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VAPV-Tagung: Händler fordern Rücknahme der Euro 5-Fahrzeuge

27.09.2017 11:09 Uhr
VAPV-Tagung: Händler fordern Rücknahme der Euro 5-Fahrzeuge
Der VAPV-Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp am Mittwoch in Mainz
© Foto: VAPV

Die Volkswagen-Partner pochen auf ein bekanntes Prozedere, um den Diesel zu rehabilitieren. Der Hersteller ist um eine Entspannung des Konflikts bemüht und sucht den Dialog.

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Der Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV) fordert die Rücknahme von Euro 5-Fahrzeugen mit Dieselmotoren durch den Hersteller, technische Korrekturen sowie die Rücklieferung der Fahrzeuge in marktgerechten Chargen zum weiteren Verkauf an die Händler. "Wir kennen dieses Prozedere durch die TT-Aktion von Audi beim damaligen ESP-Test-Problem. Nur dann ist der Diesel Euro 5-Motor rehabilitiert und wieder verkäuflich", sagte der VAPV-Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp am Mittwoch bei einem Verbandskongress in Mainz.

Diese Forderung ist eine Reaktion auf Schreiben der VW-Verantwortlichen, die am Montag beim Verband eingegangen waren. Darin lehnen alle drei Marken eine Hardwarelösung aufgrund technischer Probleme ab. Bereits im August hatte der VAPV Ersatz für die Zeit- und Regiekosten, die Hardware-Nachrüstung oder hilfsweise die Rücknahme der Dieselfahrzeuge und geeignete Maßnahmen zur Kompensation der Schäden im Gebrauchtwagenbereich angemahnt.

Auch die anderen Forderungen wies der Hersteller zurück. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem von Volkswagen verschuldeten Abgasskandal und dem rückläufigen Neu- und Gebrauchtwagengeschäft bestehe nicht, hieß es. VW Pkw teilte mit, dass man auf den Verband in Bezug auf die vollständige Übernahme der Rechtskosten sowie auf die Bewertung der Gebrauchtwagenverluste zukommen wolle. Im Rahmen von "Round Table"-Gesprächen sollen hierzu von der Marke, der Volkswagen Financial Services und dem Verband gemeinsame Lösungen erarbeitet werden.

Vertriebschef um Entspannung bemüht

VW-Vertriebschef Zahn sagte am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, er wolle auf die Händler zugehen. "In bewegten Zeiten ist es umso wichtiger, dass wir eng zusammen rücken." Volkswagen sei sich der aktuell herausfordernden Situation im deutschen Handel sehr bewusst. Weddigen von Knapp begrüßte die Gespräche. "Es ist ein positives Signal", sagte er in Mainz, fügte aber hinzu: "Die Frage ist, was dabei herauskommt."

Der Verbandschef blieb bei seiner scharfen Kritik am VW-Konzern und dessen Aufarbeitung des Dieselskandals, die er vor kurzem im "Spiegel" geäußert hatte (wir berichteten). "Anstatt aus der Krise eine Chance zu machen, begannen wir Markt zu verlieren", sagte er auf der Veranstaltung. Es habe monatelang überhaupt keine Kommunikation mit dem Wolfsburger Unternehmen. Briefe an das Management seien wochenlang nicht beantwortet worden. Insgesamt habe sich der Konzern den Händlern gegenüber schlecht benommen. "Gespräche mit Werksvertretern fanden und finden in lauter Tonlage statt, wenn man den Wünschen der Herren nicht nachkam und die Durchsetzung von Markenzielen wurden mit versteckten Drohungen erreicht", so Weddigen von Knapp laut Redemanuskript.

"Mitarbeiter am Ende ihrer Kräfte"

Der VAPV-Vorsitzende erklärte weiter, die Autohändler litten unter dem Vertrauensverlust der Kunden durch den Dieselskandal. "Unsere im Kundenkontakt stehenden Mitarbeiter sind am Ende ihrer Kräfte und unsere Ergebnisse rauschen in den Keller." Die sich ausgeweitete Dieseldiskussion habe außerdem zu einem "massiven Einbruch unseres Gebrauchtwagengeschäftes" geführt.

Der Verband vertritt die Interessen von mehr als 2.400 Handels- und Servicepartnern der Marken VW, Audi und VW Nutzfahrzeuge. Wie sehr das Diesel-Thema den Händlern auf den Nägeln brennt, zeigte der Ansturm auf die Veranstaltung. Laut VAPV kamen 600 Teilnehmer nach Mainz. Insgesamt 700 Anmeldungen hatten zu einer Warteliste geführt.

