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IfA Autohausgipfel 2024: "Wer genial ist, hat einfache Lösungen"

14.06.2024 12:27 Uhr | Lesezeit: 3 min
© Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Neue Marken und Gebrauchtwagenhandel waren die Themenschwerpunkte an Tag eins der Fachkonferenz, die den Handel dabei helfen soll, die bevorstehende Transformation erfolgreich zu bewältigen.

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Was die Kfz-Branche derzeit bewegt? "Eigentlich alles", erklärte Prof. Stefan Reindl am Donnerstag in der Zukunftswerkstatt 4.0. In Kooperation mit effisma lotste das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) rund 150 Teilnehmer nach Esslingen, damit sich Autohändler über ihre Praxiserfahrungen austauschen konnten. Insbesondere Betriebe, die sich die neuen Marken aus Fernost in den Showroom gestellt haben, dürften derzeit besorgt nach Brüssel blicken.

Neue Marken im Autohaus 

Einer davon ist Leopold Grill, Geschäftsführer von Auto Grill. Erst im April eröffnete der erste Xpeng-Händler Deutschlands sein neues Mobilitätszentrum im oberbayerischen Ebersberg (wir berichteten). Die Gründe, warum er sich für diesen Schritt entschieden hat, sind dieselben wie die der übrigen Referenten an diesen Nachmittag: Die Fahrzeuge der deutschen Hersteller sind zu teuer geworden. Um preissensible Kunden nach wie vor bedienen zu können, müsse man sein Produktportfolio anpassen, so der Tenor.

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Pluspunkte konnte der asiatische Hersteller bei Grill auch mit einer Kommunikation auf Augenhöhe und den geringen Einstiegshürden sammeln. Und auch die Fahrzeuge gefallen. "Beeindruckend gut" und technisch den deutschen Premiumherstellern mindestens ebenbürtig, so das Fazit von Holger Schade, Geschäftsführer der Schade GmbH, der seit kurzem ebenfalls Xpeng vertreibt. 


IfA Autohausgipfel 2024 - Impressionen

IfA Autohausgipfel 2024 Bildergalerie

Christian Wurst, Chef des Autohauses Wurst, macht bei seiner neuen Marke MG weitere Erfolgsfaktoren im aggressiven Onlinemarketing des Herstellers aus, dass ihm, trotz der jungen, internetaffinen Zielgruppe und der Möglichkeit des Onlinekaufs, neue Kunden ins Autohaus bringe. "Es braucht den Händler vor Ort", resümierte Wurst.

Allen gemein sind allerdings auch die Probleme im After-Sales mit den Herstellern aus Fernost. Auf Ersatzteile warte man teils monatelang und auch bei Marketing herrscht in den Augen der Referenten oft noch Nachholbedarf. Carsten Seitz, Chef des Autohauses Seitz, zeigte in seinem Vortrag, dass auch die Planung nicht immer einfach ist. "Oft kommt alles anders als man denkt – oder zumindest viel später", so der Geschäftsführer. 

Back to Reality: Gebrauchtwagen 

Das zweite Forum widmete sich dem Gebrauchtwagenmarkt, der derzeit mit mannigfaltigen Problemen belastet wird, wie Prof. Benedikt Maier in seinen einleitenden Worten darlegte: Rabattforderungen, hohe Zinsen und gebrauchte BEV, die wie Blei auf dem Hof stehen. 

Einer, den diese Probleme scheinbar nicht tangieren, ist "Gebrauchtwagenpapst" Wilfried Wilhelm Anclam, Vorsitzender der Autoland AG. Seinen Erfolg gründet Anclam auf eine klare Strategie, optimierte Prozesse und einem Einfachheits-Postulat. "Wer genial ist, hat einfache Lösungen", so der Unternehmer, der den Gebrauchtwagenhandel weiter im Aufwind sieht und in den nächsten Jahren kräftig wachsen will. 

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Autoexpo-Geschäftsführer Dennis Schmidt widmete sich anschließend einer weiteren wichtigen Kennzahl des Gebrauchtwagenhandels: den Standtagen. Derzeit stehe ein Fahrzeug im Schnitt 95,1 Tage auf dem Hof, bevor es seinen Besitzer wechselt. "Das tut richtig weh", so Schmidt. Lange Standzeiten versucht er zu vermeiden, indem er den Fokus auf das Standtagemanagement legt und Angebote deutlich früher anpasst. 

Anschließend sorgte ein Jungunternehmer für Wirbel, der zuletzt mit starken Wachstumszahlen glänzen konnte. Matthias Prusseit, Geschäftsführer der Autowelt-Prusseit, ist mit 33 Jahren bereits erfolgreicher Gründer eines Unternehmens mit einem Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. Sein Unternehmen mit rund 60 Mitarbeitern hat er konsequent auf Vertrieb ausgerichtet. Fachkräftemangel gibt es in seinen Augen nicht. "Sexy Unternehmen bekommen A-Mitarbeiter", betonte Prusseit, der seinen Mitarbeitern nach eigenen Worten viel Raum zur Entwicklung lässt, im Gegenzug aber auch viel fordert.


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