Die zerrüttete Partnerschaft zwischen Suzuki und seinem Großaktionär Volkswagen wird ein Fall für den Schiedsgerichtshof der internationalen Handelskammer. Die Japaner riefen nach eigenen Angaben am Donnerstag den Schlichter an. Sie wollen erreichen, dass VW den Anteil an Suzuki verkauft. Die beiden Partner werfen sich gegenseitig Verletzungen des erst vor zwei Jahren geschlossenen Kooperationsvertrages vor. Damals hatte sich VW mit knapp 20 Prozent an dem japanischen Unternehmen beteiligt, Suzuki im Gegenzug mit 1,5 Prozent bei VW.
Suzuki hatte sich zu Beginn der Auseinandersetzungen auch daran gestört, in den VW-Büchern als assoziiertes Unternehmen geführt zu werden. Das Familienunternehmen pocht auf seine Unabhängigkeit. Die Partnerschaft habe Suzuki nicht die gewünschten Vorteile gebracht, lauten die Vorwürfe des Kleinwagenspezialisten.
VW sieht sich hingegen übergangen, da die Japaner bei Fiat Dieselmotoren bestellten. Ursprünglich sollten die Japaner VW dabei helfen, den Wachstumsmarkt Indien zu erobern. Suzuki hatte sich vor allem Einblick in die technische Entwicklung bei Europas größtem Hersteller versprochen.
Volkswagen wies die Vorwürfe erneut zurück. "Wir sind sehr enttäuscht über diesen Schritt von Suzuki und können diesen in keinster Weise nachvollziehen", hieß es in einer Reaktion aus Wolfsburg. "Es gibt keinerlei rechtliche Basis, die Aktien zurückgeben zu müssen." Volkswagen werde an seinem Anteil an Suzuki festhalten. Der Konzern sehe dem Verfahren gelassen entgegen. (dpa)