Mangels großen Absatzes wird der Tata Nano zusehends zur Belastung von Automobilzulieferern. "Die Fabrik, die wir in Indien für den Nano hochgezogen haben, ist nicht einmal ansatzweise ausgelastet. Für uns ist das eine schwierige Situation", kritisierte Angad Paul, Vorstandschef des britischen Stahlteileproduzenten Caparo, im Gespräch mit der "Financial Times Deutschland".
Das Unternehmen hat auf dem Subkontinent eigens eine Fabrik für Tatas Kleinstwagen errichtet. Das Werk ist für eine Jahresproduktion von 250.000 Autos konzipiert, derzeit werden allerdings maximal 50.000 Fahrzeuge gebaut. Sicherheitspannen wie beispielsweise brennende Autos haben die Nachfrage zwischenzeitlich einbrechen lassen, auch wenn sie sich derzeit wieder erholt.
Neben den Sicherheitspannen ist unter anderem eine falsche Erwartungshaltung für den geringen Absatz verantwortlich. Aufgrund des stark gestiegenen Stahlpreises und der unsicheren Rohstoffmärkte sei es sehr schwierig, den Kunden stets den tiefsten Verkaufspreis zu garantieren, bemängelt Vorstandschef Paul. Das Billigauto kostet in der Basisversion derzeit nur rund 2.500 Dollar. Allerdings wird es schwierig, diesen Preis bei steigenden Rohstoffpreisen dauerhaft zu halten. Die Expansion ins Ausland, unter anderem nach Europa, soll zusätzliches Wachstum bescheren. Und auch bei den Tata-Zulieferern, zu denen unter anderem Bosch, Schaeffler und Mahle gehören, könnte dies für eine bessere Auslastung sorgen. (mid/bp)