Beim Online-Marketing über Google kommt es auf die richtige Zielgruppenansprache an. Das wurde am Montag bei einer Informationsveranstaltung des Marketingdienstleisters Modix und des Kia-Händlerverbandes in der Münchner Google-Zentrale deutlich. Zu den Binsenweisheiten gehört mittlerweile, dass Autohändler ihre Kunden online erreichen müssen, weil diese kaum noch in das Autohaus kommen. Doch auch im Netz gilt es, die Interessenten in den richtigen Augenblicken zu erwischen. Patrick Groth, Account Executive EMEA bei Google, nennt diese "moments that matter", Momente, in denen die Kunden online etwas Bestimmtes suchen oder sich gar für ein Produkt entscheiden.
"Internet ist kein Trend mehr, die Kunden sind schon da", betonte der Experte. Und sie informieren sich immer schneller. Will der Handel den Kampf um die Trefferliste der Suchmaschine nicht an Onlinebörsen und andere Wettbewerber verlieren, muss er stärker ins Sichtfeld der Interessenten und vor allem mit relevanten Inhalten präsent sein.
Laut einer TNS-Umfrage für Google informieren sich 82 Prozent der Autokäufer online, 89 Prozent dabei über die Suchmaschine. Die Entscheidung fällt schnell, bei 53 Prozent innerhalb eines Monats. In das Autohaus kommen die potenziellen Käufer statistisch nur noch ein Mal. "Die Kunden haben gelernt, besser mit dem Internet umzugehen", so Groth. Die Händler sollten nachziehen.
Lokale Kundenansprache über Adwords
Ein Pilotprojekt mit acht Seat-Händlern zeigte die Möglichkeiten des sogennanten "IP-Targeting", also der geographischen Ortung der Kunden für eine gezielte, lokale Ansprache. Jeder zweite Lead führte laut Groth zu einem Autohaus-Besuch, zwölf Prozent der Anfragen zu einem Verkauf. 95 Prozent der Leads waren Neukunden.
Wer sich über das eigene Internet-Standing oder die Such- und Wettbewerbssituation informieren will, bekommt bei Google Trends oder Testmysite interessante Analysen. Modix hilft den Autohändlern dann konkret bei der Gestaltung des Suchmaschinen-Marketings. Seit Ende 2013 gibt es das Produkt "Adbox". Dabei handelt es sich um eine vollautomatische "Google Adwords"-Kampagne auf Grundlage des aktuellen Fahrzeugbestandes des Autohauses. Der Anbieter verspricht, dass Interessenten, die über Google nach einem Auto suchen, passende und vor allem relevante Angebote angezeigt bekommen, die direkt auf die Händler-Website oder eine eigene Landing Page verlinken. Wie gut und wie oft der Händler die Zielgruppe trifft, hängt unter anderem von den benutzten Key Words und dem eingesetzten Budget ab.
Über 300 Autohändler nutzen "Adbox" bereits, sagte André Hoffend, Head of Digital Advertising bei Modix. Viele Händler müssten noch von der Online-Welt überzeugt werde, doch das Potenzial für gezielte Werbung sei groß. Die Autohäuser können sich in einem zunehmend harten Wettbewerbsumfeld mit relevanten Angeboten durchsetzen: "Je konkreter die Kampagne, desto besser die Leads", so Hoffend. (se)