Nach einem langen Genehmigungsmarathon steht dem Daimler-Konzern ein neuer Zugang zum Zukunftsmarkt China offen. Die Behörden im Reich der Mitte erteilten endgültig grünes Licht für das Gemeinschaftsunternehmen der Stuttgarter mit dem chinesischen Lastwagenbauer Foton. "Dies ist ein wichtiger Schritt für die globale Wachstumsstrategie von Daimler", sagte Daimlers Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche in einer Mitteilung vom Montag.
Daimler werde an dem seit 2008 geplanten Joint Venture mit Foton Motor 50 Prozent halten. Bisher exportiert Daimler Lastwagen in das Riesenreich, was hohe Logistik- und Einfuhrkosten bedeutet. Von dem zu 100 Prozent außerhalb Chinas hergestellten Actros beispielsweise gehen pro Jahr 3.500 Modelle in die Volksrepublik. Generell gelten die komfortablen und hochwertig ausgestatteten Daimler-Trucks als zu teuer für den chinesischen Massenmarkt und die dortigen Aufgaben.
Die jetzt erfolgte, abschließende Genehmigung der chinesischen Behörden ist der endgültige Startschuss für das lange geplante Gemeinschaftsunternehmen, mit dem sich eine neue Geschäftsform für die Stuttgarter eröffnet. Daimler will dabei vor allem technisches Wissen einbringen, etwa bei den Dieselmotoren. Die Chinesen stellen die Chassis und bringen ihr Service- und Vertriebsnetz mit ein.
Der Chef der Daimler-Truck-Sparte, Andreas Renschler, sagte: "Die Flexibilität, Beharrlichkeit, Geduld und das interkulturelle Verständnis beider Parteien haben entscheidend dazu beigetragen, dass wir diese Partnerschaft aufbauen konnten und endgültig grünes Licht bekommen haben." Die ersten Weichen waren schon 2008 gestellt worden.