Der deutsche Automarkt wird im kommenden Jahr laut einer Studie nicht so stark einbrechen wie bisher befürchtet. Die höhere Nachfrage von Firmenkunden könnte Rückgänge bei den privaten Käufen ausgleichen, schreibt Autoexperte Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft (IFA) in Geislingen in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Damit stiegen die Chancen, dass nach dem Auslaufen der Abwrackprämie der Absatz 2010 nur leicht schrumpfen werde. Die Studie prognostiziert rund drei Millionen Neuzulassungen - das wären soviele wie 2008. Die Autoindustrie erhofft sich im kommenden Jahr auch Impulse vom Export. "Für Katastrophen-Szenarien besteht kein Anlass", schrieb Diez in der Studie. Die gewerblichen Käufer machten rund 30 Prozent des Marktes aus. Sowohl Autovermieter wie auch Firmenkunden hätten in den vergangenen Monaten wegen der Rezession ihre Bestellungen deutlich zurückgefahren, sie hätten 2010 Nachholbedarf. In diesem Jahr dürften in Deutschland dank der Abwrackprämie rund 3,5 Millionen Autos in Deutschland neu zugelassen werden. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat bislang noch keine Prognose für 2010 veröffentlicht. Autohändler rechnen mit Einbruch 2010 Die Abwrackprämie wird 2010 nach Ansicht von Autohändlern zum Bumerang für die Branche. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten TNS-Emnid-Studie rechnet jeder zweite Autohändler im nächsten Jahr mit einem Absatzeinbruch von 21 bis 30 Prozent. Nur sieben Prozent der 200 befragten Händler blickten positiv in die Zukunft und erwarteten eine Verkaufssteigerung. Die meisten Hersteller sehen in den Überkapazitäten und der harten Margenpolitik der Hersteller die Gründe für die aktuelle Krise der Industrie. (dpa) Weitere Details der IFA-Studie sind unten in der Downloadbox abrufbar.
- IFA-Prognose 2010 - Eckdaten (41.7 KB, IMAGE/JPEG)
Holger Brockmann