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Dieselskandal: Händlerverband knöpft sich VW vor

16.09.2017 13:16 Uhr
Dieselskandal: Händlerverband knöpft sich VW vor
Dirk Weddigen von Knapp lässt kein gutes Haar am Umgang von VW mit dem Dieselskandal.
© Foto: Oliver Vosshage/www.ov-pics.com

Vor fast genau zwei Jahren stürzten die Abgasmanipulationen VW und seine Partner in eine tiefe Krise. Seitdem ist die Beziehung belastet. Eine Attacke von Händlerverbandschef Weddigen von Knapp im "Spiegel" sorgt für neuen Unmut.

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Die deutschen VW- und Audi-Händler haben den Autokonzern für den Umgang mit den Folgen der Abgasmanipulationen scharf angegriffen und prüfen wegen der Dieselkrise Schadenersatzforderungen gegen Volkswagen. "Wir haben einen Skandal, und wie der Konzern damit umgeht, ist unglaublich. Man bekennt sich nicht mehr schuldig für das, was man verursacht hat", beklagte der Vorsitzende des Volkswagen und Audi Partnerverbandes (VAPV), Dirk Weddigen von Knapp, im "Spiegel" (aktuelle Ausgabe).

VW-Deutschland-Vertriebschef Thomas Zahn nannte die Kritik des Händlerverbands in einem Statement "beispiellos und geschäftsschädigend". "Wir haben die Aussagen von Herrn Weddigen von Knapp mit Verwunderung zur Kenntnis genommen", so der Manager. Dem Autobauer missfällt vor allem, dass Weddigen von Knapp erneut den Weg in die Öffentlichkeit wähle. Denn man stehe in "regelmäßigem und konstruktivem Austausch mit allen Repräsentanten des Volkswagen Audi Partnerverbands", um der herausfordernden Situation gemeinsam zu begegnen.

Spannungsfrei ist das Verhältnis zwischen Händlern und Autobauern bekanntlich nicht, doch Konflikte tragen beide Seiten meist nicht in der Öffentlichkeit aus. Der VAPV hatte aber bereits Mitte Mai in der "Süddeutschen Zeitung" Alarm in der Dieselthematik geschlagen. Damals ging es auch um die geplanten Händler- und Serviceverträge bei Audi (wir berichteten). Der Verband vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der mehr als 2.400 Handels- und Servicebetiebe der Marken VW, Audi und VW Nutzfahrzeuge.

Großer juristischer Ärger

Im Abgas-Skandal richten sich viele Klagen von Autobesitzern gegen die Händler und nicht gegen VW direkt. Weddigen von Knapp erklärte, er verstehe Kunden, die VW verklagten, um ein anderes Auto oder ihr Geld zurückzubekommen. "Selbstverständlich ist das ein berechtigter Anspruch." Die Kunden würden nur ihr Recht in die Hand nehmen. Die Händler wiederum fühlten sich von Volkswagen "im Stich gelassen". Es sei aber grotesk, dass die Händler, die den Ärger der Kunden nachvollziehbar finden, vor Gericht gegen ihre klagenden Käufer kämpfen müssten. "Das ist eine perverse Situation, und sie führt dazu, dass wir diese Kunden nie mehr wiedersehen", sagte der Verbandschef. Insgesamt habe der Handel in Deutschland 73.000 VW weniger verkauft seit Beginn der Dieselkrise. Stoppen ließe sich das alles nur, "wenn VW endlich bereit ist, seine Kunden in der Krise anständig zu behandeln".

Der VAPV lässt laut Weddigen von Knapp ein Rechtsgutachten erstellen, um angesichts der Belastungen durch Verbraucherklagen und Wertverlust bei Dieselautos Schadenersatzansprüche zu prüfen. Die Höhe der Forderungen stehe noch nicht fest. Insgesamt dürfte es aber um eine hohe zwei bis dreistellige Millionensumme gehen.

