Das Kfz-Gewerbe Bayern blickt zufrieden nach vorne. "Wir sind guten Mutes für das kommende Autojahr im Freistaat", sagte Landesverbandspräsident Klaus-Dieter Breitschwert am Samstag anlässlich des "Verbandstages 2013" in Grassau/Oberbayern. Die Prognosen der Wirtschaftsinstitute für 2014 seien positiv. Sollte ein erwartetes Wachstum von bis zu zwei Prozent eintreten, werde auch das weiß-blaue Kfz-Gewerbe profitieren und der sechstgrößte Automarkt in der europäischen Union bleiben.
Für dieses Jahr erwartet Breitschwert knapp 585.000 Pkw-Neuzulassungen in Bayern, das wären rund 17.000 Einheiten weniger als 2012. "Bei Gebrauchtwagen rechnen wir wieder mit über einer Million Autos." Erfreulich sei, dass gerade junge Gebrauchte im höheren Preissegment gefragt seien. Neben dem GW-Geschäft würde auch der weiterhin solide Servicebereich die Ertragszahlen der Autohäuser und Werkstätten stabilisieren. Im vergangenen Jahr lag die Umsatzrendite laut Verbandsschätzung im Schnitt bei 1,1 Prozent.
Das bayerische Kfz-Gewerbe wolle seine Position in der Öffentlichkeit und Politik weiter ausbauen, erklärte Breitschwert. "Wir müssen uns als Spitzenverband stärker in die politischen Prozesse einklinken, müssen unsere Positionen vor Ort, in Berlin, Brüssel und München einbringen."
Ganzheitliche Betreuung
Bei der Betreuung der über 7.200 Mitgliedsbetriebe verfolgt der Verband laut Breitschwert einen ganzheitlichen Ansatz. Die Unternehmen würden nicht nur bei technischen Fragen unterstützt, sondern auch bei juristischen und betriebswirtschaftlichen. Auch die übertragenden hoheitlichen Aufgaben würden überzeugend und seriös erfüllt. "Mit dieser Leistungsfähigkeit steht und fällt die Zukunft unserer Branche und ihrer Interessensvertretung. Wir müssen unsere Strukturen als Dienstleistungszentren mit entsprechenden Sach-und Personalmitteln versehen", betonte der Präsident.
Wie leistungsfähig der weiß-blaue Kfz-Verband mit seinen sieben Innungen ist, zeigte sich bei der Jahrhundertflut in diesem Sommer. Die vom Hochwasser betroffenen Unternehmen seien schnell und effektiv unterstützt worden. "Unsere Kooperationspartner waren sofort bereit, neben den bereits ausgehandelten Innungsvorteilen weitere finanzielle zu geben. Alle zogen an einem Strang und dies auch noch in die gleiche Richtung", lobte Breitschwert.
"Bayern-Block ist unverzichtbar"
Der hessische Kfz-Präsident Jürgen Karpinski, der Ehrengast der Veranstaltung war, erklärte, das Kfz-Gewerbe Bayern sei ein Impulsgeber für die gesamte Branche in Deutschland. In seiner Rede unterstrich er die Gemeinsamkeiten der Landesverbände. Gegenüber der Industrie und Politik würden sich beide entschlossen für faire Rahmenbedingungen für den Mittelstand einsetzen. Karpinski: "Dies ist eine Herkulesaufgabe. Aber gemeinsam schaffen wird das." Ein starker Bayern-Block sei – wie in der Fußball-Nationalmannschaft – dafür unverzichtbar.
Bozaci Özay