Von Holger Holzer/SP-X
Der VW Golf dominiert den Neuwagenmarkt in Deutschland. Und in seinem Marktsegment ist er natürlich die klare Nummer eins. Aber auch in den anderen Klassen gibt es Platzhirsche, die die Konkurrenz bei den Neuzulassungszahlen weit hinter sich lassen. Offene Wettkämpfe um den Platz an der Spitze gibt es selten, wie ein Blick in die Pkw-Statitistiken 2016 des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigt.
Selbst der Dieselskandal und ein Neuzulassungsminus von 13 Prozent konnten den Golf an der Spitze der Kompaktklasse nicht ernsthaft gefährden. Mit 235.935 erstmals angemeldeten Fahrzeugen distanzierte er die Konkurrenz deutlich. Selbst erfolgreiche Modelle wie der Opel Astra mit 65.173 Neuzulassungen oder der Skoda Octavia (58.683 Einheiten) kamen nicht einmal in die Nähe des absoluten Bestsellers.
In vielen anderen Segmenten herrschte ein ähnliches Bild. Bei den Kleinwagen lag der VW Polo mit 72.017 Neuzulassungen klar vor dem Opel Corsa mit 55.191 Einheiten, in der Mittelklasse hielt der VW Passat (80.900 Einheiten) die zweitplatzierte Mercedes C-Klasse auf Abstand (66.898 Einheiten). Auch bei den Geländewagen/SUVs reichte dem VW Tiguan (63.978 Einheiten) sein ärgster Verfolger Ford Kuga (34.676 Einheiten) nicht das Wasser. Und in den Van-Klassen fand die Mercedes B-Klasse (30.787 Einheiten) kein Mittel gegen den VW Touran mit seinen 52.560 Neuzulassungen. Noch deutlicher war die Vormachtstellung des Fiat Ducato unter den Wohnmobil-Basisfahrzeugen: Der Italiener ließ mit 23.429 Neuzulassungen dem engsten Rivalen Citroën Jumper (3.253 Stück) keine Chance.
Wirklich eng ging es nur selten zu. Bei den Utilities – als Pkw zugelassenen Nutzfahrzeugen – gab es zumindest einen hausinternen Wettkampf zwischen dem VW Transporter (38.842 Einheiten) und dem kleineren VW Caddy (32.191 Einheiten). Und bei den Kleinstwagen rückte die Fiat 500-Modellfamilie (32.677 Einheiten) dem Klassenprimus VW Up (36.592) nah auf die Pelle. Dabei dürften auch die großzügigen Rabatte und Verkaufsförderungsaktionen der Italiener eine Rolle gespielt haben.
Harte Zweikämpfe
Richtig eng wird das Rennen nur bei Luxusautos. So lieferten sich in der oberen Mittelklasse Audi A6 (41.341 Einheiten) und Mercedes E-Klasse (37.945 Einheiten) erneut einen harten Zweikampf. Im kommenden Jahr dürfte der frisch erneuerte BMW 5er das Duell zu einem Dreikampf machen. Auch in der Oberklasse beharken sich die deutschen Platzhirsche. 2016 hatte die Mercedes S-Klasse mit 6.812 Einheiten die Nase vor dem BMW 7er mit 5.536 Einheiten. Der kurz vor dem Modellwechsel stehende Audi A8 blieb chancenlos (2.688 Einheiten), dürfte Ende 2017 aber in neuer Generation wieder angreifen. Unter Druck stand auch der Porsche 911 bei den Sportwagen, der mit 8.016 Neuzulassungen den 7.356 Mal angemeldeten Audi TT nur mühsam auf Distanz hielt.