Die Dieselkrise drücke die Preise für die Fahrzeuge, so Weddigen von Knapp weiter. Die Händler würden das vor allem bei Rückläufern aus Leasingverträgen spüren. "Wenn der Händler es überhaupt schafft, so einen Rückläufer gleich zu verkaufen, macht er heute je nach Typ bis zu 3.000 Euro Verlust gegenüber dem Restwert, mit dem er das Auto vor der Dieselkrise kalkuliert hatte." Vertriebschef Zahn widerspricht und verweist auf DAT-Zahlen: "Die Darstellung der verschiedenen Themen entspricht aus unserer Sicht nicht den Fakten und den öffentlich zugänglichen Informationen."

"Wir stehen in der Verantwortung"

Zahn betonte gleichwohl, dass der Hersteller die Sorgen und Rückmeldungen der Autohäuser ernst nehme. "Der Vertrauensverlust auf Seiten der Kunden und des Handels ist uns bewusst und wir stehen hier in der Verantwortung. Es ist unser wichtigstes Ziel, diesm entgegen zu wirken und das Vertrauen zurück zu gewinnen."

In dem Interview wirft Weddigen von Knapp dem Konzern außerdem vor, mit der Software-Nachrüstung von Dieselmotoren seine Kunden nicht "anständig" zu behandeln. Nur eine deutlich teurere Nachrüstung von Bauteilen "taugt wirklich". Diesen Weg sei Volkswagen aber nicht gegangen, "weil dort die Meinung vorherrscht, dass es mit 70 Euro getan ist".

Erst am Freitag hatte das Deutsche Kfz-Gewerbe zusammen mit Grünen-Chef Cem Özdemir beim Frankfurter VW-Händler Autoschmitt – dem Betrieb von ZDK-Präsident Jürgen Karpinski – eine Hardware-Nachrüstung eines Euro 5-Diesels mit dem BNOx-System des Herstellers Twintec Baumot medienwirksam demonstriert (wir berichteten). (rp/dpa)

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KOMMENTARE


Anonym

16.09.2017 - 14:28 Uhr

Endlich tritt der Verband in Aktion und leitet die richtigen Schritte ein. Das ist genau der richtige Weg, leider, aber der Hersteller versteht keine andere Sprache.Schade eigentlich.


Thomas Potthoff

16.09.2017 - 14:39 Uhr

Kompliment, sehr geehrter Herr Weddigen von Knapp, für den überfälligen Klartext. Recht vor Macht!


Gerhard Lustig

16.09.2017 - 15:13 Uhr

Es ist zu hoffen, dass die Händlerverbandsmitglieder ihrem Chef Weddingen von Knapp zur Seite stehen, wenn Volkswagen wegen seiner SPIEGEL-Ausführungen auf ihn eindrischt, obwohl der Autobauer selbst den Streit mit unabsehbaren Folgen heraufbeschworen hat.Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Händlerverband seit Ausbruch dieser Krise nicht das Gespräch gesucht hat. Die Arroganz etwas zurückgeschraubt, würde den Interessen auf beiden Seiten dienen. VW könnte einen Mediator gut gebrauchen!


Retailmitarbeiter

16.09.2017 - 15:20 Uhr

Endlich, aber viel zu spät kommen diese deutlichen Forderungen über den Händlerverband. Der Betrugsskandal begegnet uns täglich in den Autohäusern und nervt alle Mitarbeiter gehörig. Nicht selten müssen sich die Mitarbeiter an der Front (wir) als Betrüger hinstellen lassen. Da wackelt selbstverständlich der Loyalitätsgedanke dem Hersteller gegenüber. Von den Verlusten im Service (administrativer Aufwand und damit Leistungsverlust, Mietwagenkostenabwicklung bei AGR/ Injektor Folgeschäden) sowie im NW und GW Vertrieb gar nicht zu sprechen. Die Abwertungen der EU 5 Gebrauchtwagen müssen zu 100 % vom Hersteller getragen werden. Die vom Hersteller als Top-Aktion betitelte Eintauschprämie bringt verschwindend geringe Verkaufsabschlüsse, da diese alten Fahrzeuge von Menschen gefahren werden, die unsere Häuser aufgrund der Einstellung nie einen Neuwagen zu fahren, nicht aufsuchen werden. Selbst auf aktuellen Top-Seminaren des Hersteller, nimmt man war, dass der Skandal mit seinen Folgen nicht bei den VW eigenen Trainern angekommen ist.Der Handel schädigt damit nicht den Hersteller. Das hat dieser sich selbst vor langer Zeit angetan!!!


