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Neue Audi-Händlerverträge: "Ein absolutes No-Go"

12.03.2018 19:30 Uhr
Dunkle Wolken ziehen über Audi auf.
© Foto: Christoph Schmidt/dpa

Audi plant in den neuen Händlerverträgen kein Vertriebsrecht für das gesamte Portfolio mehr zu vergeben sondern nur für einzelne Baureihen. Die Marge soll flexibel sein und die Standards einfach änderbar.

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Von Doris Plate / AUTOHAUS

Noch mehr Dieselrückrufe, weniger Verkäufe als im Vorjahr und jetzt auch noch das: Fassungslos haben die Volkswagen- und Audi-Partner die heutigen Informationen ihres Partnerverbandes zu den neuen Händlerverträgen von Audi aufgenommen. Bereits die Vorschläge zum neuen Vertragswerk der Wolfsburger waren am 1. Februar als "unerträglich" bezeichnet worden. Die Audi-Entwürfe, die bei der Informationsveranstaltung des Volkswagen- und Audi-Partnerverbandes (VAPV) am Montag in Hannover vor rund 800 Teilnehmern präsentiert wurden, gehen aber noch darüber hinaus: "Das ist komplett daneben." "Ein absolutes No-Go." "Sehr frustrierend." Das sind nur einige der Reaktionen der von AUTOHAUS befragten Händler zu den Ideen des Herstellers aus Ingolstadt zu ihrer zukünftigen Zusammenarbeit.

Alle Macht dem Hersteller

Nicht nur, dass auch Audi – wie Volkswagen – sich mit nur vier Monaten Frist einseitige Eingriffsrechte in die Vereinbarungen vorbehalten will. Hinzu kommt, dass der Hersteller nicht mehr das Vertriebsrecht für sein gesamtes Portfolio vergeben will, sondern nur für einzelne Baureihen. Vorgesehen ist, an den Vertriebsvertrag eine Liste der Baureihen anzuhängen, auf der dann diejenigen angekreuzt werden, die der Händler verkaufen darf. Bei neuen Modellen wird von Fall zu Fall neu entschieden.

Und: Unabhängig davon, wie viele Modellreihen ein Händler vertreiben darf, er muss immer alle Standards erfüllen. Zur Höhe der Marge wird dagegen keine Angabe gemacht. Alles flexibel und einseitig änderbar, so der Tenor. Außerdem plane Audi den Händlern Lager-, Ausstellungs- und Vorführwagen "zuzuweisen". Der Händler solle dafür seine Stellflächen zur Verfügung stellen. Ob er die Fahrzeuge aber auch verkaufen darf, werde später entschieden, hieß es.

Daten mit zweierlei Maß

In Sachen Daten muss sich der Händler den Informationen zufolge verpflichten, dem Hersteller Zugriff auf seine IT zu gewähren. Der Händler darf die erhobenen Daten aber nur zweckgebunden nutzen. "Audi hingegen behält sich vor, damit zu machen, was sie wollen", sagte ein Unternehmer. Bei Ende der Vertragslaufzeit, so die Pläne der Marken, behält der Hersteller dann die Daten – der Händler muss alles löschen.

Befristete Verträge bei Volkswagen

Auch bei den VW-Verträgen wurde am Montag noch ein weiteres Problem bekannt. Die Wolfsburger wollen den Angaben zufolge einem Teil ihrer Partner nur befristete Verträge anbieten. Damit soll wohl der Übergang zu einem für später geplanten kleineren Netz geschaffen werden. Für die betroffenen Betriebe würde das bedeuten, dass sie alle Investitionen tätigen müssen, die mit den neuen Verträgen verbunden sind, aber voraussichtlich nur drei Jahre Zeit haben, diese zu amortisieren.

Zusätzliche Unterstützung für Verband

Angesichts dieser Entwürfe erwarten die Partner, dass der Händlerverband bedeutende Verbesserungen in den Verhandlungen mit Volkswagen und Audi erreichen muss. Um den VAPV in seinen Bemühungen zu unterstützen, beschloss die Versammlung einen "außerordentlichen Mitgliedsbeitrag". Die zusätzlichen Mittel sollen zum Beispiel für Spezialisten eingesetzt werden, die bei den Verhandlungen hilfreich sein können. Eine offizielle Stellungnahme des Verbandes zu den neuesten Entwicklungen lag bis Redaktionsschluss nicht vor.

