Mazda treibt den Umbau seines deutschen Händlernetzes voran. Der Importeur hat wie erwartet eine Restrukturierungskündigung ausgesprochen. Die Kündigung der aktuellen Händlerverträge zum 31. Oktober 2012 sei am gestrigen Montag an alle Vertragspartner in Deutschland verschickt worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Leverkusen mit. Damit wird der Weg frei, um vom Wirtschaftsraumkonzept zum einstufigen Vertriebsnetz mit der Möglichkeit zu freiwilligen Kooperationen zurückzukehren. Die neuen Verträge treten am 1. November 2012 in Kraft.
"Die Entwicklung der Marke Mazda in den letzten Jahren zeigt, dass wir dringend und kurzfristig gegensteuern müssen", sagte Deutschland-Chef Josef Schmidt. Das Händlernetz müsse in Struktur und Größe den sich veränderten Bedingungen entsprechen. "Daher ist es unumgänglich, die neue Struktur durch eine Restrukturierungskündigung mit einer Frist von zwölf Monaten umzusetzen", betonte er.
Im Zuge der Neuordnung trennt sich Mazda von rund 160 seiner derzeit 670 Händlerstützpunkte – "teilweise auf eigenen Wunsch der Händler", wie es in der Importeurszentrale hieß. Zudem würden interessante Open Points neu besetzt und Verkaufsstandorte an attraktivere Stellen verlegt. Dadurch will die Marke die Profitabilität der leistungsfähigen Autohäuser absichern. Schmid: "Dabei wird sich nicht zuletzt wegen des neuen Margensystems die überwiegende Mehrheit der zukünftigen Mazda-Händler besser stellen."
Der Mazda-Absatz in Deutschland ist seit Jahren im Sinkflug: In 2006 schaffte der japanische Hersteller hierzulande 77.051 Pkw-Neuzulassungen. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 46.210. Der Marktanteil ging in dieser Zeit von 2,2 auf 1,6 Prozent zurück. Im bisherigen Jahresverlauf brachte Mazda knapp 33.900 Einheiten neu auf die Straße (minus 6,3 Prozent). Der Marktanteil liegt bei 1,4 Prozent. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf dem kleinen SUV CX-5 sowie der Verbreitung der effizienten "Skyactiv"-Technologien.
Neue Verträge: Nur noch Details zu klären
Die Inhalte des neuen Vertrages einschließlich der Mindeststandards sowie der Konditionenvereinbarung stehen im Wesentlichen schon fest. Detailfragen werden derzeit noch mit dem Händlerverband geklärt. Voraussichtlich im November sollen die Händler, die mit der Kündigung eine Absichtserklärung zur weiteren Zusammenarbeit bekommen haben, die Vertragsunterlagen erhalten. Um den künftigen Vertriebspartnern frühzeitige Planungssicherheit bezüglich der Fahrzeugfinanzierung zu geben, hat Mazda Finance bereits eine individuelle Finanzierungszusage für die Bereitstellung eines ausreichenden Volumens für Lager- und Vorführwagen gemacht. (rp)
Gunnar Panzer
Steffen
E. Kühlwetter(wallibelli)
Detlef Rüdel
Mick
Detlef Rüdel