Carsharing: Trend auffangen

Carsharing ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken und ein Markt mit starkem Wachstumspotenzial - auch für den Automobilhandel. Denn im Gegensatz zu Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München besitzen kleinere Städte und Gemeinden oftmals keinen Carsharing-Anbieter und müssen Interessierte in die nächstgrößere Stadt schicken. Gleichzeitig gibt der Bundesverband Carsharing an, dass über dieses Mobilitätskonzept deutschlandweit bereits rund 43 Millionen Menschen erreicht werden können. Händlern bietet sich damit ein ideales Umfeld, diese Nutzer und Interessenten mit einem eigenen Carsharing-Modell abzuholen und neue Kundengruppen zu erschließen. Das hat auch die Santander Consumer Bank auf den Plan gerufen, die für den Handel als erste Autobank in Kooperation mit dem Berliner Startup-Unternehmen "Carzapp" ein stationsbasiertes Carsharing-Konzept auf den Markt gebracht hat. Ziel ist es, den Kfz-Handel aktiv in den Mobilitätstrend einzubinden und ihm den Aufbau eigener Carsharing-Stationen zu ermöglichen. Das nötige Rüstzeug Zwei Händlerworkshops in Münster und Magdeburg haben die rund 60 Pilothändler dazu mit dem Trend der "Shareconomy" als dem Teilen von Dienstleistungen und dem Konzept des Finanzdienstleisters vertraut gemacht. Die wichtigsten Elemente von Santander Carsharing sind demnach das Technikmodul "Zappkit", die entsprechende App sowie die Buchungsplattform. Letztere dient den Händlern zugleich als Management-Plattform, mit der sie beispielsweise Zahlungsprozesse einsehen, das eigene Geschäftsgebiet festlegen, Fahrzeugbilder hochladen, den Verfügbarkeitskalender verwalten und Preisaktionen über einen klar definierten Zeitraum starten können. Regional stärker werden Um sich in der eigenen Region erfolgreich als Carsharing-Anbieter etablieren zu können, gehören allerdings auch Social-Media-Kampagnen zu dem Geschäftsmodell. Denn Interessenten und Kunden sollten mit Aktionen auch aktiv begeistert und mit in den Trend einbezogen werden. Gleichzeitig sollten der Fahrzeugverkauf und das Carsharing bei der Buchhaltung komplett getrennt werden, da zwei sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle vorliegen. Technik live erleben Als Highlight konnten die Händler in einer Technikschulung zugleich live den gesamten Mietprozess von der Buchung über das Starten bis zur Abgabe des Carsharing-Fahrzeugs inklusive aller technischen Einzelheiten erleben. Ausgestattet wurden sie am Ende des Tages mit einem Marketingpaket, das Infofolder, Plakate und einen Leitfaden mit einer Marktübersicht sowie Empfehlungen zur Preisgestaltung enthielt. Mehrwert für Handel Für die Händler liegen die Vorteile damit klar auf der Hand. Sie können sich nicht nur als Innovationsträger sowie umfassender Mobilitätsdienstleister in ihrer Region profilieren und von Anbietern eines klassischen Vermietangebots abheben. Zugleich haben sie mit dem Geschäftsmodell die Möglichkeit, neue und schwer erreichbare Zielgruppen zu erschießen, diese für einen späteren Fahrzeugkauf zu begeistern und damit an das eigene Autohaus zu binden. Zudem erhöht jeder teilnehmende Händler durch die sichtbaren Carsharing-Stationen am Autohaus seine Präsenz in der Region und wird mit seinem eigenen Autohaus-Branding auf der Straße stärker wahrgenommen als mit herkömmlichen Vorführwagen. Bereits seit Ende März sind die Pilothändler mit dem Mobilitätskonzept nun deutschlandweit am Start und können E später gegebenenfalls auch das Corporate Carsharing als händlereigene Dienstleistung umsetzen, um zusätzlich Unternehmen als Kunden zu gewinnen. Kurzfassung Zwei Workshops haben die Pilothändler umfassend über das neue Geschäftsmodell Carsharing informiert. Ziel ist es, mit eigenen Stationen neue Kunden zu begeistern. Händlermeinung AH: Was halten Sie vom Carsharing-Konzept?P. Staffetius: Es hat mich überzeugt und passt hervorragend zu unserem Ziel, neue Kundenkreise anzusprechen und auf veränderte Erwartungen in der Mobilität zu reagieren. Die technischen Voraussetzungen und die einfache Handhabung über die Smartphone App sind geglückt.AH: Welche Erwartungen haben Sie?P. Staffetius: Mit Santander Carsharing bieten wir unseren Kunden zusätzliche Mobilität zu fairen Preisen an. Wir steigern die Attraktivität unserer Autohäuser, erhöhen die Besucherfrequenz und können somit unseren Kunden weitere Produkte und Dienstleistungen anbieten.AH: Wie wollen Sie das Geschäft aufbauen?P. Staffetius: Durch die Teilnahme an dem Vermietkonzept Opel Rent verfügen wir bereits über einige Erfahrung. In der Pilotphase werden wir zunächst mit einem Fahrzeug pro Standort starten, um weitere Erfahrungen an unseren vier Standorten in Hamburg sammeln zu können.AH: Wie kann man mit Carsharing Geld verdienen?P. Staffetius: Ich denke, dass wir in das neue Geschäftsmodell zunächst investieren müssen. Mittel- und langfristig bin ich überzeugt davon, mit stationärem Carsharing profitabel arbeiten zu können und als innovatives Unternehmen wahrgenommen zu werden.AH: Werden Sie einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellen?P. Staffetius: Nein, das würde sich noch nicht rechnen. Wir haben im Haus genügend junge Mitarbeiter, die sich für dieses neue Projekt begeistern.AH: Wie wollen Sie gegen die Konkurrenten von Drive Now & Co bestehen?P. Staffetius: Gegen die großen Wettbewerber wollen wir nicht antreten. Unser Ziel ist es, vorhandene Strukturen in unseren Autohäusern zu nutzen und mit zeitgemäßen Produkten und Angeboten bestehende und neue Kunden an uns zu binden.AH: Herr Staffetius, herzlichen Dank für das Gespräch.Peter Staffetius, Geschäftsführer Autohaus Lauße

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