade, danke für das Gespräch.Lesen SIe hier...... wie Kia-Geschäftsführer Thomas Bade die Marke und die Markenorganisation durch die Auto- und Finanzkrise steuern will.KernaussagenStatements aus dem Interview:1. Marktanteilsprognose fürs 1. Quartal 2009 liegt bei 1,7 Prozent.2. Planungsziel von 31.000 Zulassungen für 2009 wird trotz Prämienboom nicht erhöht.3. Noch 20 open points im Netz, gleichzeitig werden „die Strukturen überprüft“.4. Neben den beiden Niederlassungen in Berlin und Frankfurt sind derzeit keine weiteren geplant.

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