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Kündigung: Weg frei für einstufiges Mazda-Netz

18.10.2011 16:20 Uhr
Josef A. Schmid
Mazda Deutschland-Chef Schmid: "Dringend und kurzfristig gegensteuern"
© Foto: Mazda

Der Importeur forciert den Umbau seiner Vertriebsorganisation und kündigt die Verträge zum 31. Oktober 2012. Der Neuordnung fallen rund 160 Händlerstützpunkte zum Opfer.

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Mazda treibt den Umbau seines deutschen Händlernetzes voran. Der Importeur hat wie erwartet eine Restrukturierungskündigung ausgesprochen. Die Kündigung der aktuellen Händlerverträge zum 31. Oktober 2012 sei am gestrigen Montag an alle Vertragspartner in Deutschland verschickt worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Leverkusen mit. Damit wird der Weg frei, um vom Wirtschaftsraumkonzept zum einstufigen Vertriebsnetz mit der Möglichkeit zu freiwilligen Kooperationen zurückzukehren. Die neuen Verträge treten am 1. November 2012 in Kraft.

"Die Entwicklung der Marke Mazda in den letzten Jahren zeigt, dass wir dringend und kurzfristig gegensteuern müssen", sagte Deutschland-Chef Josef Schmidt. Das Händlernetz müsse in Struktur und Größe den sich veränderten Bedingungen entsprechen. "Daher ist es unumgänglich, die neue Struktur durch eine Restrukturierungskündigung mit einer Frist von zwölf Monaten umzusetzen", betonte er.

Im Zuge der Neuordnung trennt sich Mazda von rund 160 seiner derzeit 670 Händlerstützpunkte – "teilweise auf eigenen Wunsch der Händler", wie es in der Importeurszentrale hieß. Zudem würden interessante Open Points neu besetzt und Verkaufsstandorte an attraktivere Stellen verlegt. Dadurch will die Marke die Profitabilität der leistungsfähigen Autohäuser absichern. Schmid: "Dabei wird sich nicht zuletzt wegen des neuen Margensystems die überwiegende Mehrheit der zukünftigen Mazda-Händler besser stellen."

Der Mazda-Absatz in Deutschland ist seit Jahren im Sinkflug: In 2006 schaffte der japanische Hersteller hierzulande 77.051 Pkw-Neuzulassungen. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 46.210. Der Marktanteil ging in dieser Zeit von 2,2 auf 1,6 Prozent zurück. Im bisherigen Jahresverlauf brachte Mazda knapp 33.900 Einheiten neu auf die Straße (minus 6,3 Prozent). Der Marktanteil liegt bei 1,4 Prozent. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf dem kleinen SUV CX-5 sowie der Verbreitung der effizienten "Skyactiv"-Technologien.

Neue Verträge: Nur noch Details zu klären

Die Inhalte des neuen Vertrages einschließlich der Mindeststandards sowie der Konditionenvereinbarung stehen im Wesentlichen schon fest. Detailfragen werden derzeit noch mit dem Händlerverband geklärt. Voraussichtlich im November sollen die Händler, die mit der Kündigung eine Absichtserklärung zur weiteren Zusammenarbeit bekommen haben, die Vertragsunterlagen erhalten. Um den künftigen Vertriebspartnern frühzeitige Planungssicherheit bezüglich der Fahrzeugfinanzierung zu geben, hat Mazda Finance bereits eine individuelle Finanzierungszusage für die Bereitstellung eines ausreichenden Volumens für Lager- und Vorführwagen gemacht. (rp)

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KOMMENTARE


Gernot Westerhoff

18.10.2011 - 15:27 Uhr

Mein Kommentar vom August 2011 zum Thema "Mazda": "Die aktuellen Produkte können preislich und ausstattungsmäßig locker mit der deutschen Konkurrenz in diesen Klassen mithalten. Nur weiß das kaum ein Kunde! Hier profilieren sich die Händler, die unter Ihrem Namen eine sprichwörtliche "Handelsmarke" betreiben statt sich auf die Marketingentscheidungen aus Leverkusen zu verlassen. Das Sinken der Zulassungszahlen hat auch etwas mit der Rücknahme der ausufernden Tageszulassungen zu tun!"


Gunnar Panzer

18.10.2011 - 18:32 Uhr

Zum Vermerk v. Gernot W.bezgl.Tageszul.: sogen.TZ sind zwar ein Mittel,Zulassungen zu forcieren,letztendlich werden diese aber auch an den Endverbraucher verkauft.Dadurch entstehen weitere Kaufimpulse und die Händler lasten besser ihre Werkstätten aus (Arbeitsplatzsicherung). Mehr verkaufte Fahrz.bedeutet auch zusätzl.Teile-u.Zubehörverkauf und somit Renditeverbesserung des Handels. Gute Produkte der Marke Mazda und ein sehr engagierter Handel hat die Marke früher auf 100.000 verkaufte Einheiten positioniert.Was jetzt "abläuft" ist schwer zu verstehen. Und lediglich mit CX5 sowie Skyactiv Technologien an den früheren Erfolg wieder anzuknüpfen, halte ich schon für eine sehr mutige Aussage.


