Durch die realistischere Verbrauchsmessung bei Pkw ist die Kfz-Steuer im Schnitt um 21,7 Prozent gestiegen. Lag der durchschnittlich zu zahlende Betrag im August 2018 bei 161 Euro, stieg er nach der Einführung des WLTP-Testverfahrens zum September auf 196 Euro, wie die Bundesregierung auf eine Anfrage des Parlaments mitteilt.
Der WLTP-Test zur Emissionsermittlung gilt als realitätsnäher als der zuvor angewandte NEFZ-Test. Entsprechend steigen bei den meisten Fahrzeugen die auf dem Prüfstand gemessenen CO2-Emissionen und somit der Normverbrauch an Benzin beziehungsweise Diesel. Der CO2-Ausstoß ist die Hauptbemessungskomponente bei der Kfz-Steuer. Die Umstellung des Messverfahrens und die Neuberechnung der Steuer betrifft nur Fahrzeuge, die ab dem 1. September neu zugelassen wurden. Für ältere Autos ändert sich nichts.
Besonders stark war der Kostensprung zum September bei den Benzinern, wo die durchschnittliche Steuerbelastung von 104 Euro auf 137 Euro zugelegt hat – eine Steigerung um 31,7 Prozent. Bei den Dieseln erhöhte sich der Betrag um 20,1 Prozent beziehungsweise von 293 auf 352 Euro. Die von der Regierung gelieferten Zahlen sind nur Annäherungswerte, da sie davon ausgehen, dass die Zusammenstellung der neu zugelassenen Pkw-Flotte in beiden betrachteten Monaten ungefähr gleich war. Ähnliche Werte ergeben sich jedoch auch, wenn man die Steuerbelastung einzelner Modelle betrachtet. So ist die Kfz-Steuer beim Kleinstwagen Up GTI mit Ottomotor um 32 Prozent auf mindestens 66 Euro gestiegen, beim Luxus-Geländewagen VW Touareg betrug das Plus knapp 25 Prozent auf 537 Euro. (SP-X)