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Kfz-Branche: ZDK sieht Internetvertrieb weiter kritisch

21.07.2016 12:25 Uhr
Kfz-Branche: ZDK sieht Internetvertrieb weiter kritisch
ZDK-Vize Ulrich Fromme
© Foto: ZDK

Die digitale Transformation weicht die bewährte Rollenverteilung zwischen Autoherstellern und -händlern immer stärker auf. Der Branchenverband will weiter gegensteuern.

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Auch nach dem Startschuss des bundesweiten Online-Verkaufs für Mercedes-Neuwagen bleibt das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) bei seiner kritischen Haltung gegenüber den Vertriebsaktivitäten der Hersteller im Internet. Dies gelte vor allem dann, wenn sie auf den kompletten Geschäftsabschluss gerichtet seien und nicht nur auf die Anbahnung des Geschäfts für den Handel, sagte ZDK-Vizepräsident Ulrich Fromme am Donnerstag in Bonn.

"Je mehr die sinnvolle und bewährte Rollenverteilung zwischen Herstellern und Händlern durch den Direktvertrieb der Hersteller durchbrochen wird, desto fragwürdiger wird die Verpflichtung der Händler zu oft millionenschweren Investitionen in ihre stationären Betriebe", betonte der Branchenvertreter. Durch die zunehmende Digitalisierung im Vertrieb trete dieses Missverhältnis immer stärker zutage. Er kündigte an, dass der ZDK gemeinsam mit den angeschlossenen Fabrikatsverbänden weiter auf eine Bewusstseinsveränderung bei den Herstellern hinwirken werde. "Wir werden nicht nachlassen."

Vom großflächigen Mercedes-Einstieg in das Online-Business zeigte sich Fromme nicht überrascht. Dies sei zu erwarten gewesen, sagte er mit Blick auf das bereits 2013 gestartete Pilotprojekt in der Hamburger Niederlassung. Nach vorliegenden Informationen sei der Schritt auch mit dem Verband der Mercedes-Benz-Vertreter abgestimmt gewesen. "Es ist davon auszugehen, dass deren Einbindung in den Vertrieb und die Berücksichtigung ihrer Belange zufriedenstellend erfolgt sind." Fromme wies im konkreten Fall auch auf die Besonderheit hin, dass Mercedes als einziger Hersteller in Deutschland nicht mit Händlern kooperiere, sondern aufgrund des Agentursystems ohnehin stets selbst Vertragspartner des Käufers werde.

Die Schwaben hatten am Mittwoch den Neuwagen-Verkauf über das Internet offiziell gestartet (wir berichteten). Unter www.online-store.mercedes-benz.de stehen vorkonfigurierte Fahrzeuge, darunter auch Elektro-, Hybrid- und Sondermodelle, zur Wahl. Die Auslieferung erfolgt über ein vom Kunden festgelegtes Autohaus. Die Fahrzeugüberführung ist kostenlos. Mit dem neuen Vertriebskonzept will der Hersteller vor allem junge und medienaffine Verbraucher ansprechen. (rp)

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