Ausgabe 01-02/2007: Nissan / Das Autohaus Hornbacher im hessischen ...

Nissan / Das Autohaus Hornbacher im hessischen Kelkheim ist ein Händler der ersten Stunde und betreibt heute eines der modernsten AutohäuserOnkel Hans und die JapanerVon Doris PlateAls Karl Schnädter 1924 im Nebenerwerb mit einem Zweirad-Geschäft begann, hat er sich bestimmt nicht träumen lassen, dass sein Enkel Bernd Hornbacher 80 Jahre später eines der modernsten Nissan-Autohäuser Deutschlands führen würde. Der Maschinenschlosser arbeitete nämlich zunächst bei den Adler-Werken und später bei Opel. So kam es auch, dass er zunächst Opel- und dann NSU-Fahrräder vertrieb. Daraus wurde dann eine NSU-Werkstatt. Seit Juli 1972 verkaufte das Autohaus Datsun, wie die Exportmarke von Nissan damals hieß. Schuld daran war Hans Trapp-Dries, zu dieser Zeit einer der vier Importeure der japanischen Marke und guter Freund von Bernd Hornbachers Vater Karl. Datsun war damals völlig unbekannt. Aber wie die Marke hieß, war egal: "Wenn der Hans das macht, ist das in Ordnung", war die Meinung der Familie Hornbacher. Mit ihren neuen Marken Datsun und Mitsubishi, die ebenfalls von Trapp-Dries importiert wurde, hatte sie auch schnell Erfolg: Schon 1972 wurden zwölf Neuwagen verkauft. "Das erste Auto war ein roter Datsun 510 mit 80 PS", berichtet der heutige Firmeninhaber. "Die Sicherheitsgurte haben wir noch selbst eingebaut." 1973 waren von den 34 verkauften Autos 20 Cherry, für Hornbacher das wichtigste Auto für die Marke. Schnell steigerten sich die Verkäufe auf 80 pro Jahr.Japan war KultZu Bernds Motivation trug neben den legendären rhetorischen Fähigkeiten von Hans Trapp-Dries auch noch ein weiterer Umstand bei: 1975, also mit 19 Jahren, war er das erste Mal in Japan. "Damals erzählte ich meinen Kumpels von 'meinem Kaiser' und schickte Postkarten aus Japan an unsere Kunden. Für mich war das Kult." Lange Zeit führte die Familie Hornbacher die beiden japanischen Marken parallel. "Ich war aber immer der Datsun-Mann", erinnert sich Bernd Hornbacher. Und so war er es auch, der 1977, nachdem bei der Nissan Motor Deutschland GmbH die deutschen Import-Aktivitäten zusammengelegt worden waren, den neuen Händlervertrag unterschrieb. 1980 wurde das Autohaus Hornbacher am heutigen Standort neu gebaut und die Marke Nissan vertrieben. Helfer für den ImporteurBis 1991 blieb die Familie Hornbacher Partner beider Marken. Dann forderten beide die Exklusivität und Hornbacher entschied sich für Nissan, denn zu dieser Marke war eine besondere Beziehung entstanden. 1986 hatte nämlich die Zentrale des Importeurs in Neuss gebrannt. Über Nacht gab es kein Ersatzteillager mehr. Hornbacher und 19 weitere Händler in Deutschland erklärten sich spontan bereit, diese Funktion übergangsweise zu übernehmen. "Tagsüber haben wir Autos verkauft, abends Ersatzteile kommissioniert und nachts hier in der Region ausgefahren", erinnert sich Bernd Hornbacher. Die 80er Jahre waren sehr gute Verkaufsjahre für Nissan, erst gegen Ende des Jahrzehnts kam die Neuwagen-Rezession – und dann glücklicherweise die Wende. "1991 hat Nissan Deutschland 151.000 Autos verkauft, weil Harald Wulff sie geordert hatte", berichtet Hornbacher über die Weitsicht des damaligen Importeurschefs. Auch die Firma Hornbacher hat damals regelmäßig über 200 Neuwagen pro Jahr verkauft. Ab 1996 kam aber der Einbruch. Immer weniger Modelle und die Liquiditätsschwäche des Herstellers machten auch den deutschen Händlern zu schaffen. In dieser schweren Zeit wurde Bernd Hornbacher als Nachfolger von Walter Stoy zum Händlerverbands-Präsidenten gewählt. Weiter mit RenaultDas blieb er bis 2003. Denn dann nahm er die nächste Herausforderung an. Im Zuge des Zusammenschlusses von Renault und Nissan wurde Hornbacher nämlich auch Renault-Vertragshändler. Keine leichte Aufgabe, aber: "Die Renault-Händlerkollegen haben mir immer geholfen." Hornbacher hat sich in all den Jahren den Herausforderungen angepasst. "In den 70ern hat uns der besserwissende Studienrat geplagt, heute ist es der 'Geiz ist geil'-Internetkunde." Trotzdem gab es aber immer Kunden, denen die Leistung des Autohauses etwas wert ist. So auch Rolf Spitznagel, der seit den Anfangstagen seine Autos bei Hornbacher kauft. "Ich nenne ihn auch meinen Aufsichtsrat von Kundenseite", lacht Hornbacher, "denn er übt Kritik, die mich weiterbringt." Menschen, die ihn weiterbringen, sind Hornbacher wichtig. Das schätzt er auch an seinen Mitarbeitern am meisten. Ebenso sieht er beim Importeur sehr viel Engagement bei den Mitarbeitern, damals wie heute. "Die Mitarbeiter unter der ersten Führungsebene versuchen uns bei unseren täglichen Problemen zu helfen. Das System lässt ihnen aber manchmal keine Chance." Zurück zu alter StärkeDie Marke Nissan ist im Umbruch und hat eine spannende Zeit vor sich. In den nächsten Jahren überraschen wir mit einer ganzen Reihe neuer Modelle – zwischen 50 und 500 PS wird für jeden Geschmack etwas dabei sein. Diese Vielfalt unserer neuen Modelle und unser kraftvolles neues Händlernetz wird die Marke Nissan in Deutschland wieder zu alter Stärke führen. Die Nissan Handels- und Servicepartner in Deutschland arbeiten professionell und profitabel und vermitteln unseren Kunden die zukünftigen Nissan Modelle und Serviceleistungen zu deren absoluter Zufriedenheit.

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