Ungeachtet aller Diskussionen um Verbrauchswerte und Klimaschutz hält der Boom bei den sportlichen Geländewagen (SUV) an. Wie eine Hochrechnung des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen ergab, werden dieses Jahr voraussichtlich gut 617.000 dieser Wagen in Deutschland verkauft. Damit ist inzwischen knapp jeder fünfte Neuwagen ein SUV. Bereits nach elf Monaten war mit rund 573.000 Neuzulassungen die Gesamtzahl der verkauften SUV aus dem Vorjahr von knapp 551.000 übertroffen worden.
Das Institut geht davon aus, dass sich dieser Trend auch im kommenden Jahr fortsetzen wird. Gründe hierfür seien billiger Kraftstoff und ein noch breiteres Angebot mit 22 neuen Modellen, hieß es. 2016 könnten demnach 665.000 SUV neu zugelassen werden. Das wäre eine Verdoppelung im Vergleich zu 2010.
Dabei verbrauchten die Fahrzeuge etwa 25 Prozent mehr Treibstoff als vergleichbare Limousinen-Modelle. SUV hätten zu 62 Prozent einen Dieselmotor. Dies sei deutlich über dem Diesel-Marktdurchschnitt, der unter 50 Prozent liege. Nach den strengeren Vorschriften für Diesel bringe der Boom die Branche in Zukunft in die Bredouille, so die CAR-Experten. Das SUV sei für die Hersteller nicht nur "Profitmaschine", sondern auch Risiko. (dpa)