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Hapitec: Durchfahrt direkt zum Käufer

25.11.2022 10:15 Uhr | Lesezeit: 3 min
Gebrauchtwagenaufbereitung bei Hapitec.
© Foto: Michael Blumenstein/Autoflotte

Bei Hapitec werden Gebrauchtwagen professionell aufbereitet und mit dem Twinner direkt für den digitalen Verkaufskanal finalisiert.

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Transparenz zu schaffen, ist die Basisfür zielgerichtetes Arbeiten mit hohem Durchlauf, denn nur mittels der Datenmengen, die vieles sichtbar machen, ist automatisiertes Handeln möglich. Im Fall des Remarketing von Fahrzeugen bedeutet dies, dass der gewaschene Pkw oder Transporter möglichst schnell auf die Verkaufsplattformen kommt, um zügig einen Abnehmer zu finden. Momentan ist dies weniger ein Problem, da die Ware Auto knapp ist. Dennoch verbessert eine tadellose Darstellung des rollenden Objekts die Position des Verkäufers in den Preisverhandlungen. Im Idealfall wird dazu der Gebrauchtwagen vorab professionell aufbereitet und wenn nötig in Stand gesetzt. Das geschieht
bei Hapitec in Düren.

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Bis zum Jahresende passiert dies noch auf einem ehemaligen Militärgelände. In den ehemaligen Wartungshallen für Panzer arbeiten seit 2009 die mittlerweile gut 120 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und reinigen die Gebrauchtwagen nicht nur penibel von innen und außen, sondern drücken auch Dellen, bereiten Felgen neu auf, reparieren an der Karosserie und lackieren neu. Diese Expertise als Aufbereiter, Smart-Repair-Anbieter und K&L-Betrieb brachte einen namhaften Leasinggeber dazu, die Gebrauchten vor der Online-Vermarktung nach Nordrhein-Westfalen in die Hände der Experten zu geben.


Hapitec Gebrauchtwagenaufbereitung

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Seit Ende 2020 hilft eine weitere Station auf dem typischen Weg der Fahrzeugaufbereitung, die Prozesse zu beschleunigen, indem sie digital unterstützt werden. "Am Ende einer jeden Aufbereitung wird von jedem Fahrzeug ein digitaler Twin erstellt", beschreibt Anke Scheithauer diesen letzten Schritt. Die Zeitspanne zwischen der Fahrzeuganlieferung, dem Durchlaufen der Stationen Lack, Smart-Repair und Aufbereitung sowie der finalen Fahrt durch den Twinner Space beträgt maximal zehn Werktage. Was lang klingt, ist vor allem eines: Handarbeit. Denn diese ist immer noch nötig, um Fahrzeuge professionell aufzubereiten.

Der Twinner ist eine gut vierzehn Meter lange Kabine, in die das Fahrzeug (Pkw oder Transporter) fährt und auf einem 6-Meter-Drehteller platziert wird. Anschließend schließen sich die Tore und der Teller beginnt zu rotieren. Im Abstand von jeweils 15 Grad Drehung werden mehrere Fotos gemacht. Das Ganze passiert 24 Mal, sodass am Ende die Einzelaufnahmen zu einem 360-Grad-Widget zusammengestellt werden können. Aufnahmen aus dem Inneren des Fahrzeuges werden mittels einer im Innenraum installierten 360-Grad-Kamera gleichzeitig erstellt.

"Je nach Wunsch des Kunden können wir den ganzen Vorgang mit geschlossenen Türen oder geöffneten Türen wiederholen", erklärt Scheithauer, Operations & Key Account bei Hapitec. So individuell ist auch der Umgang mit Schäden, Macken oder Gebrauchsspuren.