ExVerkäufer

16.09.2017 - 20:09 Uhr

Endlich! Wehrt Euch und laßt Euch nicht von den selbstverliebten Bossen der Vorstandsriege einschüchtern. Die merken schon lange nichts mehr und denken sie sind die Größten .Es kann nicht sein, das die Probleme der Kunden ausschließlich von den Händlern ausgebadet werden müssen. Respekt!


Montabaur

16.09.2017 - 20:59 Uhr

Siehe Maybrit Illners Talk-Runde mit H. Diess. Dem ist nichts hinzuzufügen.


Ulrich-Helms Havemann

17.09.2017 - 08:00 Uhr

Ich kann mich nur den Worten von Herrn von Knapp anschließen. Es ist unerträglich wie hier Kunden und Händler behandelt werden. Allen voran Herr Müller ist von unsagbarer Arroganz gezeichnet und natürlich für dieses Desaster voll mit verantwortlich und es müssen natürlich die von den Käufern an geschafften Konzernprodukte korrekt nachgebessert werden. Der Hinweis von Müller, man wolle sich nur mit derZukunft beschäftigen ist skandalös Dem Händlern sollten für die teilweise entgangenen Dieselgeschäfte eine angemessene Aufwandspauschale oder besondere Marketingzuschüsse für regionaleWerbung zugestanden werden.Als ehemaliger Händler ist das Vorgehen von Herrn von Knapp nachvollziehbar und richtig. Der Hersteller kann sich nicht so einfach aus der Verantwortung ziehenbei einem so großem Schaden für Kunden, Händler und dem WirtschaftsstandortDeutschland. Diese Herren gehören angeklagt und Bonis der vergangenen Jahre zurückgezahlt !!! Darauf sollten eigentlich die Aktionäre harneckig bestehen !!!


Wolfgang Ebert

17.09.2017 - 10:40 Uhr

Die Arroganz des VW-Chefs Müller ist unerträglich. Er spricht ja auch von der "Diesel Problematik" und nicht von Betrug oder Skandal. Offensichtlich hat er die Rückendeckung der Familien Piech/Porsche. Nachdem ihm die Politik klar gemacht hat, daß KAT-Umrüstung, Nachbesserung und Abwertung nicht zu Lasten des Kunden gehen dürfen, hält er sich an die Händler, die durch ihre Händlerverträge wenig Spielraum haben. Die sind ihrem Kunden verpflichtet und ihr Personal ist zu bedauern.


Peter Gönnemann

17.09.2017 - 18:12 Uhr

Bravo Herr Weddingen von Knapp.Sie haben einen ganz wichtigen Beitrag zum Thema Dieselproblematik aufgezeigt!Der Restwertverfall beim sogenannten Flottengeschäft und ebenso die Gebrauchtwagenpreise haben sich schon jetzt auf ruinöse Talfahrt begeben.Mir tun die Händler aufrichtig leid die sich im Tagesgeschäft behaupten müssen.Mich wundert es das der Mutterkonzern die Händler,Kunden so im Regen stehen lässt.Schön das Sie sich an die Öffentlichkeit gewendet haben.Ich wünsche mir eine faire Lösung für die Kunden und den Handel.


VW-Händler

17.09.2017 - 18:13 Uhr

Danke für dieses Interview, Herr Weddigen von Knapp. Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Handel geschlossen hinter sich versammelt wissen. Wenn Herr Zahn das Interview als „beispiellos und geschäftsschädigend“ bezeichnet, ist dies nicht falsch, nur muss es etwas umgebaut werden. Es ist zwar eine BEISPIELLOSE aber leider dringend notwendige Reaktion auf das GESCHÄFTSSCHÄDIGENDE Verhalten arroganter und abgehobener Konzernlenker. Herr Zahn sollte überdies sein 4-seitiges Schreiben vom 21.10.2015 an den deutschen Handel nicht vergessen, das mit den Worten endete „Ich persönlich dulde trotz der aktuellen Lage keinen Verzug bei unseren strategischen Themen“ schloss. Herr Zahn, sie hätten von „Ihren“ Themen sprechen sollen. Wir alle wissen, dass es Ihnen völlig gleich ist, wie viele Händler an den Fehlern des Herstellers kaputt gehen. Wir Händler vergessen Ihre Zeilen nie. Und die Lüge von Bonn, dass es keine Überlegungen für neue Verträge mit dem Handel gibt, vergessen wir genauso wenig.Das Beste für den Handel wäre, Sie räumen Ihren Posten und wechseln in den Ruhestand. Ihr mutmaßlich stark überhöhtes Gehalt dürfte dafür ausreichen.


