Der Jeep, Alfa Romeo, Ram und Dodge Händlerverband (JARD) steht vor einem Umbruch: Auf der morgigen Versammlung in Kassel wird sich Händlerverbandspräsident Peter Jakob nach mehr als zwanzig Jahren von der Spitze zurückziehen. Zur Begründung erklärte Jakob im Gespräch mit AUTOHAUS: "Nach so vielen Jahren ist es jetzt einfach Zeit die Jüngeren ranzulassen." Selbstverständlich werde er seinem Nachfolger aber auf Wunsch weiterhin beratend zur Seite stehen.
Wer das sein wird, ist noch völlig offen. Insgesamt bewerben sich sieben Händler um die fünf Plätze im Vorstand: Bernd Wiesemes, Marco Metzen, Hans Schmidt, Lutz Fritz, Adrian Glöckler, Thomas Kummich, Thomas Gauch und Benjamin Jakob. Im Anschluss an die Wahl küren die gewählten Vorstände aus ihren Reihen den Präsidenten.
Neue Händlerverträge im Fokus
Neben der Wahl eines neuen Vorstands werden auf der Tagung aber in erster Linie die operativen Themen im Vordergrund stehen – allen voran die neuen Stellantis-Händlerverträge. Unter anderem informiert Verbandsanwalt Andreas Nodoushani die Mitglieder über ihre juristischen Optionen im Zuge der Vertragskündigung und ihre Möglichkeiten beim Ausgleichsanspruch. Gesprächsbedarf wird es auch zum Weg in das Agenturmodell geben. Vor allem die im Vergleich zu anderen Marken nicht sehr hohe Agentenprovision dürfte umstritten sein. Stellantis-Managerin Maria Grazia Davino sprach auf dem jüngsten IfA-Kongress von lediglich vier bis fünf Prozent.
Darüber hinaus wird die Fahrzeugversorgung im Zuge der Lieferengpässe auf der Tagesordnung stehen. "Die Lage ist schlimm. Hier muss dringend ein Ausgleich für den Handel gefordert werden", kündigte Noch-Präsident Peter Jakob an. Daneben werde man die aktuelle Modellpolitik zur Sprache bringen: Bei Jeep etwa vermisse man schmerzlich einen Nachfolger für den Cherokee. Darüber hinaus fehlten Diesel-Modelle und die Umstellung auf Hybride gefalle längst nicht jedem Kunden.
Ein weiteres Problem, das die Händler bei der geplanten Diskussion mit den Stellantis-Vertretern ansprechen wollen: Im Zuge der Fusion von FCA und PSA zu Stellantis, die nach wie vor im Gange ist, kommen den Autohäusern ihre Ansprechpartner abhanden. Es sei durch die ständigen Veränderungen nicht klar, wer im Konzern für welche Themen verantwortlich ist. Zudem seien viele Ansprechpartner schlicht nicht erreichbar, so die Klage.
Heute aber wartet auf viele Händler erst einmal ein angenehmer Termin: Der Importeur AEC, verantwortlich für die Versorgung mit Dodge und Ram, lädt zu einer Abendveranstaltung. Zur Sache geht es dann morgen.