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KOMMENTARE


RHS

12.03.2018 - 20:19 Uhr

Wozu denn ein "außerordentlichen Mitgliedsbeitrag"??? Nicht unterschreiben und aussitzen. Aber leider haben sich zu viele Händler bereits in die Abhängigkeit begeben . Wenn der Aussendienst kommt wir einfach nur genickt. Echt schade!


Mr M

12.03.2018 - 20:27 Uhr

Wie wenn die Händler durch den Dieselbetrug nicht schon genug gelitten haben. Den A4 darf ich verkaufen und das Modell XY nicht, so ein Quatsch. Kann ich verstehen wenn Elektro oder R8 usw. davon betroffen sind, aber doch nicht die Butter und Brot Modelle. Etwas mehr Demut, man darf gespannt sein was bei der Durchsuchung und Staatsanwaltschaft noch rauskommt, aber die haben ja keine Probleme sondern kümmern sich lieber um neue Verträge.


ROSCHU

12.03.2018 - 22:25 Uhr

Volkswagen und Audi sind arrogant und "krank".Letztendlich wollen sie vollen Datenzugriff und untergraben das Händlernetz.Anstand und Partnerschaft sind wahrscheinlich Fremdwörter für die Führung der Konzerne!


Audi-Verkäufer

13.03.2018 - 00:01 Uhr

Da kann man sich ja langsam schäbig vorkommen für diese Marke zu verkaufen und diese Blutsauger noch zu ihren Zahlen zu verhelfen. (...)


Seebaer71

13.03.2018 - 08:05 Uhr

Die großen Niederlassungen in den Metropolregionen sind doch schon platziert. Diese werden jede Standartänderung mitmachen. Schnell und ohne Kommentar. Den Handel auf dem Land brauchen VW und Audi nicht mehr. Das diese Händler mit Herzblut geholfen haben die Marken groß zu machen interessiert niemanden mehr. Grade nicht die jungen aufstrebenden Master und Bachelors nicht, denen Markenverbundheit und langfristiges Erfolgsdenken vollkommen fremd ist. Den Shareholder wirds freuen und die Mitarbeiter in WOB haben erst über 4000,00 EUR Prämie erhalten. Von daher alles gut in WOB und IN. Das Händlersterben geht weiter. Wen interessierts. Niemanden. Das ist Fakt. Traurig.


Rudi S.

13.03.2018 - 12:02 Uhr

Perfekt Herr Stadler. Zuerst betrügt man die Kunden und macht die madig, jetzt zieht man noch seine Händler ordentlich über den Tisch, weil die gar nicht anders können, da sie eh schon in Investitionen verstrickt sind, die vom Hersteller "verordnet" wurden! So motiviert man seine Verkaufsmannschaft - oder habe ich da was falsch verstanden?


Verkäufer

13.03.2018 - 13:03 Uhr

Viel zu lange hat die gesamte Organisation den Herren in Wolfsburgund Ingolstadt ohne Murren gedient. Daran wird sich auch in Zukunftnichts ändern. Dazu haben die Inhaber und die Händlerverbände zuwenig A... in der Hose. Also weiter so. Die Händler wollen es nicht anders.Wieder mal viel Geschrei und Heulerei. Am Schluß wird brav unterschrieben.


bonaqua

13.03.2018 - 14:34 Uhr

Glückwunsch Audi, VW und Co. Immer weiter so!


Frank Fehling

13.03.2018 - 14:41 Uhr

Die Händler von Audi sind nur reine Handlanger bislang gewesen. Die Audizentren gehören direkt zum Audikonzern und dort gelten andere Spielregeln. Die Händlerschaft lässt sich immer wieder auf Knebelverträge seitens Audi ein. Der Händlerverband von Audi schaut tatenlos zu. Standards,großen Fahrzeubestand,Vorführwagen und...und...verlangt Audi, ansonsten Händlervertrag ade. Audi interessiert es nicht ob die Händler,die Jahrelang die Marke Audi verkauft haben,noch einen neuen Händlervertrag erhalten. Es ist eine reine Willkür seitens dem Audi-Konzern. Nach dem Motto: "Hersteller Rechte, Händler Pflichten.Nur die Großen bleiben im Rennen und die Kleinen sterben. Audi zerstört mit voller Wucht Ihre Händler,die immer wieder investiert haben. Was bleibt übrig? Ein qualvoller Tod.


Ingo Herrmann

13.03.2018 - 15:28 Uhr

Letztendlich haben die Kunden das Nachsehen. Auf Ihrem Rücken werden die Hersteller-Händlerbeziehungen ausgetragen!


