Von Online-Redakteur Andreas Heise
Wo es früher den Original-Schlüssel gebraucht hat, hilft heute die Smart-Access-Technologie weiter. So verändert sich auch die Nutzung von Fahrzeugen – bestes Beispiel ist Carsharing, wo jedermann per App und Smartphone ein fremdes Auto öffnen kann.
Ein junges Unternehmen, das neue Mobilitätslösungen auch für den Automotive-Bereich entwickelt, ist M-Tribes. Aktuell arbeitet das Unternehmen mit BMW an der Konzeption und Realisierung von Services im Bereich der Neuen Mobilität. Eines der größten Projekte ist "MINI Sharing" – eine Carsharing-App, die es Mini-Fahrern erlaubt, ihr Auto ohne Schlüsselübergabe mit Freunden und Familie zu teilen. Durch dieses Projekt kooperiert M-Tribes seit zwei Jahren mit mehreren Autohändlern in Spanien, wo der Service gelauncht wurde.
M-Tribes betreibt die Technologie-Plattform "M-TOOLS", die laut Unternehmen alle Basis-Komponenten beinhaltet, die es braucht, um digitale Transportation-Services, zum Beispiel Carsharing, Ride-Hailing oder Smart Deliveries, starten und skalieren zu können. Hierzu gehören Mobile Apps, Dispositions-Dashboards, IT-Infrastruktur, Nutzerdaten-Verwaltung und Analyse, Hosting und Marketing.
Die M-Tools-Anwendungen für den Autohandel sollen helfen, die bestehende Flotte besser auszulasten und Prozesse effizienter zu gestalten, zum Beispiel durch ein komplett digitales Replacement-Car-Management. Mit Hilfe von schlüssellosen Vermiet- und Testfahrangeboten sollen Händler neue Umsatzpotentiale nutzen beziehungsweise Kunden-Akquise betreiben. Im B2B-Geschäft soll der Handel durch den Vertrieb von smarten Flotten punkten.
Grundlage für die digitalen Anwendungen ist meist das "Upgrade" eines Teils der bestehenden Flotte, sprich das Nachrüsten der Händler-Fahrzeuge mit Telematik-Systemen. M-Tribes hat in seine Technologie-Plattform LTE- und Bluetooth-Systeme integriert, die es erlauben, Modelle von mehr als 50 Automarken nachzurüsten. Mit Hilfe von Telematik-Systemen ist es möglich, Fahrzeuge per Smartphone zu öffnen, über cloud-basierte Anwendungen Fahrzeugdaten zu tracken - und auch den Notfallzugriff durchzuführen. Daneben werden auch weitere Fahrzeugtypen wie E-Scooter und Roller unterstützt.
"Braucht häufig mehr als Technologie"
"In der Zusammenarbeit mit Händlern erleben wir, dass es jedoch häufig mehr als Technologie braucht, damit ein neuer Service gestartet werden kann oder ein bestehendes Geschäftsmodell zu einer echten Erfolgsgeschichte wird", erklärt Johannes Schubert, CMO bei M-Tribes, gegenüber AUTOHAUS. Sein Unternehmen unterstütze Autohändler daher auch durch Strategieberatung, in der Konzeption und im Design von Produkten, im digitalen Marketing genauso wie im Training ihrer Verkäufer.
"Um attraktive Software-Angebote zu entwickeln, welches den Autohandel nachhaltig stärkt, fokussieren wir uns dabei zunächst auf den deutschen Markt", so Schubert. "Wir sind dazu mit einer kleinen Auswahl von Händlergruppen im Dialog und befinden uns in der Entwicklungsphase, in welcher wir unsere bestehenden Komponenten aus dem Bereich Vehicle Sharing noch genauer auf den Autohandel zuschneiden."
M-Tribes wurde 2017 in Hamburg gegründet und beschäftigt sich sowohl mit der Mobilität von Personen, als auch mit der von Gütern. So arbeitet das Unternehmen mit Autohändlern, Taxi-Unternehmen und Kurierdiensten zusammen, aber auch mit Transportation-Start-ups wie Movinga und Skyryse. Mit aktuell 25 Mitarbeitern, davon etwa 80 Prozent Software-Engineers, an drei Standorten entwickelt man Technologien für verschiedene Anwendungen in den Bereichen Neue Mobilität und Logistik. Gründer des inhabergeführten Unternehmens ist Patrick Arle.
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