Der deutsche Automarkt hat im Januar weiter zugelegt. Trotz eines Arbeitstages weniger wurden 218.365 Pkw neu zugelassen und damit 3,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte. Der Anteil der privaten Anmeldungen lag bei rund 31 Prozent, das waren 1,5 Prozent mehr als im Januar 2015.
Die Autobranche zeigte sich mit dem Auftakt zufrieden. "Der deutsche Pkw-Markt ist gut ins neue Jahr gestartet", sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Die Zahl sei so hoch wie seit 2008 nicht. Knapp drei Viertel der Neuzulassungen entfielen auf Marken deutscher Konzerne, die jedoch mit einem Zuwachs von zwei Prozent langsamer zulegten als die ausländischen Autobauern (plus sechs Prozent).
Groß war die Ergebnisspreizung bei den heimischen Herstellern. Während Audi (plus 22,5 Prozent), Opel (plus 21,9 Prozent) und Ford (plus 19,2 Prozent) einen Traumstart hinlegten, büßte Smart mit minus 22 Prozent kräftig ein. Auch die Neuzulassungen von Branchenprimus VW (minus 8,8 Prozent) und Porsche (minus 4,3 Prozent) gaben nach. BMW entwickelte sich auf Marktniveau (plus 3,5 Prozent), Erzrivale Mercedes schaffte nur das Vorjahresergebnis (plus 0,7 Prozent).
Top-Importeure schwächeln
Bei den ausländischen Marken machten kleinere Anbieter unter einem Prozent Marktanteil die größten Sprünge: Ssangyong (plus 85,6 Prozent), Honda (plus 80,9 Prozent), Jaguar (plus 68,2 Prozent) und Land Rover (plus 46,8 Prozent). Zu den weiteren Gewinnern zählten unter anderem Mazda (plus 20,1 Prozent), Mitsubishi (plus 22,1 Prozent), Hyundai (plus 9,3 Prozent) und Kia (plus 7,1 Prozent). Große Importeure wie Skoda (minus 7,3 Prozent), Renault (minus 6,7 Prozent) und Nissan (minus 8,1 Prozent) schwächelten dagegen.
Laut KBA-Statistik griffen die Käufer im Januar verstärkt zu Wohnmobilen (plus 57,2 Prozent), Sportwagen (plus 37,7 Prozent), SUV (plus 22 Prozent), Geländewagen (plus 14,7 Prozent) und Utilities (plus 12,9 Prozent). Kleinwagen legten um 6,6 Prozent zu. Neue Kompaktautos verloren dagegen an Boden (minus 3,8 Prozent), blieben aber volumenmäßig die größte Klasse. Die weiteren Segmente verzeichneten ebenfalls Rückgänge im einstelligen Prozentbereich.
Verbrennungsmotoren waren weiterhin die bevorzugte Antriebsart, auf Benzinmodelle entfielen 49,6 Prozent aller Neuzulassungen im Januar. Diesel-Pkw kamen auf einen Anteil von 48,7 Prozent. Die Zahl der neuen Hybridautos schoss um 48,7 Prozent auf 2.814 Stück nach oben. Darunter waren 976 Plug-in-Hybride. Schwach entwickelte sich indes der Absatz der reinen Elektrofahrzeuge (477 Exemplare, minus 27,6 Prozent). Im Schnitt emittierten die Neuwagen 127,9 Gramm CO2 pro Kilometer – 1,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Verhaltenes GW-Geschäft
Anders als der Neuwagenbereich präsentierte sich das GW-Geschäft im Januar äußert verhalten. Laut KBA wechselten 550.424 Autos den Besitzer. Das entsprach einem Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Nach Angaben des VDA gingen im Januar zudem 313.600 Autos aus deutschen Werken ins Ausland (minus sechs Prozent), die Fertigung sank gegenüber dem Januar 2015 um zwei Prozent auf 413.800. Der Branchenverband erklärte dies mit der geringeren Zahl von Arbeitstagen. Für das Gesamtjahr 2016 würden auch bei Export und Produktion Zuwächse erwartet. (rp)
Weitere Details sind unten als Pdf-Download abrufbar.
- Pkw-Neuzulassungen im Januar 2016 (190.0 KB, PDF)
Joseph Le Bel
hmm
autoandy
Erwien