VW Händler

18.09.2017 - 08:49 Uhr

Geschäftsschädigend ist das Verhalten von Volkswagen für den Handel!Das was Herr von Knapp hier macht ist längst überfällig und in keinster Weise überzogen. Einzig und alleine die Volkswagen AG ist am Rückgang der Verkaufszahlen schuld. Ebenso trägt sie die Schuld an der Dieselkrise der gesamten Branche.Das nach wie vor arrogante Management tut nun so, als wäre die Dieselkrise eine ganz normale unschöne Entwicklung für die man nichts könne.Wer zahlt uns außer den rechtlichen Streitigkeiten, die täglichen Kundengespräche, die entgangenen Verkäufe, die Verluste im GW Bestand?KEINER!Dafür lädt man uns nach Berlin ein und erklärt uns zum Schluß dieser Veranstaltung, dass uns die Marge gekürzt wird!!!Der Aufschrei des Verbandes sollte eigentlich noch heftiger ausfallen.


RH

18.09.2017 - 09:07 Uhr

Lieber Herr Zahn, haben Sie noch immer nicht gelernt?Das geschäftsschädigende Verhalten resultiert doch aus Ihrem eigenen Betrug.Glauben Sie im Ernst die Händlerschaft lässt weiterhin so mit sich umgehen?Die Aroganz, die noch immer unverändert aus Wolfsburg strahlt ist doch ein Stück aus dem Tollhaus. Warten Sie unter anderem weitere Wandkungsklagen der Kunden ab, die Sie die Händler ausbaden lassen... 3.000,-€ Verlust bei einzelnen Restwerten ist doch noch Tiefstapelei. Da legen Sie lieber eine medienwirksame Umweltprämie auf, anstatt den bislang treuen Kunden mit einer Vermarktungsprämie seines unverkäuflichen Euro 5 Diesel zu unterstützen.Aber endlich scheint auch der Händlerverband begiffen zu haben, was zu tun ist!


Karin Moresco

18.09.2017 - 09:58 Uhr

hmmmm, alles ein wenig "eng" vor dem Hintergrund der Verjährung


Verkäufer

18.09.2017 - 11:45 Uhr

Lassen wir uns mal überraschen wie das Spielchen ausgeht.Es wäre das erste Mal dass der Händlerverband und die Händlergegen Volkswagen und seine arroganten, macht- und geldgierigen Manageretwas ausrichten. Für die sind doch die Handelsbetriebe, deren Mitarbeiter und in ersterLinie die Kunden Kühe, die nur zum Melken da sind.Und das nicht erst seit dem Dieselbetrug.Mal sehen, was die, bisher frommen und untertanen Lämmer gegendiese Bande ausrichtet. Ich befürchte NICHTS


VW "Partner"

