Für den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur werden nach einer Studie des Umweltverbands Transport & Environment (T & E) weniger Ladepunkte benötigt als bislang von den Autoherstellern gefordert werden. Der Studie zu Folge könnte es in Deutschland im Jahr 2035 bis zu 3,1 Millionen öffentliche Ladepunkte geben, wenn die bis 2030 zur Erreichung der CO2-Grenzwerte nötigen 15 Millionen batterieelektrischen Pkw realisiert werden. Derzeit gibt es in Deutschland rund 63.000 öffentliche Ladepunkte.
Dem gegenüber steht die Bedarfsprognose des Europäischen Automobilherstellerverbands ACEA von 9,5 Millionen Ladepunkten. T & E sieht den geringeren Bedarf vor allem damit begründet, dass die meisten Pkw weiterhin an privaten Ladepunkten zu Hause und am Arbeitsplatz geladen werden und kritisiert den Ansatz der Industrie, wonach 60 Prozent der Ladevorgänge an öffentlichen Punkten erfolgen und ein durchschnittliches E-Auto im Jahr 2030 weniger effizient sein wird als heutige Modelle.
Laut T & E würde eine Überversorgung mit Ladepunkten dazu führen, dass Ladepunkte weniger als eine Stunde pro Tag genutzt würden und damit weniger als die 3,6 Stunden, die laut einem Bericht von ACEA nötig wären, damit die Ladeinfrastruktur wirtschaftlich rentabel ist.