Ausgabe 04/2009: US-Handel unter Druck

US-Handel unter Druck NADA-Kongress 2009 E US-Automarkt weiter rückläufig. 1.000 Händler gaben 2008 auf. NADA-Präsident fordert einheitliche Regelung zum Spritverbrauch. von Ralph M. MeunzelDie Krise der amerikanischen Wirtschaft und die damit verbundene Flaute im Autogeschäft hat sich direkt auf den 92. Kongress der Nationalen Autohändler Vereinigung (NADA) in New Orleans ausgewirkt. Der Einbruch der Verkäufe von über 16 auf 13 Millionen Neuzulassungen hat die Branche schockiert. So kamen in diesem Jahr mindestens 30 Prozent weniger Händler und deren Angestellte zur Mega-Veranstaltung als die Jahre zuvor. Die Franchisemeetings und Workshops waren wesentlich geringer frequentiert als 2008. Das mag auch am Veranstaltungsort gelegen haben, lässt sich aber vor allem auf die aktuelle Situation zurückführen. Der neue NADA-Präsident, John McEleney aus Clinton im Bundesstaat Iowa, wird in seiner einjährigen Amtszeit mit den größten Herausforderungen der vergangenen Jahrzehnte konfrontiert. So ist die Umsatzrendite im vergangenen Jahr von 1,8 auf durchschnittlich 1,3 Prozent gesunken. Gleichzeitig wurden den Händlern die Kreditlinien gekürzt. Neues Geld ist schwierig zu bekommen. Von den Banken erhalten die Kunden ebenfalls nur sehr zurückhaltend Kapital für ihren Autokauf. Das lässt viele Geschäfte bereits im Autohaus scheitern. McEleney rechnet deshalb mit weiteren 1.200 Händlern, die in diesem Jahr aufhören müssen. So hat beispielsweise GM angekündigt, die Anzahl seiner Partner bis 2012 um 30 Prozent zu reduzieren. 2008 waren es rund 1.000 Händler (engl. dealer), die das Handtuch werfen mussten. Derzeit zählt NADA noch 19.700 Pkw- und Lkw-Händler mit insgesamt 40.000 Franchiseverträgen."Es geht ums Überleben""Zum Ende des Jahres 2008 haben sich Prioritäten verschoben. Es geht um unser Überleben", sagte die scheidende Präsidentin des Autohändlerverbands, Annette Sykora, bereits auf der Eröffnung. In seiner ersten Ansprache vor tausenden Händlern mit deren Ehepartnern und Mitarbeitern ergänzte der neue Präsident McEleney, dass die Entwicklung der Branche von der Entwicklung in den ersten beiden Monaten des Jahres abhängig sein werde. Trotz der negativen Prognosen erwartet der Händlerverband 12,7 Millionen Neuwagen-Einheiten im Jahr 2009.Aufgrund der Zunahme der Anzahl der US-Haushalte bezweifelte NADA-Chefvolkswirt Paul Taylor, dass die Autoverkäufe in diesem Jahr deutlicher sinken werden. Den Rückgang brachte Taylor vor allem mit den sinkenden Immobilienpreisen in Verbindung. Zwei Ex-Präsidenten zu GastIn den 22 Staaten, die einen deutlichen Preisverfall registrierten (Ost- und Westküste, Große Seen), hätten auch die Zulassungen entsprechend stark nachgelassen. Er rechnet im dritten Quartal dieses Jahres wieder mit einem leichten Wachstum der US-Wirtschaft um 0,05 Prozent. Ab 2010 soll der Markt dann wieder auf 15 Millionen Verkäufe gesteigert werden.McEleney forderte die Händler auf, in ihren Kommunen Selbstbewusstsein zu zeigen und auf die Bedeutung des Autohandels hinzuweisen. Die US-Autohäuser setzen beispielsweise 20 Prozent aller Einzelhandelsgeschäfte um und seien damit ein wichtiger Steuerzahler. Der Präsident wörtlich: "Man kann seinen Erfolg nur dann fortsetzen, wenn man auf Dinge fokussiert, die auch beeinflussbar sind." McEleney forderte den neuen US-Präsidenten Obama auf, für eine einheitliche Vorschrift zur Verbrauchsreduzierung zu sorgen. Dies sei "smarter" als ein "patchwork" der verschiedenen Staaten. Um den Händlern Mut zu machen, engagierte NADA mit George Bush und Bill Clinton zwei Ex-US-Präsidenten, die in Interviews ihre Methoden der Krisenbewältigung darstellten. zLesen SIe hier...... warum es viel Schatten, aber auch Licht auf dem 92. Kongress der US-Autohändler gab.Kurzfassung30% weniger Händler als in den Vorjahren kamen zum 92. Kongress der amerikanischen Nationalen Autohändler Vereinigung (NADA). Die Händler-Umsatzrendite in den USA ist im letzten Jahr von 1,8 auf durchschnittlich 1,3% gesunken. Die NADA rechnet mit 1.200 Händlern, die in diesem Jahr aufhören müssen. NADA-Chefvolkswirt Paul Taylor erwartet aber nicht noch deutlicher sinkende Autoverkäufe, da die Zahl der US-Haushalte zunehme. Der neue NADA-Präsident McEleney forderte den US-Präsidenten Obama auf, für eine einheitliche Vorschrift zur Verbrauchsreduzierung zu sorgen.

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