In der Corona-Krise mahnt der Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV) seine Mitgliedsbetriebe zu bedachtem Handeln, um die eigenen Geschäftsinteressen zu schützen. "Da wir es aktuell mit einer Situation zu tun haben, die uns stark an die Anfänge der Wirtschaftskrise 2008/2009 erinnert, empfehlen wir Ihnen, sich prioritär mit der Anpassung von Kosten und der Optimierung von Prozessen zu beschäftigen", erklärte die Verbandsführung in einem Rundschreiben, das AUTOHAUS vorliegt. Besorgt sei man darüber, dass aktuell rund 40 Prozent der Partner ihre Fahrzeugrestwerte nicht abgesichert hätten.
Das Coronavirus werde absehbar wirtschaftlich große Schwierigkeiten verursachen, betonten Verbandschef Dirk Weddigen von Knapp und Geschäftsführer Alexander Sauer-Wagner. Man habe die Vertriebsleiter der Hersteller darum gebeten, die jeweiligen Ziele innerhalb der Marken anzupassen und die Bonustabellen so anzupassen, dass die Boni auch erreicht werden könnten. Diese Maßnahmen seien für alle existierenden Programme durchzuführen. "Unsere Beiräte haben die Gespräche mit den Marken hierzu aufgenommen", hieß es.
Parallel dazu fährt der Händlerverband selbst das Krisenmanagement hoch und ergreift entsprechende Vorsorgemaßnahmen. Dazu gehören beispielsweise, dass alle Präsenztermine mit den Vertretern der Hersteller und der Finanzsparte des VW-Konzerns bis nach den Osterferien abgesagt wurden. Stattdessen setze man verstärkt auf telefonischen Austausch.
In dem Zusammenhang hat der VAPV nach eigenen Angaben die Hersteller auch gebeten, alle Schulungen für die Autohäuser zunächst bis zum 30. Juni 2020 auszusetzen. Die Marken VW Pkw und Audi hätten daraufhin alle Trainings und Vor-Ort-Besuche bis diesem Zeitpunkt abgesagt. Bei VW Nutzfahrzeuge gelte dies vorerst bis Ende April abgesagt. Man sei in Gesprächen, dass keine Stornokosten für die Betriebe entstehen würden, so der Verband. (rp)
Corona-Krise: Der ZDK bietet ein umfassendes Informationsangebot für Autohäuser und Werkstätten auf seiner Internetseite kfzgewerbe.de
Gregor Eckert