18.09.2017 - 15:22 Uhr

Sehr geehrter Herr Weddingen von Knapp, vielen Dank für Ihren Mut, die Dinge beim Namen zu nennen. Sie sprechen der Händlerschaft aus der Seele. Sie haben mit Sicherheit Ihre Gründe, die öffentliche Presse mit einzubeziehen. Leider lässt es sich mit den Herren aus Wolfsburg nicht auf Augenhöhe diskutieren, der von Ihnen gewählte Kanal der Öffentlichkeit ist leider die einzige Sprache, die Volkswagen versteht, denn niemand in den Vorstandsetagen des Konzerns hat aus der Krise dazugelernt. Es sind alles nur Lippenbekenntnisse, von wegen "Wir haben verstanden." Wenn ich an die vielen Lügen der Vorstände zum Thema neue Verträge oder das Interview von Hr. Zahn kürzlich im "Autohaus" denke, frage ich mich, in welcher Traumwelt die Strategen in Wolfsburg (im Übrigen auch in Ingolstadt und Weiterstadt) eigentlich leben. Die Frage "Restwertrisiken: Wird es Maßnahmen zur Unterstützung des Handels geben?" mit "Wir haben sehr positives Feedback aus dem Handel auf unser Umwelt- und Zukunftsprogramm erhalten. Viele Partner freuen sich über dieses klare Bekenntnis von Volkswagen zu seiner Mitverantwortung für eine klima- und gesundheitsschonende Mobilität auf Deutschlands Straßen. Wir sind zuversichtlich, mit diesem deutlichen Signal verloren gegangenes Vertrauen bei unseren Kunden zurückzugewinnen." zu beantworten ist ein Schlag ins Gesicht der Händler. In der Schule wäre diese Antwort benotet worden mit "Thema verfehlt, setzen, 6!". Die Probleme werden einfach verdrängt oder mit angeblich stabilen Restwerten laut DAT argumentiert.Die Zeit ist nun gekommen, dass der Konzern die Händler, die am wenigsten für die Krise können, entsprechend entschädigt. Sollte Volkswagen immer noch nicht zur Raison kommen, sollte man über einen "Streikaufruf" nachdenken. Die Händler sollten einfach mal ein paar Wochen kein Auto mehr bestellen. Das klappt in anderen Branchen doch auch, warum nicht auch bei den Autohändlern? Ich wünsche mir jedenfalls, dass Sie den eingeschlagenen Weg weitergehen!


P.P.

18.09.2017 - 15:51 Uhr

Endlich einmal jemand, der sich gegenüber der "Großmacht VW" traut Tacheles zu reden!Nur weiter so, denn wenn nahezu alle Händler geschlossen zusammen stehen,werden die bisher unantastbaren Manager von VW den nötigen Gegenwind zu spüren bekommen und hoffentlich ihre Überheblichkeit verlieren.VW hat mit seinem Betrug die ganze Branche in Verruf gebracht. Welchen wirtschaftlichen Schaden sie damit den Verbrauchern und Händlern aller Marken zugefügt haben wird sich erst in einigen Jahren zeigen.


Herbert Wesselmann

18.09.2017 - 17:20 Uhr

Bravo Herr Weddingen von Kanapp, wenn der Volkswagen- und Audi- Händlerverband kein "Papiertiger" sein soll, so wurde es allerhöchste Zeit den Herren in der abgehobenen VW-Konzernspitze einmal vor Augen zur führen wie es in der Händlerschaft, die in der Vergangenheit schon viele Fehler der hochbezahlten Manager dieses Riesenkonzerns ausbaden mussten, wirklich aussieht. Es ist nicht nur der Horror der Leasing-Rücknahmewerte bei Dieselfahrzeugen; es ist das nur sehr schwer wieder herzustellende Vertrauen der Millionen Kunden, die von der Händlerschaft Tag für Tag erarbeitet und bedient wurden. (Ehemalig und insgesamt fast 50 Jahre Tätiger in der Handelsorganisation)


Händler

18.09.2017 - 17:20 Uhr

In den USA, wo die VW AG noch nie Geld verdient hat, wurden über 20 Milliarden als Schadenersatz gezahlt. In dem Hochpreisland Deutschland, wo speziell der deutsche Markt immer hohe Deckungsbeiträge für die VW AG eingefahren hat, will man nichts zahlen. Die Kuh in Deutschland muss bis zum Erbrechen weiter so gemolken werden. Da unsere Fahrzeuge hier locker 5.000 Euro überteuert sind, kann man leicht 5.000 Euro Abwrackprämie zahlen. Die ganze Preis- Wettbewerbspolitik ist eine Farce. Hoffentlich platzt die Pestbeule diesmal richtig! Es wäre an der Zeit


Horst

18.09.2017 - 17:29 Uhr

Die unrühmliche Angelegenheit muss ans Licht getragen werden. Hier beitet der Konzern eine nicht zu überbietende Arroganz !Wieso sollen die Kunden in Europa schlechter gestellt werden als die Amerikaner???Wer lässt sich sowas bieten ?


