Das Kfz-Gewerbe in Nordrhein-Westfalen fordert, die Schließung der Verkaufsräume im Autohandel während des Lockdowns 2.0 auszusetzen. Die Aufrechterhaltung des Handels sei für die Betriebe essenziell, nicht zuletzt, da die große Anzahl der georderten Fahrzeuge vorfinanziert sei und diese nun ein weiteres Mal innerhalb eines Jahres nicht abgesetzt werden können, erklärte Landesverbandschef Frank Mund in einem Schreiben an die Landesregierung um Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).
Der Branchenvertreter erinnerte auch daran, dass gerade vor dem Hintergrund der zum Jahreswechsel wieder steigenden Mehrwertsteuer die zweite Dezember-Hälfte für die Autohäuser entscheidend sei, um die bisher niedrigen Jahresverkaufszahlen noch auf ein existenzsicherndes Niveau zu heben. Nordrhein-Westfalen solle deshalb dem thüringischen Beispiel folgen. Dort ist der Vor-Ort-Autohandel trotz bundesweit einheitlicher Covid-19-Maßnahmen weiterhin erlaubt.
Der massive Anstieg der Neuinfektionen und Todesfälle könne unmöglich auf den Automobilhandel zurückgeführt werden, betonte Mund weiter. Ein regulierter Besuch der Verkaufsräume sei in keiner Weise mit dem vorweihnachtlichen Gedränge in Innenstädten oder auf Weihnachtsmärkten vergleichbar. "Aufgrund der großen Verkaufsflächen und geringen Besucherzahl unter der Einhaltung der Hygienebestimmungen hat der Fahrzeughandel ein weitaus geringeres Infektionspotenzial als beispielsweise der Lebensmittelhandel."
Mund begründete seinen Appell an die Landesregierung auch damit, dass ganz Nordrhein-Westfalen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 172 (Stand 15.12.2020) unter dem Bundesdurchschnitt liege. (AH)
Christoph Nolte
Michael
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