Kfz-Gewerbe: Dringend benötigte Impulse

Der Wunschzettel des ZDK an die künftige Regierung ist lang: gezielte Förderung der E-Mobilität, Investitionen in Verkehrsprojekte und Straßeninfrastruktur - und vor allem: Abbau bürokratischer Hemmnisse.
AH: Herr Joswig, wie bewerten Sie die Entscheidung des ZVK, eine eigene Geschäftsstelle einzurichten und sich vom ZDK zu trennen?
A. Joswig: Der ZVK-Beschluss ist wirksam. Die seit 1978 existierende gemeinsame Geschäftsstelle soll neu organisiert werden. Dies soll voraussichtlich ab 1. Januar 2026 wirksam werden. Ich persönlich bin da skeptisch. Arbeitsgruppen im ZDK und im ZVK gehen jetzt ans Werk, diesen Beschluss umzusetzen. Ziel muss es sein, den bestmöglichen Weg für eine auch zukünftig unverzichtbare gemeinsame Vertretung der Interessen aller Akteure im Kraftfahrzeuggewerbe zu finden. Unterdessen arbeiten wir im Verband gemeinsam weiter an vielen wichtigen Aufgaben und Projekten mit dem Ziel, Gutes für unsere Betriebe zu erreichen.
AH: Welche konkreten Forderungen stellen Sie an die neue Regierung?
A. Joswig: Ganz wichtig ist der Abbau bürokratischer Hemmnisse. Ein Beispiel: Die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verursacht rund 1,4 Milliarden Euro Bürokratiekosten über alle Branchen. Wir benötigen einen weiteren Schub zur Modernisierung der Straßeninfrastruktur und die Rückkehr zum Prinzip "Straße finanziert Straße". Steuern und Abgaben, die durch den Straßenverkehr eingenommen werden, müssen auch wieder in Verkehrsprojekte investiert werden und dürfen nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern dienen. Ganz wichtig: Für die Menschen und für unsere Wirtschaft muss eine nachhaltige und bezahlbare individuelle Mobilität gewährleistet sein. Und nicht zuletzt müssen auch alternative Kraftstoffe bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs berücksichtigt werden.
Vorsichtige Marktprognose
AH: Wie entwickelt sich der Markt 2025?
A. Joswig: Für das laufende Jahr erwarten wir mit etwa 2,7 Millionen Pkw-Neuzulassungen rund vier Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Denn wir erleben, dass sich insbesondere die Privatkunden aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit, hoher Neufahrzeugpreise und gestiegener Finanzierungs- und Leasingkosten beim Kauf von Neuwagen zurückhalten, und das vor allem bei E-Fahrzeugen. Auf Anreize durch Förderprämien werden wir wohl bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung warten müssen...
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