insider2

18.09.2017 - 17:38 Uhr

Als direkter Mitarbeiter eines Händlers im Verkauf ist es leider so für mich und vermutlich aller Kollegen aus dem Verkauf das die gebrauchten Diesel EURO 5 z.Zt.nahezu unverkäuflich sind oder nur mit gewaltigen Preisabschlägen zu vermarkten sind. Sicher ist für den einen oder anderen Händler die Frage was ist die "preiswertere Lösung": Preisabschläge sofort oder lange Standzeiten und dann durch das zunehmende Fahrzeugalter trotzdem deutlich geringere Verkaufserlöse und Erträge. Für die meisten Betriebe kann dies sicher eine sehr ernsthafte Frage der Existenz bedeuten. Hierbei ist sicher nur der momentane Istbestand berücksichtigt, viele "Schläfer" die in naher Zukunft aus bestehenden Leasing- oder Finanzierungsverträgen zusätzlich an die betroffenen Kollegen zurückfließen sind hierbei noch nicht mal berücksichtigt. Daran mag der eine oder andere auch gar nicht denken wollen. Die Rückkaufsverpflichtungen der Banken zu den vor 3-5 Jahren kalkulierten Restwerten werden einige Betriebe dann sicher straucheln lassen. Hier werden dann die Hersteller, welche ja diesen Misstand eigentlich verursacht haben, sicher nicht unterstützend mit großen Ausgleichszahlungen einspringen. Der eine oder andere Händler wird seinen Betrieb abschließen müssen. Daher wünsche ich mir von den Händlerverbänden gegenüber den Herstellern klare Worte, notfalls auch wie geschehen über die Öffentlichkeit. Die einzelnen Händler haben sich diese Vertreter schließlich gewählt um nicht nur durch Zahlungen zu sehen das es den Händlerverband auch wirklich gibt sondern auch angemessen von diesem vertreten zu werden.


Ingenieur

18.09.2017 - 18:02 Uhr

Die deutsche Ingenieurskunst ist seit Jahren schon in der Lage saubere Dieselmotore zu produzieren. Aus reiner Gewinnsucht forderten die Hersteller von ihren Motorenentwicklern aber Dieselmotore, die nur auf dem Prüfstand die geforderten Bedingungen erfüllten. Winterkorn und Co. konnten sich dadurch Millionenprämien p.a. verdienen. Die Händlerschaft ist neben den betrogenen und verärgerten Kunden der Hauptlastträger dieser Straftaten und in ihrer Existenz gefährdet.Herrn von Weddingen wünsche ich genügend Durchhaltevermögen in dieser Causa.


Horst

18.09.2017 - 18:43 Uhr

Das Vorgehen des Konzern s in der leidigen Angelegenheit ist Hanebüchern. Einmal mehr zeigt man bei VW Arroganz ohne Ende.Man versucht sich mit billigen Ausreden aus der Sache zu ziehen.Hier geht es um vorsätzlichen Betrug! Warum sollen die europäischen Kunden die Dummen sein? Die Ami s erhalten saftige Entschädigungen!


vw kunde

18.09.2017 - 21:12 Uhr

ich fahre einen betroffenen Diesel PKW. Im nächsten Jahr steht die Neuanschaffung bevor. Aufgrund der "sehr kundenfreundlichen und kulanten" Vorgehensweise von VW werde ich ganz bestimmt einen großen Bogen um die Autohäuser dieser Marke machen! Fühle mich als Kunde 2. Klasse! Das Autohaus kann zwar nichts dafür (die sind echt bemüht und nett) aber von VW habe ich echt die Nase voll.


Kunde

19.09.2017 - 06:57 Uhr

bei unzähligen betroffenen Betrieben mit deren Mitarbeitern fällt der Shitstorm gegen diese Wolfsburger Raubritterbande noch viel zu harmlos aus. Vermutlich werden es diese nimmersatten Versager nicht begreifen was sie angerichtet haben und Ihre Arroganz weiterhin zur Schau tragen. Daran sind aber die Betriebsinhaber selbst schuld. Jahrzehntelang wurde brav winselnd nach der Pfeife von Wolfsburg getänzelt.


