Renault Deutschland: Marke neu beleben
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Importeurschef Florian Kraft will Renault hierzulande wieder auf die Erfolgsspur bringen - mit nachhaltiger Performance, starken Absätzen und einer engen, gewinnbringenden Zusammenarbeit mit den Händlern.
Die Rhombus-Marke will verlorenes Terrain zurückgewinnen. Florian Kraft, der seit August 2024 als CEO von Renault Deutschland für den Importeur verantwortlich ist, will gemeinsam mit dem Handel "den Vertriebsmuskel aktivieren" und die Zusammenarbeit weiter intensivieren. Wettbewerbsfähige Angebote allein seien nicht ausreichend, es brauche auch mehr Telefonate und mehr Angebote, sagte der Importeurschef Mitte Januar in Köln. Dafür stellte er Unterstützung bei der Mitarbeiterakquise in Aussicht, um die Folgen des Personalabbaus der vergangenen Jahre abzufedern und die Vertriebsstrukturen wiederzubeleben.
Auch beim Vertriebsnetz will man nachbessern. Nachdem zuletzt Händler weggefallen sind, plant der Hersteller, in rund einem Dutzend Märkten wieder präsenter zu werden. "Der deutsche Kunde kauft lokal", erklärte Kraft. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Regionen, die nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit der Wahl-Gruppe vakant geworden sind. Städte wie Aachen, Düren, Siegen, Olpe und Koblenz stehen hier im Fokus. Gleichzeitig richtet Renault den Blick auf neue Märkte in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern, etwa Augsburg und Lüneburg, die künftig mit neuen Partnern erschlossen werden sollen.
Angriff im B-Segment
Mit einer breit aufgestellten Modellpalette und der Rückkehr zu alten Stärken will Renault im B-Segment Marktanteile zurückerobern. "Da war Renault früher eine Macht", erinnerte Kraft. Mit dem Renault 5, Renault 4, Clio und Captur stehen gleich vier starke Modelle bereit, an diese alte Stärke anzuknüpfen. Kraft räumte ein, dass dies angesichts des Wettbewerbsumfelds kein einfacher Weg sei: "Es schläft keiner da draußen."
Helfen sollen deshalb auch neue Akzente in Form einer frischen und emotionalen Markenpositionierung unter dem Motto "Elektropop". Leben, Dynamik und kräftige Farben prägen die Strategie, die sowohl die Attraktivität der Marke steigern als auch die Elektromobilität stärker in den Fokus rücken soll. Mit rund 500 verkauften R5 in der ersten Januarhälfte blickt man vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate.
Ein wichtiger Stabilitätsanker soll auch das Nutzfahrzeuggeschäft bleiben. Dort ist Renault insbesondere bei kleineren Flotten mit weniger als 20 Fahrzeugen erfolgreich, wie Kraft unterstrich: "Der Handel hat hier treue Kunden." Zwei neue Elektro-Nutzfahrzeuge sollen das Angebot erweitern und dazu beitragen, auch hier weiter zu wachsen.
Weitere Details zur künftigen Renault-Strategie verriet Kraft im Interview mit AUTOHAUS.
Interview mit Florian Kraft
AH: Herr Kraft, Sie sind seit August 2024 CEO von Renault Deutschland. Welche Hauptziele haben Sie sich gesetzt?
F. Kraft: Gemeinsam mit meinem Team möchte ich Renault in Deutschland wieder auf die Erfolgsspur bringen. Das bedeutet eine nachhaltige Performance, starke Absätze und eine enge, gewinnbringende Zusammenarbeit mit unseren Händlern. Wir wollen nicht nur verkaufen, sondern gemeinsam mit dem Handel solide Erträge sichern und die Marke neu beleben.
AH: Sie haben zuvor bei Stellantis gearbeitet. Welche Erfahrungen aus dieser Zeit bringen Sie in Ihre aktuelle Rolle ein?
F. Kraft: Bei Stellantis habe ich vieles gelernt: als Vertriebsdirektor, in der Planung und Logistik und später als Landeschef. Diese Positionen haben mir den Markt nähergebracht und gezeigt, wie man große Teams koordiniert und strategisch weiterentwickelt. Zudem kommt mir entgegen, dass ich auch im Stellantis-Konzern Importmarken vertreten habe. Das gibt mir ein gutes Gespür dafür, wie Renault sich im deutschen Markt als Importeur erfolgreich positionieren kann...
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