Ausgabe 17/2013: Neue, scharfe Blitze

Eine starke Marke beeinflusst die Kaufentscheidung. Mit Produkten, die überzeugen. Da hat Opel gute Karten. Eine Marke ist ein Versprechen! Mit dem Youngster "Ädäm" wurde eine Schneise geschlagen. Mehr davon wäre dann markante Markenschärfe. Produkte, Qualität und Profil bedürfen der Kommunikation und Darstellung, auf Herstellerwie auf Handelsseite. Gelingen Opel dann noch schwarze Zahlen, wird das "neue Markenimage" neue Aufwärtswege jenseits der 7-Prozent-Marke beim deutschen Marktanteil freilegen.Von der Post zur SonneDas "Postgelb" von Opel hat mittlerweile Patina angesetzt. Bis 2016 sollen nun die Opel-Händler ihre Autohäuser innen und außen mit neu gestalteter CI in "Sonnengelb" auffrischen. Opel beteiligt sich mit 50 Prozent an den Umgestaltungsaufwendungen. Eine markante Fassade aus Aluminium in dunklem Anthrazit, neue Außen- CI-Elemente, neue Schriften, Pylone, ein neues Eingangsportal, in dem das Opel-Logo angeschnitten dargestellt wird, bilden nun die Markensprachformen.Der Verkaufsraum innen ist in Weiß gehalten und wird von Deckenstrahlern erhellt. Die beleuchtete Opel-Markenwand ist mit "Blaulicht" hinterlegt. Es arbeitet "Adams scharfe Blitze" sichtbar auf. Die Verkäuferarbeitsplätze stehen auf einem runden grauen Teppich. Hellgraues Mobiliar in gerundeter Form und Edelstahlstühle sollen für Verkaufsatmosphäre sorgen. Dicht neben dem neuen "Cascada", der auf einem Sockel stehend und mit neuer Modell-Stele von seiner besten Seite gezeigt wird, liegt im neuen Autohaus Röttig die Kundenwartezone. Tritt der Kunde durch das Eingangsportal, trifft er auf das Info-Center mit klein gehaltener Buchstabengröße für "Service-Annahme" und "Teile". Über die Höhe dieser "Empfangsmauer" lässt sich ja trefflich streiten (siehe Foto 5). Ob da die neue Marken-Vorständin Tina Müller nochmals Hand anlegen wird?Familienunternehmen RöttigErfolg hat viele Ursachen. Dabei ragt im Hause Röttig zuerst Firmengründer Dieter Röttig heraus. Er war zu DDR-Zeiten PGH-Vorsitzender und wollte sich um jeden Preis selbständig machen. Das wurde ihm "von oben" in Magdeburg nicht genehmigt. So kam es 1978 in Biedritz zur Gründung einer IFA Vertragswerkstatt Trabant. Aus dem 1-Mann- wurde rasch ein 6-Mann-Betrieb. Sohn Michael lernte beim Vater Karosseriebauer, Sohn Jens Kfz-Mechatroniker. Beide legten nach der Grenzöffnung am Bildungs- und Technologiezentrum Möckern ihre Meisterprüfung ab: Michael als Karosserie- und Lackiermeister, Jens als Kfz-Meister. Schwester Ines war beruflich in der Medizin unterwegs, doch der Familienrat holte sie für den Bereich Marketing, Werbung, Events ins eigene Unternehmen zurück. Michael trägt heute mit dem Controlling und Verkauf die eine Schulter des Unternehmens, Jens die andere für den Bereich Service.Die Wende brachte auch für die Röttigs heftige Anpassungszwänge. Der Trabbi ging auch in Sachen Service in kurzer Zeit in die Knie. Auf der IAA 1991 fielen die Würfel für die Marke Renault. 2005 kam Dacia hinzu. Und es sollte nicht beim angestammten Standort bleiben. Heyrothsberge war 1993 für Renault gewichtiger Ausgangspunkt für die gesamte zukünftige Expansion. Opel kam 2003 mit dem ersten Standort in Burg hinzu. Und mit der Neueröffnung in Magdeburg Nord zum 1. Juni 2013 steuern die Röttigs heute drei Opel-Betriebe. Insgesamt verfügt das Unternehmen heute in Sachsen-Anhalt über zehn Standorte, beschäftigt 120 Mitarbeiter und erwirtschaftet mit ihnen einen Gesamtumsatz von 31 Mio. Euro. Dahinter stehen pro Jahr 1.200 Neufahrzeuge und 800 Gebrauchtwagen.Firmengründer Dieter Röttig verstarb 2006 überraschend. Jetzt war das junge Geschwister-Trio in besonderem Maße gefordert. Es ist hochinteressant, wenn die Geschwister ihre 35-jährige Firmengeschichte in Erzählungen und Erfahrungen aufleben lassen, die stetigen Anpassungen des Wachstumsprozesses schildern, die Zentralisierung diverser Aufgaben, das personelle Management und die enormen Anforderungen aus dem jeweiligen Arbeitsalltag. Die Leiterin der Opel Vertriebsregion Ost, Heike Herzog, zum Autohaus Röttig: "Größe ist wirklich nicht alles. Mit dem Autohaus Röttig haben wir ein Autohaus, das uns zeigt, dass man einfach gut sein muss. Dann hat man auch Zukunft!" Ohne Frage, das "Röttig-Trio" ist ein ermutigendes Beispiel für einen erfolgreichen mittelständischen Familienbetrieb.

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