Steffen

19.10.2011 - 00:01 Uhr

Die sinkenden Zulassungszahlen sind klar auch auf die aktuelle Modellpalette zurückzuführen! Trotz Einteilung in Volumenmodelle kann aufgrund von fehlenden Varianten (Mazda3 Kombi, Dieselautomatik, Minivan für Best-Ager uvm.) kein Absatz in die Breite stattfinden.  Diese Strategie, der "japanische Alfa" zu werden, kann nur dann aufgehen, wenn man sich für etwas entscheidet!: Will man Nischenfahrzeuge bauen oder Volumenmodelle, die konkurrenzfähig sind?! Dann bitte auch durchziehen und damit nicht die Händler vor die tägliche Aussage stellen müssen: "Sorry, Ihrem Fahrzeugwunsch können wir mit unseren Modellen leider nicht entsprechen. Wir können aber auf die Marge verzichten, die wir zum überleben brauchen und Ihnen ein billiges Konkurrenzangebot zu Ford, Opel, VW und Co machen"...


E. Kühlwetter(wallibelli)

19.10.2011 - 12:58 Uhr

Das, was der deutsche Markt verlangt, kann Mazda nur eingeschränkt liefern. Beispiel CX - Modelle: Man führt 2007 den CX 7 mit 260 PS Turbo - Benziner ein, der im boomenden deutschen SUV-Markt ein Exot bleibt. Man führt 2009 einen marktgerechten Dieselmotor für den CX 7 ein, kann aber kein Automatik - Getriebe liefern. Man präsentiert 2011 auf der IAA den attraktiven Kompakt - SUV CX 5, kann aber für D-Land in 2012 nur wenig Einheiten (2,5 - 3,0 TSD) liefern. Die in D-land volumenmäßig vergleichbare Marke Mitsubishi verkaufte hier dieses Jahr per Ende September knapp 8500 Kompakt - SUV ASX. Das sind über 35 % der Mitsubishi - Gesamtzulassungen . Der deutsche Markt verlangt immer mehr "Specialities". Bei 1,6 % Marktanteil ist ein kleinerer Hersteller wie Mazda damit einfach überfordert. Wenn tradionlle Volumenklassen sich immer mehr auflösen, muss eine Importgesellschaft eben mit dem zufrieden sein, was in diesen Klassen noch mit Marge absetzbar ist. Gesundschrumpfen nennt man das!


Detlef Rüdel

19.10.2011 - 13:04 Uhr

Es ist für mich schon sehr beeindruckend, wenn ich zur Kenntnis nehmen muss, das hier ein System in Frage gestellt wird, welches maßgeblich dafür verantwortlich sein soll, warum besagter Absatz in den letzten Jahren zusammen gebrochen ist. Offenbar, haben die verantwortlichen Mitarbeiter im Haus von MMD vergessen, (viele sind davon schon nicht mehr da)dass das 2 stufige Netzt auf Wunsch von MMD 2003 im Handel eingeführt worden ist. Muss die Frage hier nicht lauten: Was haben die verantwortlichen in dieser Zeit falsch gemacht, das es dazu kommen konnte? Daher sehe ich auch für die Zukunft, nicht die Lösung mit der Rückkehr zum 1 stufigen Netz, das besagte Problem zu beseitigen. Der Wirtschaftliche Schaden, der hier dem Handel, aber auch MMD selbst zugefügt wird, ist betriebswirtschaftlich nicht zu erklären. Wenn 33% aller Zulassungen in Deutschland durch den Handel selbst getätigt werden, dann sollten bei allen Beteiligten die Alarmglocken Leuten und hier der Hebel angesetzt werden.


Mick

19.10.2011 - 18:47 Uhr

@ Gunnar Panzer: "Gute Produkte der Marke Mazda und ein sehr engagierter Handel hat die Marke früher auf 100.000 verkaufte Einheiten positioniert.Was jetzt "abläuft" ist schwer zu verstehen. Und lediglich mit CX5 sowie Skyactiv Technologien an den früheren Erfolg wieder anzuknüpfen, halte ich schon für eine sehr mutige Aussage." Mit einem tollen neuen Produkt aufzuwarten und mit einer Technologie, die erstmal viel verspricht, ist ein guter Ansatz. Diese 100.000 Einheiten waren ja nun wirklich nicht die Regel und entsprechen auch nicht dem Volumen, was eine gesunde Handelsorganisation haben muss. Mazda geht hier einen guten und der Marke entsprechenden Weg. Ein "ehemaliger", angeblich loyaler Mazda-Mann sollte nicht so destruktiv nachkarren.


Detlef Rüdel

28.10.2011 - 16:17 Uhr

Ein "ehemaliger", angeblich loyaler Mazda-Mann sollte nicht so destruktiv nachkarren. -------------------------------------------------------------------------------- Was ist an dieser Aussage/Feststellung destruktiv? Sollten Sie als der Verfasser vom Kommentar,nicht lieber darüber Nachdenken, wie man Ihr Verhalten in der Kommentierung deuten sollte? Nur aus dem Hintergrund zu Agieren, ohne sich zu erkennen zu geben, ist schlichtweg einfach nur feige. Aber genau das zeichnet die Art von Menschen aus, die in der Selbstreflecktion noch nicht einmal Ihre eigenen Fehler erkennen. Daher gestatten Sie mir die Anmerkung: Auch der Umgang mit einer anderen Meinung sollte und muss möglich sein. Daher sehen Sie es als nachkarren, aber in der Sache trifft es dennoch den Punkt. Darüber hinaus, muss ich mich nicht hinter der Anonymität meines Kommentars verstecken, ich stehe dazu auch mit meinem Namen. Das zeichnet eben Menschen mit Charakter und einer klaren gedanklichen Linie zur Offenheit aus.


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