Neben den Folgen der Dieselkrise diskutierten die Verbandsmitglieder auf dem Kongress die von den VW-Konzernmarken angestrebten neuen Vertriebsverträge. Dabei blieb es bei der bekannten Marschrichtung: Die Pläne aus Wolfsburg werden entschieden abgelehnt. "Warum belassen wir es nicht bei unseren erfolgreichen und bewährten Regelungen und vereinbaren für die digitalen Veränderungen sowie die Elektrofahrzeuge entsprechende Veränderungen?", so Weddigen von Knapp. Die Notwendigkeit neuer Verträge sei nicht nachvollziehbar.

Gleichwohl hielt der Partnerverband die Türen für neue Verhandlungsrunden offen. Weddigen von Knapp: "Wir werden nicht aufhören, die Hersteller zu Gesprächen über unsere Zukunft aufzufordern und werden diese zu jeder Zeit und überall anbieten." Man werde unverzagt auf Lösungen hinarbeiten. (dp/dpa/rp)


In einer früheren Version dieses Artikels hieß es zunächst, dass der VAPV auch die Rücknahme von Euro 6-Dieselfahrzeugen fordert. Das ist aber nicht der Fall. Wir bitten die falschen Angaben zu entschuldigen.

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KOMMENTARE


Peter Dahlmann

27.09.2017 - 14:05 Uhr

Nicht nur die VW und Aufihändler sind betroffen,sondern auch fabrkatsfremde Händler die Dieselfahrzeuge des VW Konzerns auf dem Gebrauchtwagenplatz stehen haben. Auch hier sind hohe Verluste beim Verkauf gegeben.Hier könnte sich der ZDK einmal sinnvoll profilieren!


VW Händler

27.09.2017 - 16:12 Uhr

Herr Zahn ist als Vertriebschef Deutschland für die miserable Abwicklung des Dieselskandals verantwortlich. Wir Händler hatten von Anfang an eine Entschädigung der Kunden gefordert, wir bekamen von ihm nichts! Die PR-Arbeit von Volkswagen in den letzten zwei Jahren war - wenn sie überhaupt vorhanden war - grottenschlecht. Ich erinnere an einen Brief von Herrn Zahn an alle VW Kunden - auch an die, welche keinen EA 189 Diesel hatten, der auch noch den letzten VW Fahrer komplett verunsicherte. Bei uns liefen die Telefone heiß! Antwort aus WOB - keine! Man dachte in Wolfsburg, dass man die Sache aussitzen kann. Auf den Verlusten, welche uns bereits entstanden sind, bleiben wir eh sitzen. Die Gebrauchtwagen, welche wir unter EK verkaufen, damit die Bestände nicht toxisch werden - geschenkt! Es interessiert keinen in Wolfsburg! Man bezahlt uns die Rechtskosten für Gericht und Anwalt. Auf unseren Aufwand, welchen wir mit Kunden hatten, bleiben wir sitzen. Wenn ein Geschäftsführer, Verkaufsleiter oder Prokurist den halben Tag bei Gericht verbringt - GESCHENKT! Das zahlt uns keiner. Die Aktionen, die der Hersteller zum Thema macht, dienen einzig und allein und der Absicherung seiner Produktion, dem Abbau des Jahreswagenbestandes in Wolfsburg und der Absicherung seiner Restwerte. Der Rest ist egal. Die Kohle, welche in WOB in die Hand genommen wird, geht 1:1 an den Kunden. Für den Handel bleibt dafür nichts übrig. Kein Händler oder Servicepartner kann mittlerweile die Sprüche von Herrn Zahn, Herrn Selzer oder Bures mehr hören. Das Management Vertrieb / Service Deutschland war in den letzten beiden Jahren so schlecht wie noch nie. Ich habe jeglichen Respekt vor dieser Truppe verloren. Herr Selzer schickte Anfang des Jahres seine Außendienste zu den Händlern um Druck aufzubauen die hohen GW Bestände abzuverkaufen. "Die Verluste müssen realisiert werden!" Standzeitziel 90 Tage! Der Grund für die aufgelaufenen Bestände wurde einfach ignoriert. Wenn ich die o.g. Truppe reden höre, wird so getan, wie wenn es nie ein Dieselproblem gegeben hätte. O-Ton Zahn "Wir schalten jetzt auf Angriff, Volkswagen ist zurück" Wenn es "Managementwahlen Volkswagen" für Händler und Servicepartner geben würde, dann hätten wir einen AFD Anteil von 90%! Schämt Euch in Wolfsburg! Ihr wisst überhaupt nicht mehr was im Handel los ist. Und Eure Sprüche, auf die meist keine Taten folgen, könnt Ihr Euch schenken - EUCH GLAUBT KEINER MEHR!