Detlef Rüdel

13.03.2018 - 16:27 Uhr

Ich bin mir sicher, dass hier nicht nur der Verband von VW/Audi gefragt ist, sondern auch die Person von Herrn Dr. Gentzow. Erst betrügen ohne Ende, und jetzt temporär Händlerverträge anbieten, was ist das für eine schäbige Organisation. Wann, meine sehr verehrten Partnerinnen und Partner wachen Sie endlich auf? Wann zeigen Sie den Verantwortlichen, nunmehr endlich die rote Karte? Es ist an der Zeit, jetzt endlich nein Zusagen. So geht man mit einen Geschäftspartner nicht um.


Christoph braun

13.03.2018 - 16:56 Uhr

Dieses Gutsherren-Gehabe ist unerträglich, - davon abgesehen Weiss ich nicht, wie VW dazu kommt,sich als Premium-Hersteller zu Gebärden... Es wird Massenware geboten und mit Betrug am Verbraucher Gewinn eingefahren. Nein danke, mein Nächster wird sicher keiner aus dem VW-Konzern


Rolekralle

13.03.2018 - 18:52 Uhr

Vor circa 12 Jahren wurde alle Händler gezwungen in neue,, Glaspaläste" zu investieren. Viele kleine VW und. Audi Händler sind da schon unter die Räder gekommen und wurden von den großen geschluckt weil sie mit zig Millionen bei den Banken in der kreide standen. Kein Wunder das Hyundai und Kia mächtig absahnen, vor allem Dingen mit 7 Jahre Garantie. Da kann man als V W Fahrer nur von träumen und wird noch verars..t bei Steuerketten und DSG Getriebeschaden


Audihandel vom Land

13.03.2018 - 19:19 Uhr

Ohne Handel werden aktuell ( noch) keine Fahrzeuge verkauft!Der Warnstreik hat schon in anderen Branchen geholfen. Wir fordern keine 8 % Lohnerhöhung, wir fordern nur Fairness und akzeptable Bedingungen für unsere Business! Gibt es außer Profit keinen anderen Wert mehr in diesem Konzern! Jeder muss morgens in den Spiegel schauen, auch ein Vorstand vom VW Konzern


IN

13.03.2018 - 20:56 Uhr

Die Prämie für die Mitarbeiter von VW....ich selber bin ein Teil davon...Bereich Entwicklung. Leider verlassen uns die sehr guten Kollegen, wenn VW beim Gehalt nicht mithalten kann und der Schaden dann wäre viel teurer. Auch wenn Demut angesagt wäre, wäre die Botschaft nur Lokal interessant, VW ist aber Global.


Markenwechsler

14.03.2018 - 02:20 Uhr

Nach fast 20 Jahren im Vw/Audi Autohaus als Angestellter im Service habe ich zu Ford gewechselt. Mit unter waren diese gierigen Machenschaften ein ausschlaggebender Grund diesen Marken den Rücken zu kehren. Ich habe meine Entscheidung nicht bereut . Mir fiel ein Stein vom Herzen diesen Schritt getan zu haben.


Kurt Hoffmann

14.03.2018 - 11:10 Uhr

VW/AUDI verursacht den größten und irreparablen Schaden am "Made in Germany" und löst ein nicht mehr zu kontrollierendes Desaster aus, welches die Schlüsselindustrie des Deutschen Wohlstandes vernichtet.Die GIER der Kunden sorgt noch für ein besseres Ergebnis des Verursachers indem sie die Rabatte in Anspruch nehmen und mit den Gebrachten die Händler zumüllen mit denen der Hersteller die Händler dann zusammen entsorgt.Hier geht es mittlerweile um die Existenz Deutschlands und nicht einer Marke oder deren Händler. Wo ist die Hilfe vom Staat ?


Thomas

14.03.2018 - 11:45 Uhr

Ich kann nur für mich sagen als Frei-Autohändler, wehr bitte braucht VW und Audi wenn es Hyundai,Kia, Opel und Ford . bei Hyundai und Kia bin ist fest davon überzeug das es eine der Besten Automarken ist mit 5/7 Jahren Garantie ohne auf Preis.


Karl Pflaume

15.03.2018 - 20:44 Uhr

Vor ca. zwei Jahren bin ich von einem Massenfabrikat zu Audi als Verkäufer gewechselt, habe mittlerweile einen soliden Kundenstamm und verdiene richtig Geld. Ich bin zufrieden hier, hoffentlich geht es so weiter.


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