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Skoda Kodiaq Test: Größer, aufgeräumter, cleverer

19.04.2024 12:33 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hier steht der neue Skoda Kodiaq.
© Foto: Stefan Schmid

Die zweite Kodiaq-Generation beherrscht die klassischen Tugenden seines Vorgängers – nur besser. Auch beim Antrieb wurde nachgebessert.

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Schon am ersten Kodiaq gabs wenig zu meckern. Grundsolide bot er viel Stauraum zum kleinen Preis – entsprechend schnell mauserte sich der tschechische Braunbär zur ersten Wahl für Familien. Rund 866.000 Fahrzeuge konnte Skoda absetzen. An diese Erfolgsgeschichte will man nun anknüpfen und folgt hierfür einer einfachen Formel: Von allem ein wenig mehr.


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Skoda Kodiaq: Mehr Stauraum

Der Mehr-Prämisse folgend, ist man also in Mladá Boleslav aber auf Nummer sicher gegangen und hat den Skoda auf die Streckbank geschickt. Die sechs Zentimeter mehr, lassen das ohnehin schon großzügig dimensionierten Kofferraumvolumen auf 910 Liter anwachsen. In der vollbesetzten Siebensitzer-Variante schmilzt der Kodiaq-Stauraum zwar auf 340 Liter zusammen, damit bewegt er sich aber auf dem Niveau eines Golf 8, der rund 40 Liter mehr bietet.

Stauraum gibt es aber freilich nicht nur hinten, sondern auch vorne. Gleich drei Handschuhfächer haben die praktisch orientierten Tschechen dem neuen Kodiaq spendiert. Ein kleines links neben dem Lenkrad, eines genau dort, wo man es erwartet und dann noch ein sich nach oben öffnendes Fach darüber. Zusätzliche Ablagemöglichkeiten – immerhin über zwei Liter Stauraum – bietet die Mittelkonsole, die nun ohne DSG-Wahlhebel auskommen muss. Der ist dem aufgeräumten Design zum Opfer gefallen und an die Lenksäule gewandert.

Skoda Kodiaq: Aufgeräumtes Design

Apropos Design: Hier hat man sich Gedanken gemacht und mit den sogenannten "Design Selections" ein stimmiges Konzept erarbeitet. Indem lediglich noch Design-Pakete ausgewählt werden können, ist alles im Innenraum perfekt aufeinander abgestimmt. Man kann sich davon in der eigenen Entscheidungsfreiheit beschnitten fühlen, man kann aber auch einfach akzeptieren, dass hier Profis am Werk waren und der Innenraum entsprechend strukturiert und gut aussieht.

Die klare Linienführung sorgt aber nicht nur innen für eine aufgeräumte Optik. Auch außen findet man am Kodiaq keine unnötigen Schnörkel. Das 4,76 Meter lange und 1,84 Meter breite SUV wirkt längst nicht so bullig wie es seine Abmessungen vermuten lassen. Die Farbe unseres Testwagens, Gold-Bronze-Metallic, ist allerdings ähnlich gewöhnungsbedürftig, wie der sperrige Name vermuten lässt.


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Grund zur Freude gibt es für die Simply-Clever-Fraktion: Eiskratzer und Regenschirm sind nach wie vor an Bord, wurden aber dem Zeitgeist angepasst und bestehen jetzt aus nachhaltigen Materialien. Zudem gibt es jetzt auch einen Putz-Klotz, der in der Mittelkonsole verstaut werden kann und mit dem sich die im Skoda verbauten Displays reinigen lassen. Gerade noch so clever.

In der Basisvariante, Selection genannt, kann damit ein 10,4 Zoll Bildschirm gereinigt werden. Für 970 Euro mehr gibt es das Navigationspaket und 13 Zoll. Vorne Links darf man sich zudem über ein digitales Cockpit freuen.

Skoda Kodiaq: Drei Handschmeichler

Die Smart Dials genannten Drehregler, die über der Mittelkonsole thronen, kennt man bereits aus anderen Skoda-Modellen: Die beiden Äußeren Dials sind für die Einstellung von Temperatur, Sitzbelüftung und Sitzheizung vorgesehen, das mittlere kann nach eigenem Gusto mit bis zu vier Schnellzugriffen belegt werden. Die pyramidale Struktur der Regler schmeichelt den Fingerkuppen und ist über jeden haptischen Zweifel erhaben. Für zusätzliche Übersicht sorgen die kreisrunden Bildschirme in den Dials.