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"Am Ende der gut zweieinhalb minütigen Foto-Session entsteht eine Bildmenge von mehreren hundert Megabyte, die in die Twinner-Cloud geladen werden", beginnt Mario Lingen, Head of Key Account MaAb in die Fotokabine, heißt es für den frisch aufbereiteten Probanden nagement Europe bei Twinner, zu erzählen. "Die Künstliche Intelligenz wählt die passenden Bilder aus, fügt sie zum Gesamtbild zusammen und schneidet die Einzelaufnahmen für die Vermarktung automatisch zurecht. Das passiert in wenigen Sekunden, sodass das Fahrzeug sobald es aus dem Twinner fährt, bereits inseriert werden kann."

Der Vorteil dieses EchtzeitProzesses liegt in der schnelleren Vermarktung an potenzielle neue Online-Kunden. Dazu braucht es natürlich auch weitere Angaben zum Gesamtzustand des Verkaufsobjektes. „Anhand der VIN, die wir im Twinner eingeben, wird der Bilderdatensatz um die technischen Daten und die Ausstattungsdetails angereichert”, berichtet Anke Scheithauer. Der Twinner ist ebenfalls ein Datensammler. Die Profiltiefe der Reifen etwa misst ein Scanner beim Befahren des Twinners, gleichzeitig wird der gesamte Unterboden des Fahrzeuges gescannt.

"Das ist vor allem für Elektrofahrzeuge wichtig, um mögliche Beschädigungen an den unterflur-verbauten Batterien genau feststellen zu können", erzählt Jose Vazquez, Betriebsleiter in Düren. Apropos E-Fahrzeuge. Zwar machen diese im recht bunten Markenmix der hier auf dem ehemaligen Kasernengelände gut 1.700 gelagerten Fahrzeuge einen noch geringen Teil aus, aber es gibt natürlich jenes Fachpersonal, das die nötigen Hochvoltarbeiten ausführen kann. Generell sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht auf Marken und Modelle spezialisiert, "sie
arbeiten alles ab, was wir angeliefert bekommen, und das ist eine ziemlich große Bandbreite", sagt Vazquez mit Stolz.

Der Schwenk zur E-Mobilität wird sich ab dem kommenden Jahr auch in der neuen Adresse von Hapitec ablesen lassen. "Dann ziehen wir nach Eschweiler auf ein ehemaliges Amazon-Gelände. Neben den 54 Elektro-Ladeplätzen, die es dort bereits gibt, können wir jedem Kunden ein individuelles Erlebnis bieten, wenn er ein Auto abgibt oder abholt. Denn das gehört zur Welt des Remarketing längst dazu", meint Vazquez. Am neuen Standort wird jeder Kunde einen eigenen Schadenkatalog in der Cloud hinterlegen können, anhand dessen die Makel kategorisiert werden.


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Diese Kundenerlebnis bietet Twinner bereits in Berlin, an der weltweit ersten Twinner Station, ihren Kunden an. Seit Mai können in Moabit auch Privatkunden mit ihrem Kfz vorfahren, einen sogenannten digitalen Zwilling erstellen lassen und diesen für die Vermarktung nutzen. Hier kommt zu den drei fixen Kameras (wie in Düren) Nachlackierungs-, Kratzer- und Dellen-Sensorik hinzu, um auch kleinste Dellen sowie nachlackierte Stellen sichtbar zu machen", wie Lingen berichtet. Denn werkseitige Nachbesserungen am Lack sind durchaus ein Thema in der Industrie.

Dies kann der Endverbraucher nicht wirklich erkennen, aber beim Schritt ins zweite Auto-Leben kann diese Thematik plötzlich aufschlagen. In Berlin wie in Düren wird immer pro Auftrag bezahlt, was im B2C-Geschäft nur logisch ist, im B2B-Bereich aber bedeutet, dass Twinner der Eigentümer des Twinner Space bleibt und sich um Service und Maintenance oder die Software-Updates kümmert. Der Twinner selbst wurde 2017 in Halle an der Saale erdacht. Mittlerweile etzen gut 150 Mitarbeiter hierzulande und im Produktionswerk in Ungarn die Idee des Twinner Space neu um.

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