Der Online-Teilehändler Autodoc hat im vergangenen Jahr ein deutliches Umsatzplus hingelegt: 842 Millionen Euro standen Jahresende zu Buche, das entspricht einem Plus von 37,6 Prozent zum Vorjahr. Der Jahresüberschuss des Berliner Unternehmens wuchs im gleichen Zeitraum sogar um 74,2 Prozent auf 54,9 Millionen Euro. Gründer und Co-Chef Alexej Erdle erklärte: "Autodoc ist auch im 13. Jahr seit der Gründung dynamisch gewachsen. Das ist eine großartige Bestätigung unserer Arbeit und zugleich Ansporn noch besser und kundenfreundlicher zu werden."
Im laufenden Jahr ist Berichten zufolge nun die Schwelle von einer Milliarde Euro das Ziel. Und nicht nur das: Schon seit einer Weile kursieren Gerüchte und Meldungen, wonach die drei Gründer und Alleineigentümer Alexej Erdle, Max Wegner und Vitalij Kungel im Herbst an die Börse streben. In einem Bericht des "Handelsblatt" ist die Rede von einer möglichen Bewertung in Höhe von fünf Milliarden Euro. Autodoc selbst strebe sogar zehn Milliarden an.
Nach Auto1 zweiter deutscher Milliarden-Börsengang in der Autobranche
Nach Auto1 wäre das in diesem Jahr bereits der zweite milliardenschwere Börsengang eines deutschen Start-Ups aus der Autobranche. Für die Gerüchte, die Autodoc selbst nicht kommentiert, spricht jedenfalls die Verpflichtung der Manager Christian Gisy und Bert Althaus, die beide bereits Erfahrung mit Börsengängen haben (Scout24 und Home24).
Und auch die Wachstumsstrategie der Berliner dürfte möglichen Anlegern gefallen: Der Teilehändler plant, seinen Fokus vom Geschäft mit Endkunden auch auf das mit Firmenkunden wie Werkstätten oder Flottenbetreibern auszuweiten. Das hatte Christian Gisy in einem Interview bereits bestätigt. Auf Jobplattformen sucht das Unternehmen derzeit außerdem aktiv nach B2B Sales Managern.
Autodoc ist aktuell in 27 europäischen Ländern aktiv und hat nach eigenen Angaben rund 5,5 Millionen aktive Kunden, darunter auch immer mehr Werkstätten und Flottenanbieter. Die Modellpalette umfasst – ebenfalls nach eigenen Angaben – seit vergangenem Jahr rund vier Millionen Artikel. Das seien 2,5 Millionen mehr als noch 2019. Man habe nun Zubehör und Ersatzteile für rund 67.000 Modellkonfigurationen von 166 Auto-, 23 Lkw- und 154 Motorrad-Marken.