Klaus Nagel

27.09.2017 - 22:00 Uhr

VW-Chef Müller betonte, man müsse in die Zukunft schauen und nicht in die Vergangenheit, womit er eine offenbar mögliche Hardwarenachrüstung ablehnte. Arroganter kann man es nicht sagen, was interessieren ihn die "Fehler" = Betrügereien der Vergangenheit. Sollte es am Ende keine Hardwarenachrüstung zu Lasten von VW/Audi geben, so ist mein jetziger Audi mein letzter und der Konzern kann mir für alle Zeiten gestohlen bleiben.


Servicepartner

27.09.2017 - 22:53 Uhr

Der Verbandskongress hat zweifelsfrei und sehr eindrucksvoll bewiesen, dass die Verantwortlichen in WOB schleunigst eine andere Gangart im Umgang mit Handels- und Servicepartnern an den Tag legen sollten. Im Gegensatz zu den vor Ort und in den Regionen agierenden Repräsentanten des Herstellers kommt von dort nämlich bislang keine greifbare Unterstützung oder auch nur ein persönliches Wort des Bedauerns. Dank wird mittlerweile ausgesprochen, das schon. Neben Durchhalteparolen und per Rundbrief im Intranet. Dafür wird heutzutage nicht einmal mehr eine "persönliche" Email adressiert, geschweige denn Porto für einen Brief ausgegeben. Von Besuchen der für den deutschen Markt Verantwortlichen an der Basis in den Betrieben der Organisation ist nichts zu vermelden. Dort, wo unsere Menschen an der Schnittstelle zum Kunden agieren. Wo man Demut übt. Im Gegenteil: Es werden weiterhin Investitionen in die Marken verlangt (zuletzt in die Arbeitsplätze für Volkswagen Nutzfahrzeuge, um den im Markt bestens ;-) laufenden neuen Crafter auch in seiner schwersten Ausführung vollbeladen anheben zu können...). Diese Kosten müssen Servicepartner wie auch Händler stemmen. Die Servicepartner leiden dabei unter demselben Verfall der GW-Preise, wie die Vollfunktions-Kollegen. Nur dass bei uns Servicepartnern nicht einmal auch nur im Ansatz über irgendeine Kompensation dieses von Volkswagen initiierten Werteverfalls nachgedacht wird. Wir haben eben keinen Vertriebsvertrag mit Volkswagen, das ist dann unternehmerisches Risiko...Die Organisation will diese Form der "Partnerschaft" nicht mehr, sie erwartet eine tatsächliche und greifbare Annäherung mit verwertbaren Ergebnissen. Es muss ein Ausgleich für den entstandenen Schaden her, damit wir alle gemeinsam, hoffnungsvoll und mit Elan wieder Markt machen können. Partnerschaft ist eben nicht, wenn nur der Partner schafft...


Volkswagenfahrer

29.09.2017 - 11:36 Uhr

Als treuen Volkswagenfahrer möchte ich mich bezeichnen. Nach 5 Gölfen, 1 Touran, 2 Tiguan fahre ich aktuell den Passat Variant Highline. Nicht zu vergessen meine 2 VW California Busse, den Skoda und den Audi A6 welche ich ebenfalls schon genutzt habe. Wir sprechen hier von 13 Fahrzeugen dieses Konzerns welche ich meine Eigen nenne bzw. nannte. Wenn ich jetzt sehe in welchen Skandalen dieser Volkswagenkonzern verstrickt ist, Dieselgate, EU Strafzahlungen hunderter Millionen Euronen bei Scania, verhaftete Manager bei VW und Audi im In- und Ausland, Managergehälter die schwindelerregende Summen erreichen, der Umgang mit deutschen Kunden und Händlern, usw., usw., werde ich definitiv keine Marke aus dem Volkswagenkonzern bei meinem nächsten Kauf in 1 1/2 Jahren berücksichtigen können! Nach bis jetzt 35-jähriger Konzerntreue bleibt mir nur noch "Tschüss Volkswagen mit all Deinen fern jeglicher Realität agierenden Managern"!


Beobachter

29.09.2017 - 16:00 Uhr

Ihr habt selbst Schuld, liebe Händler.Jahrzehnte habt Ihr folgsam und ehrfürchtig alles mit Euch machen lassen.Wenn ein Bezirksmanager ins Haus kommt seid Ihr Ihm untertänig undhofiert ihn, wie einen kleinen Gott. Beim Dienstgrad darüber fallt Ihr aufdie Knie. Ihr lasst Euch schikanöse Betriebsprüfungen gefallen und setztEuer Personal schikanösem Mysteryquatsch aus. Daran wird sich nichtsändern, solange Ihr Euch nicht ändert. Es gibt kaum mehr Inhaber dieeinen "Arsch in der Hose" haben.


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