Das hessische Kraftfahrzeuggewerbe stellt kostenlose Probefahrten im Automobilhandel in Frage. "Genau dem, der eine kostenlose Probefahrt beim Händler macht und dann im Internet kauft, dem müssen wir sagen, dass die 'Rosinenpickerei' in unseren Unternehmen seine Grenzen hat", sagte Verbandspräsident Jürgen Karpinski laut Mitteilung auf der Mitgliederversammlung des Landesverbands in Darmstadt am 1. November.
Die zunehmende mobile Kommunikation beeinflusse das Kaufverhalten der Kunden stark. Preistreiberei sei hier der falsche Weg. Das Rabattverhalten im Kfz-Gewerbe, vor allen bei den Internet-Portale zur Vermittlung von Neuwagen, sei unverantwortlich, monierte Karpinski. Der Handel müsse vielmehr seine Stärken ausspielen: "Das persönliche Gespräch vor Ort ist der Trumpf der Autohäuser."
Kritische Worte fand der Branchenvertreter auch zu den Werkstätten-Tests. Deren Systematik müsse hinterfragt werden. "Ich appelliere sowohl an die Hersteller als auch an den ADAC, bei den Prüfkriterien die Technik in den Vordergrund zu stellen." Es sei nicht verständlich, wenn beispielsweise eine Störung des Annahmegesprächs zum Nichtbestehen eines Tests führe. Karpinski: "Es heißt doch Werkstatt-Test und nicht Serviceannahme- oder Freundlichkeits-Test."
"Finger weg vom Deutschen Meister!"
Erneut warnte der Verbandspräsident die Politik vor einer Schwächung des deutschen Ausbildungssystems. Angesichts der hohen Steuereinnahmen forderte er von der Politik eine Stärkung der beruflichen Bildung und eine Sicherung des Fachkräfte-Bedarfs. "Unsere Unternehmen vertragen keine zusätzlichen Belastungen, sondern sie brauchen eine Stärkung der Liquidität und eine solide Finanzierungsgrundlage, um Investitionen in und für den Standort Deutschland tätigen zu können", sagte Karpinski.
In Richtung Brüssel rief er: "Finger weg vom Deutschen Meister!" Der Meisterzwang, den die EU-Kommission als Marktzugangsbeschränkungen sieht und abschaffen will, sei begründet und notwendig, gerade auch im Sinne von Qualität und Sicherheit. "Eine meisterliche Arbeit ist die Grundlage im Handwerk, sie ist das Made in Germany." (se)
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