Ausgabe 07/2009: Neue Marke

autoindustrieNeue MarkeCitroen E Christophe Musy über Kosten und Bedingungen des neuen Corporate Designs für Händler. Von Doris PlateCitroen will bis 2013 ein neues Corporate-Identity-Konzept eingeführt haben. AUTOHAUS fragte dazu den Geschäftsführer von Citroen Deutschland (CDAG), Christophe Musy. AH: Herr Musy, die Branche durchlebt schwierige Zeiten. Warum führt Citroen gerade jetzt ein neues CI-Konzept ein?C. Musy: Das neue CI-Konzept ist nur ein Bauteil einer vollkommen neuen Strategie namens „Citroen erfindet sich neu“. Dazu zählt neben dem neuen Logo, dem neuen Markenclaim „Créative Technologie“ und einer neuen Produktpalette namens DS auch ein neuer CI-Auftritt. Nur alles zusammen bildet ein sinnvolles Ganzes. Wir sehen jetzt den richtigen Zeitpunkt, da wir am Ende der Krise zu den Gewinnern gehören möchten.AH: Die Umsetzung ist bis 2013 geplant?C. Musy: Ja, die Umstellung soll bis 2013 abgeschlossen sein. Wir haben bereits begonnen einen akkreditierten Architekten für Deutschland auszuwählen. Bis dato hat sich bereits rund ein Viertel unserer Vertriebspartner für die Planung des neuen Architekturkonzeptes angemeldet.„Relookings“AH: Wie kann das neue CI-Konzept bei bereits bestehenden Betrieben umgesetzt werden?C. Musy: Das Konzept ist sehr flexibel und modular gestaltet, das heißt es lässt sich für Neubauten, Erweiterungen und Adaptierungen von bestehenden Betrieben (sogenannte Relookings) anwenden.AH: Mit welchen Kosten muss ein durchschnittlicher Händler bei der „Umrüstung“ seines bestehenden Betriebes rechnen?C. Musy: Für das Relooking im Innen- und Außenbereich sind in Abhängigkeit der Flächengrößen ca. 90.000 bis 290.000 Euro zu veranschlagen.AH: Was kostet ein Neubau in neuem Corporate Design?C. Musy: Ein Neubau in der neuen CI verhält sich kostenneutral, das heißt das Konzept selbst kostet nicht mehr als ein „normaler“ Betrieb.KostenbeteiligungAH: Beteiligt sich Citroen an den Kosten? C. Musy: Ja, Citroen Deutschland beteiligt sich an den Kosten der Umstellung. Alle Partner erhalten die Planungsleistung für die Adaptierung des bestehenden Betriebs auf die neue Citroen CI kostenlos, zudem unterstützen wir die Vertragshändler mit Zuschüssen, falls sie die Umsetzung bis Mitte 2011 abschließen. Auch seitens der Citroen Bank werden Betriebsmittelkredite zur Verfügung gestellt.AH: Plant Citroen die Händlerverträge zu kündigen? Soll bei neuen Verträgen die neue CI Grundlage sein?C. Musy: Wir bereiten uns, wie die gesamte Branche, auf den Übergang zu einer neuen europäischen gesetzlichen Grundlage für den Autovertrieb vor. Die Kündigung der aktuellen Verträge ist dabei eine Handlungsoption, die wir erwägen. Diese Entscheidung wird für alle europäischen Märkte in Paris gefällt. Die Umstellung unserer CI fällt in denselben Zeitraum. AH: Herr Musy, danke für das Gespräch!KurzfassungDas neue Citroen CI-Konzept soll bis 2013 umgesetzt sein. Es ist Teil der Strategie „Citroen erfindet sich neu“. Die Umrüstung bestehender Betriebe soll nach Herstellerangabe je nach Flächengröße 90.000 bis 290.000 Euro kosten. Händler, die bis Mitte 2011 umrüsten, werden bezuschusst. Was sagen Citroen Händler zur neuen Corporate Identity? Wir haben drei gefragt:Franz Fischer (oben links), GF Autohaus Fischer, Landau/Freinsheim: „Die neue Signalisation gefällt mir gut. Die Marke wird damit völlig anders positioniert. Ich befürchte aber einen großen finanziellen Aufwand. Bei der Umsetzung muss Citroen die Händler unterstützen.