Sommerhoch auf dem deutschen Automarkt: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen legte im Juli um 12,3 Prozent zu, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag in Flensburg mitteilte. Die Nachfrage der Privatkäufer zog gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,1 Prozent an, ihr Anteil betrug 37 Prozent. Auf gewerbliche Halter entfielen demnach 63 Prozent des Gesamtvolumens (plus 10,1 Prozent). Zum starken Anstieg trug auch ein Arbeitstag mehr bei, dieser machte rechnerisch etwa ein Drittel des Zuwachses aus.
"Sowohl das Monatsergebnis als auch das Neuzulassungsvolumen in den ersten sieben Monaten 2018 liegen auf dem höchsten Niveau seit der Umweltprämie 2009", teilte der Verband der Internationalen Kfz-Hersteller (VDIK) in Bad Homburg mit. Seit Jahresbeginn kamen bundesweit über 2,15 Millionen neue Autos zur Zulassung – 4,2 Prozent mehr im gleichen Zeitraum 2017.
"Die nach wie vor hohe private Nachfrage ist ein zuverlässiger Indikator für die gute Verfassung des Marktes", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. Auch für August erwarte er einen starken Gesamtmarkt.
Diesel weiter im Hintertreffen
Im Juli schlugen die Autokäufer vor allem bei benzinbetriebenen Pkw zu. Ihre Zahl stieg um fast ein Viertel auf 197.268 Fahrzeuge. Mit einem Anteil von 62,1 Prozent war dies die am häufigsten gewählte Antriebsart. Dagegen wurden nur 32,3 Prozent der Pkw-Neuzulassungen (102.761) mit Dieselantrieb ausgeliefert, ein Rückgang von 10,5 Prozent gegenüber dem Juli 2017.
Autos mit alternativen Antriebsarten wiesen mehrheitlich zwei- bis dreistellige Zuwachsraten auf. Elektrisch betriebene Pkw (2.526 Einheiten/ Marktanteil 0,8 Prozent) schafften ein Plus von 38,8 Prozent. 13.559 neue Hybridwagen bedeuteten einen Anstieg um 83,7 Prozent (Anteil 4,3 Prozent). Darunter waren 3.091 Plug-in-Hybride, knapp 28 Prozent mehr (Anteil 1,0 Prozent).
Hinzu kamen laut KBA 1.398 Erdgas-Pkw, sie verbuchten damit einen satten Zuwachs um 427,5 Prozent (Anteil 0,4 Prozent). Einzig die Flüssiggas-Autos waren auf Talfahrt, 326 Neuzulassungen bedeuteten einen Rückgang um 11,7 Prozent (Anteil 0,1 Prozent). Angesichts des wachsenden Benzinermarkts erhöhte sich der durchschnittliche CO2-Ausstoß um 2,2 Prozent auf 131,3 g/km.
Die deutschen Marken zeigten im Juli ein gemischtes Bild: Während Mercedes-Benz (minus 15,5 Prozent), BMW (minus 14,8 Prozent) und Opel (minus 10,4 Prozent) zweistellig einbüßten, ging es für Porsche (plus 56 Prozent) und Smart (plus 53 Prozent) steil bergauf. Einen Zulassungssprung machten auch VW (plus 34,2 Prozent) und Audi (plus 26,9 Prozent). Ford verbuchte einen Anstieg um 3,5 Prozent.
Gewinner unter den Importeuren waren im Juli unter anderem Seat (plus 72,6 Prozent), Subaru (plus 56,5 Prozent), Volvo (plus 43,6 Prozent), Jeep (plus 43 Prozent) sowie DS (plus 41,2 Prozent). Die stärkste ausländische Automarke Skoda legte um fast 31 Prozent zu. Probleme hatten dagegen Land Rover (minus 51,8 Prozent), Tesla (minus 47,2 Prozent) und Nissan (minus 26,4 Prozent).
GW-Markt dreht ins Plus
Neben dem Neuwagenhandel nahm im Juli auch der Gebrauchtwagenmarkt Fahrt auf. Die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 624.121. Kumuliert läuft der Markt aber mit rund 4,26 Millionen Halterwechseln noch einem Rückstand hinterher (minus 1,7 Prozent). (rp)
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- Pkw-Neuzulassungen im Juli 2018 (189.2 KB, PDF)