Die Autobranche hat im ersten Halbjahr 2019 die Zulassungsschraube etwas zurückgedreht. Insgesamt gingen in den ersten sechs Monaten 505.463 Neuwagen auf das Konto von Herstellern und Händlern – 2,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2018.
Wie Auswertungen von AUTOHAUS und Dataforce zeigen, war vor allem der Fahrzeugbau für den Rückgang verantwortlich. Hier wurden von Januar bis Ende Juni 160.897 Autos gezählt (minus 8,4 Prozent). Die Zahl der Händlerzulassungen schrumpfte dagegen nur minimal um 0,1 Prozent auf 344.566.
Trotz eines stagnierenden Gesamtmarkts ging der Anteil an taktischen Neuzulassungen in der ersten Jahreshälfte um ein Prozent auf 27,3 Prozent zurück – laut dem Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer der niedrigste Wert seit acht Jahren. Aktivste Automarke bei den Eigenzulassungen ist bislang Fiat mit 41,8 Prozent von Januar bis Juni, gefolgt von Hyundai (39,9 Prozent) und Opel (39,5 Prozent). Dagegen drückte Ford nur 16 Prozent seiner Autos über diesen Kanal in den Markt.
Flotten sichern hohes Marktvolumen
Wie berichtet, ist die Entwicklung im deutschen Pkw-Markt mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent auf 1,849 Millionen Fahrzeuge eher unspektakulär. Erst der Blick in die einzelnen Segmente erschließt die tatsächliche Bewegungen. Besonders stark: der Relevante Flottenmarkt. Im ersten Halbjahr kamen 458.521 neue Firmenwagen auf die Straße. Damit wurden die bisherigen Bestwerte von knapp 420.000 Einheiten aus den Jahren 2018 und 2017 um mehr als neun Prozent übertroffen. Auch die Autovermieter legten mit plus sieben Prozent auf 217.152 Fahrzeugen kräftig zu.
Der Privatmarkt erreichte mit 667.865 Neuzulassungen laut Dataforce fast exakt das hohe Niveau von 2011. Gegenüber dem Boom im vergangenen Jahr gab der Kanal allerdings um vier Prozent nach. (rp)