Die inhabergeführte Kamps-Gruppe macht ihr traditionsreiches Autohaus in Hamm dicht. Wie der "Westfälische Anzeiger" am Freitag auf seiner Internetseite meldete, wird zum 30. Juni 2012 zunächst die Audi/VW-Sparte in der Wilhelmsstraße aufgegeben. Der Vertrieb der Marken Jaguar und Land Rover werde dann Ende Mai 2013 eingestellt. Betroffen seien 48 Mitarbeiter, die am Donnerstag über die Geschäftsaufgabe informiert wurden.
"Wir haben es nie geschafft, den Standort in die schwarzen Zahlen zu führen", wird Geschäftsführer Thilo Kamps in der Lokalzeitung zitiert. Mit neuen Marken und mehrfachen Führungswechseln habe das Unternehmen versucht, den Betrieb flott zu bekommen. Selbst der Verkauf des Porsche-Zentrums Leipzig an den Hersteller im vergangenen Jahr (wir berichteten) blieb ohne Erfolg. Ein Großteil des Erlöses sei vom Geschäftsbetrieb an der Wilhelmstraße bereits wieder aufgezehrt worden. "Irgendwann musste die Entscheidung fallen. Der Grund ist letztlich, dass die Gesamtgruppe nicht gefährdet werden darf", betonte Kamps.
Dem Bericht zufolge will sich Kamps fair verabschieden: "Wir werden uns in Hamm nicht einfach aus dem Staub machen." Die Auto Zentrum Kamps GmbH & Co. KG werde aufgelöst, aber nicht in die Insolvenz gehen. Die fünf Auszubildenden sollen an einem der anderen sechs Niederlassungen weiter beschäftigt werden. Auch eine Lösung für Gewährleistungsansprüche ist geplant.
Gerd Kamps hatte Anfang der 1980er Jahre mit dem "Autohaus Wilhelmstraße" seine Karriere im Kfz-Handel gestartet. Heute hat die Gruppe ihre Zentrale in Bergkamen und ist auf Luxus- und Sportwagenmarken spezialisiert. Neben VW/Audi und Jaguar/Land Rover umfasst das Markenportfolio auch Alfa Romeo, Porsche, Bentley, Lamborghini, Bugatti, Rolls-Royce und Aston Martin. Thilo Kamps und sein Bruder Tobias fungieren seit 2003 als Geschäftsführer. (rp)