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Thema: Meisterzwang adé?

28.05.2003 00:00 Uhr
Wolfgang Clement (SPD)

Kabinett beschließt Reform / Künftig nur noch 29 Meisterberufe?

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Trotz vehementen Widerstands seitens der Handwerker und der Unionsparteien hat das Bundeskabinett heute eine Abschaffung des Meisterzwangs in 65 Handwerksberufen beschlossen. Geht es nach Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) so würde es künftig nur noch 29 Meisterberufe geben. "Diese Reform bedeutet eine nachhaltige Modernisierung des Handwerksrechts", so Clement in einer offiziellen Mitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Die Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen sei nach wie vor hoch, das beweise auch die Schwarzarbeit in diesem Bereich. "Dagegen steht, dass die Zahl der Meister abnimmt und zu wenige Handwerksbetriebe neu entstehen. Der Handlungsbedarf ist also groß und kann nur durch eine Strukturreform angegangen werden". Mit der Reform sollen anstatt bisher 94 Handwerke künftig nur noch 29 Berufe in der so genannten Anlage A der Handwerksordnung geführt werden. Diese Anlage sieht eine Zulassung nur mit Meisterbrief vor und werde auf die Handwerke beschränkt, bei deren Ausübung Gefahren für die Gesundheit oder das Leben Dritter entstehen könnten. Die in Anlage B geführten Tätigkeiten würden in Zukunft auch Unternehmern ohne Meisterbrief geöffnet. Pro Jahr 7.000 Handwerksbetriebe mehr? Clement stellte ausdrücklich fest, dass der Meisterbrief weiterhin seinen hohen Rang behalten wird: "Es geht uns darum, den großen Befähigungsnachweis zukunftsfest zu machen." Er werde als Qualitätssiegel auch künftig eine große Bedeutung haben und als Wettbewerbsvorteil deutlicher als bisher zur Geltung kommen, glaubt der Minister. Weder der Meistertitel noch die Qualität handwerklicher Leistungen soll dabei in Frage gestellt werden. Pro Jahr könnten 6.000 bis 7.000 Handwerksunternehmen wirtschaftlich sinnvoll übernommen werden, verlautete aus Ministeriumskreisen. Oft fehle in der Familie aber ein Meister. Daran werde nach Abschaffung des Meisterzwangs künftig der Bestand eines Unternehmens nicht mehr scheitern, so der Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister. Handwerksvertreter unterstrichen derweil erwartungsgemäß ihre Ablehnung. Nach Meinung von Dieter Philipp. Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, werde eine Folge der Novelle weniger Ausbildung sein. Die Gesetzentwürfe seien "eine irreparable Zerschlagung von Strukturen, die auf dem Weg in die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft mehr denn je gebraucht werden", so Philipp gegenüber "Spiegel Online". (tc)

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