“Clemens Otte (oben rechts), Autohaus Otte, Bonn: „Es ist mir völlig unverständlich, wie Citroen in diesen Zeiten eine solche Maßnahme einleiten kann. Ich sehe nicht, dass die Rendite aus dem Geschäft annähernd in die Region kommt, um eine solche Investition zu rechtfertigen.“Werner Ulmen, Geschäftsführer Autohaus Ulmen, Düsseldorf: „Mancher Betrieb braucht sicherlich eine optische Auffrischung. Mir ist aber völlig unklar, wie so eine umfangreiche Veränderung in der heutigen Zeit von den Händlern finanziert werden soll.“autoindustrieKomfortzone verlassenMitsubishi E Importeur reduziert Personalstruktur, will aber trotzdem durch lokales Marketing wachsen.Trotz Radikalkur geht Geschäftsführer Martin van Vugt davon aus, dass durch die Konzentration auf das Kerngeschäft Händler und Importeur weiter profitabel arbeiten können. AH: Herr van Vugt, Mitsubishi Deutschland hat über 70 Leute entlassen. War der Schritt notwendig?M. van Vugt: Leider war das eine notwendige Maßnahme. Wir haben in den letzten Jahren zu viele Vorhaben ergriffen, die für eine Organisation unserer Größenordnung einfach einige Nummern zu groß und auch nicht notwendig waren. Entsprechend aufgebläht war unsere Personalstruktur. Wir müssen uns jetzt wieder auf das konzentrieren, was Mitsubishi ist: ein kleines und pfiffiges Unternehmen. Ich möchte betonen, dass dies kein Vorwurf an unsere ehemaligen Mitarbeiter ist, die einen guten Job gemacht haben. Die Entscheidung, uns auf unsere Kernaufgaben zu konzentrieren, war allerdings notwendig, um für uns die Zukunft zu sichern. Dabei haben wir intensiv hinterfragt, welche Prozesse wir verändern oder streichen können. AH: Fehlt jetzt nicht die notwendige Händlerbetreuung durch den Importeur?M. van Vugt: Dies zählen wir zu unseren Kernaufgaben, daher werden unsere Händler nach einer gewissen Übergangsphase keinen Unterschied feststellen.AH: Mitsubishi wird auf der IAA in Frankfurt nicht ausstellen. Ein Rückzug auf Raten?M. van Vugt: Sicher nicht. Wir haben überregionale Werbung und Sponsoring annulliert und konzentrieren uns künftig auf lokales Marketing. Die Basis eines Händlers ist das After-Sales-Geschäft, der Verkauf von Stunden und Teilen. Lokales Marketing meint Kundenkontakt. Genau dort werden wir den Handel unterstützen.AH: Was erwarten Sie vom Handel?M. van Vugt: Auch unser Handel lebte bei Mitsubishi teilweise in einer Komfortzone. Mitsubishi hat treue und zuverlässige Händler. Wir erwarten weiterhin eine bestimme Leistung. Ich gehe z. B. von knapp 30.000 Mitsubishi-Neuzulassungen in 2009 aus und rechne mit einem mittelfristigen Wachstum auf 40.000. Wir werden die Fahrzeuge aber nicht mit übertriebenen Maßnahmen in den Markt drücken. Wir wollen gute Detailgeschäfte und keine Whole-Sale-Aktionen.AH: Kann der Handel künftig mit einer stärkeren Unterstützung rechnen?M. van Vugt: Er kann. Allerdings erwarten wir auch, dass man sich intensiver um den Markt kümmert. Wir werden zu einer detaillierten Quartalsplanung übergehen und legen hier z. B. Aktionen vor allem für Teile und Zubehör fest, die sich an 34 Millionen Kunden richten.AH: Was passiert mit dem Netz?M. van Vugt: Wenn wir Händler kündigen, werden wir Einheiten verlieren. Vielleicht haben wir aber nur zu viele Verträge im Markt und werden Verkaufsgebiete zusammenfassen – aber dies ist nur eine mögliche Option, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.AH: Herr van Vugt, vielen Dank für das Gespräch!

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