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STADAC-Gruppe: Große Verunsicherung bei den Kunden

15.04.2020 16:00 Uhr
STADAC-Gruppe: Große Verunsicherung bei den Kunden
"Zutritt nur für Mitarbeiter": Lorenz Leuchtenberger vor dem für Kunden gesperrten Showroom
© Foto: STADAC

"Auch in der Krise sind wir immer für unsere Kunden da" – das ist das Motto der Brüder Lorenz, Martin und Philipp Leuchtenberger, die Geschäftsführer der STADAC-Gruppe mit 210 Mitarbeitern an fünf Standorten rund um Hamburg.

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Kundenanfragen gibt es nach wie vor, wenn auch rückläufig. "Die Unsicherheit ist sehr groß", erzählt Lorenz Leuchtenberger im Gespräch mit AUTOHAUS. Der Fahrzeugverkauf sei seit dem Shutdown Mitte März um etwa 85 Prozent eingebrochen, vor allem an den Standorten in Niedersachsen, wo Probefahrten, Beratung und Verkauf grundsätzlich verboten sei. In den Filialen in Schleswig-Holstein dagegen laufe der Vertrieb etwas besser.

Ein weiteres Problem stellen nach wie vor die teilweise geschlossenen Zulassungsstellen oder sich täglich ändernden Behörden-Öffnungszeiten dar. Dies erschwert auch der STADAC den Abverkauf und die Auslieferung von bestellten Fahrzeugen und die Sicherung der Liquidität. Hier wirke die Geschäftsführung mit Maßnahmen wie Aussetzung der Umsatzsteuer-Vorauszahlung und Gespräche mit den Hausbanken zu Valuta und Kreditlinienerhöhung entgegen, hieß es.

Kurzarbeit wurde beantragt, jedoch versucht Familie Leuchtenberger das STADAC-Team mit Hilfe von Überstundenabbau und Urlaub den Verdienstausfall so gering wie möglich zu halten. Vor allem die ca. 110 Mitarbeiter im Service seien noch voll beschäftigt, da dieser Stand heute "nur" um etwa 15 Prozent eingebrochen sei, sagt der Geschäftsführer. Auch dank der Radwechsel-Saison gebe es in der Werkstatt noch gut zu tun. Meistens werde in zwei Teams gearbeitet, um im Falle einer Corona-Infektion im Betrieb weiter handlungsfähig zu bleiben.

"Wenn es wieder losgeht, soll die Mannschaft so gut wie möglich vorbereitet sein", betont Lorenz Leuchtenberger. "Bis dahin machen wir unsere Hausaufgaben. Wir überprüfen, erhöhen und verbessern unsere Online-Präsenz. Vor allem in die STADAC-App hat mein Bruder Martin viel Herzblut reingesteckt." Kontakt zu den Bestandskunden und Aufklärung über Hygiene- und Abstandsmaßnahmen in den Filialen hätten aktuell oberste Priorität. Die Kommunikation finde tagtäglich auf der Webseite und über die App per Chat und E-Mail und am Telefon mit Unterstützung eines Call-Centers statt. "So möchte wir bei den Kunden präsent bleiben und nach Corona wieder als verlässlicher BMW- und Mini-Partner zur Verfügung stehen."

Höherer Beratungsbedarf nach der Krise

Die reine Fokussierung auf den Online-Autoverkauf nach der Krise sieht Lorenz Leuchtenberger bei der STADAC nicht: "Der Beratungsbedarf der Kunden wird nach Corona weiter steigen." Und Familienoberhaupt Werner Leuchtenberger fügt hinzu: "Ziel der Digitalisierung wird sein, den Verkäufer zu unterstützen und ihm mehr Zeit für qualifizierte Kundengespräche zu verschaffen." Der stationäre Handel werde so seine Kompetenz gegenüber dem Hersteller unter Beweis stellen können. Trotzdem glauben beide Kfz-Unternehmer, dass es viel persönliches Engagement gegenüber dem verunsicherten Kunden bedürfe, um wieder ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu haben. (js)

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