Sven Quambusch

19.09.2017 - 08:16 Uhr

Ich wünsche Herrn Weddingen von Knapp viel Erfolg und Kraft für diese Auseinandersetzung. Ich hoffe, dass er sich nicht unterkriegen läßt. Er ist meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg und es ist absolut notwendig, etwas gegen die in meinen Augen unerträgliche Arroganz und Ignoranz der Hersteller zu unternehmen. Andere Händlerverbände sollten sich Herrn Weddingen von Knapp als Vorbild nehmen.


LB

19.09.2017 - 15:12 Uhr

Das Interview von Herrn Weddingen von Knapp legt doch nur die Spitze des Eisberges offen ! Das Handeln der Volkswagen AG im Diesel-Skandal ist doch symptomatisch für die komplette Entwicklung der Hersteller-Händler Beziehung in den letzten 10 Jahren. Der Hersteller drängt kraft seiner Marktmacht den Handel in fragwürdige und teilweise völlig sinnlose "Investitionen" in Bestand und Betriebsausstattung (Standards), die der vernünftig denkende Kaufmann niemals tätigen würde. Oder wurde schon jemals ein Kunde dabei erwischt, dass er die mittlerweile zahllosen Bildschirme in den Showrooms tatsächlich betrachtet bzw. einen Konfigurator auch bedient ? Ebenso machen die Hersteller dem Handel und dessen Personal unzählige Vorgaben, die weder zielführend noch motivierend sind ! Eine Hauptaufgabe eines Autohausbesitzers ist ja mittlerweile schon, sein Personal trotz dieser Herstellervorgaben zusammenzuhalten. Normal denkende Menschen tun sich diesen Unsinn ja kaum noch an !!! Schlussendlich wird die Marktmacht dermaßen missbraucht, dass der Handel mittlerweile schon Umsatzrenditen von 1,5 % feiert während sich ein einzelner Topmanager (Zetsche, Winterkorn, Ghosn, etc...) mehr Milliönchen p.a. einsackt als ein gesamtes Händlernetz !!! Und das ist der eigentliche Skandal: Der absolute Mißbrauch der Marktmacht der Hersteller.


Jörg Herrmann

19.09.2017 - 17:55 Uhr

Augenscheinlich kommt der Verband zwei Jahre zu spät? Von Anfang an hätten Händler und Kunden ab September 2015 mehr Druck auf den Konzern ausüben müssen! In Wolfsburg hingegen spielt die Führung auf Zeit und Verjährung. Eine unglaubliche Ignoranz gegenüber allen Käufern. Schließlich ist gerade der Händler immer des erste Käufer der Produkte des Konzerns!


Peter Schmitz

20.09.2017 - 10:57 Uhr

@ LB: Vollkommen korrekter Beitrag!!! Man muß sich diesbezüglich nur mal den Schwachsinn ansehen der derzeit bei SEAT D. (Konzernmitglied bzw. VW-Tochter) geschieht. Die Auflagen umfassen ca. 264 DIN-A4-Seiten, darum wollen (auch große) viele Händler und Service-Partner nicht mehr. Sollen mal gucken wo sie landen. Nur weil der Seat Leon und der Seat Ateca ein Erfolg sind muß man nicht größenwahnsinnig werden. Den ersten Dämpfer hat man ja schon beim NEUEN IBIZA erhalten. Verkaufszahlen sind schwach und Fahrzeug viel zu teuer. So wird es höchstwahrscheinlich beim ARONA weitergehen. (...)


Horst K.

16.11.2017 - 10:11 Uhr

Ich begrüße das Vorgehen des Verbandes sehr. Als ehemaliger Händler habe ich unter den Machenschaften der Obrigen des Konzerns genug gelitten. Zum Glück haben sie es nicht geschafft, mich zu ruinieren. Es könnte heute der Eindruck entstehen, dass VW heute ein Sumpf von Korruption und Betrug zu sein scheint. Die Dummen sind dennoch wir Kunden. Wir kaufen VW Fahrzeuge. Wir fahren in der Familie gleich 4 davon. Den letzten haben wir vor 2 Monaten gekauft. Solange wir das tun, ändert sich nichts. Die Ignoranz und Arroganz gegenüber uns zahlenden Kunden wird bleiben. Die Manager werde sich weiterhin segnen und Blödsinn machen. Mit unserem Geld.


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