Die Wiener Autohandelsgruppe Wiesenthal trauert um ihren langjährigen Chef. Alexander Martinowsky (57) sei nach kurzer schwerer Krankheit in der Nacht auf 2. Mai 2019 gestorben, meldete das österreichische Branchenblatt "Auto & Wirtschaft" am Donnerstag.
Martinowsky gehörte dem großen Mercedes-Händler insgesamt 23 Jahre an, davon 15 Jahre als Vorstand. Zum Jahreswechsel 2015/16 beendete er seine operative Tätigkeit im Unternehmen (wir berichteten). Danach war er noch in beratender Funktion aktiv.
Martinowsky hatte Wiesenthal neu aufgestellt. Unter seiner Führung wurde nicht nur das US-Geschäft verkauft. 2015 veräußerte man auch die firmeneigene Finanzierungssparte an den Daimler-Konzern.
Die Unternehmensgruppe hat ihre Wurzeln in den 1920er Jahren, als Günther Wiesenthal Mercedes-Benz-Gesellschaften in der ehemaligen Tschechoslowakei und Wien gründete. Zu den Meilensteinen gehören unter anderem die Erschließung des amerikanischen Marktes in den 1970ern sowie des slowakischen Marktes in den späten 80er Jahren.
Im vergangenen Jahr sorgte der Verkauf von 16 Betrieben an den deutschen Handelsriesen AVAG für Aufmerksamkeit. Nach der Schrumpfkur erzielte Wiesenthal eigenen Abgaben zufolge einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro und verkaufte rund 6.750 Neu- und Gebrauchtwagen in seinem Heimatmarkt. Aktuell beschäftigt man in Österreich etwa 530 Mitarbeiter an sechs Standorten. Hinzu kommen 48 Standorte in der Slowakei, Tschechien und Ungarn.
"Leidenschaftliche und angesehene Führungsperson"
Martinowsky war auch Präsident des europäischen Mercedes-Benz-Händlerverbandes FEAC. Der schrieb in einer Pressemitteilung am Donnerstag: "Alexander Martinowsky war eine leidenschaftliche und angesehene Führungsperson. Seine Impulse veränderten die Vertriebswelt von Mercedes-Benz entscheidend. Wir sind traurig und tief bestürzt darüber, eine großartige Persönlichkeit und einen Freund verloren zu haben. Wir danken ihm für seinen unermüdlichen Einsatz und seine bedeutenden Leistungen." (rp)