Anlass zur Kritik lieferte das Navigationssystem. Das vermittelte den Eindruck, mitunter nicht immer mit brandaktuellem Kartenmaterial zu arbeiten, was während der Testfahrt mitunter zu kuriosen Irritationen auf dem Bildschirm führte. Mit Android Auto und Apple Carplay stehen glücklicherweise Alternativen zur Verfügung – und dennoch: Wenn man schon ein teures Navigationssystem integriert, dann darf es hier keinen signifikanten Nachteil gegenüber den kostenlosen Lösungen der Tech-Riesen geben.

Gelungener Hybridantrieb

Eine der wohl wichtigsten Neuerung der zweiten Kodiaq-Generation findet sich unter der Haube. Genauer gesagt im Fahrzeugboden. Dort ist nämlich eine 25,7 kWh große Traktionsbatterie verbaut, die das SUV-Flaggschiff der Tschechen elektrisch vorwärtsbringt. Und das immerhin etwa 100 Kilometer weit. Dem Elektromotor zur Seite gestellt, ist ein 1,5-Liter-Benzinmotor. Der schaltet sich zu, wenn die Leistung des Elektromotors nicht ausreicht, oder die Batterie leer ist. Wirklich nötig werden, dürfte das im Fahralltag allerdings nur selten werden, denn mit der kolportierten Elektro-Reichweite lässt sich der Löwenanteil der Fahrten ohne die Hilfe des Verbrenners bewältigen.

Will man sich an die Systemleistung von 204 PS herantasten, meldet sich der kleine Benzinkmotor mit hoher Drehzahl zu Wort. Angesichts der Lärmkulisse bleibt der Vorwärtsdrang auf der Autobahn dann aber doch überschaubar. Von derlei Ausnahmesituationen einmal abgesehen, lässt sich mit dem Hybridantrieb jedoch seidenweich dahingleiten, im Laufe des Jahres soll der Teilzeitstromer verfügbar sein.

Kraftvoller Dieselmotor im Skoda Kodiaq

Zugpferd – und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinne – dürfte aber auch dann der große Zwei-Liter-Diesel sein. Der Leistet 193 Ps, kommt im direkten Vergleich mit dem Hybriden mitunter etwas ruppig daher, zeigt aber schnell, dass er die ideale Besetzung für den Motorraum ist. Zur Zuglast gibt es noch keine genauen Angaben, man darf aber annehmen, dass sie – ganz ähnlich wie beim Vorgänger – je nach Motorisierung zwischen 1800 und 2500 Kg betragen wird.

Der große Diesel hinterlässt aber auch ein großes Loch im Geldbeutel: Mindestens 49.700 Euro werden für den drehmomentstarken Selbstzünder fällig. Deutlich günstiger ist der Mild-Hybrid, der Basispreis liegt bei 41.990 Euro – der hat aber, ebenso wie der kleine Dieselmotor, keinen Allradantrieb.

Umfangreiche Ausstattungsoptionen

Schon die erste Generation konnte mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet werden – und so kann auch der Nachfolger mit zahlreichen optionalen Helferlein das Fahren entspannen. Im Fahrassistenz- Paket sind beispielsweise ein adaptiver Abstandsassistent, ein adaptiver Spurhalteassistent sowie Stau- und Notfallassistent mit an Bord.

Das trainierte Einparken, bei dem sich der Skoda selbstständig in eine der fünf im Vorfeld definierten Parklücken zirkelt ist jedoch ebenso dem nochmals einige hundert Euro teurerem Plus-Paket vorbehalten wie die 360-Grad-Umgebungskamera.


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In der Sportline-Ausstattung gibt es dann schwarze Hochglanz-Akzente am Frontgrillrahmen, den Außenspiegelkappen, der Dachreling und der D-Säule. Für zusätzliche Dynamik sorgen die 19-Zoll-Leichtmetallräder in poliertem Anthrazit und eine Karosserie, die komplett in Wagenfarbe gehalten ist. Ebenso Teil der Sportline-Ausstattung sind die TOP LED-Matrixscheinwerfer.

Unterm Strich überzeugt auch die zweite Generation des Kodiaq. Von kleineren Navigations-Gates einmal abgesehen, hat man ihm in Mladá Boleslav das passende Rüstzeug mitgegeben, um an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen zu können.

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