2016 sollen rund 570 Kia-Standorte in Deutschland 100.000 Fahrzeuge vermarkten. Wer von den derzeit 264 A- und 60 B-Händlern an insgesamt 393 Standorten dabei sein wird, ist noch nicht endgültig entschieden. "Wir wollen gerne mit unseren bestehenden Händlern weiter wachsen", erklärte Geschäftsführer Martin van Vugt am Donnerstag in Frankfurt. Innerhalb einer europaweit geltenden Wachstumsstrategie habe sich Kia Motors Deutschland (KMD) aber dafür entschieden, die Händlerverträge mit Wirkung zum 31. Mai 2013 zu kündigen (wir berichteten), um künftig in einem einstufigen Netz jedem Händler einen funktionierenden Business Case anbieten zu können.
Ziel von Kia Europa ist es, in fünf Jahren 500.000 Fahrzeuge zu vermarkten. Neue Produkte, gesteigerte Händlerzufriedenheit, ein attraktives Margensystem und eine optimierte Marktausschöpfung sollen die Bausteine zum Erfolg sein. Vom einstufigen Netz verspricht sich das KMD-Management eine engere Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Händler. Außerdem werde das gesamte Händlernetz im Hinblick darauf überprüft, ob die Händler bereit und in der Lage sind, die künftige Wachstumsstrategie mit zu gehen und ob in ihrem Einzugsbereich ausreichend Marktpotential vorhanden sei.
"Entscheidend ist der Business Case", betonte van Vugt. "Wir wollen uns nicht von allen kleinen Händlern trennen", erläuterte Händlernetzentwickler Tom Ring. Und: "Wer die derzeit aktuellen Standards erfüllt, muss nicht unbedingt zusätzlich investieren."
Kia habe im vergangenen Jahr zweistellige Millionenbeträge in Deutschland investiert, um die Wachstumsstrategie einzuläuten und erwarte jetzt auch von den Händlern zusätzliches Engagement, betonte van Vugt. Zum Beispiel würden bis zu vier Modelleinführungen pro Jahr im Zeitraum bis 2016 große Anforderungen an die Betriebe stellen. Dazu müssten die Händler, die zukünftig mit Kia zusammenarbeiten wollen, bereit und in der Lage sein.
Netzumbau "korrekt und fair"
Van Vugt und Ring zeigten sich zuversichtlich, das Netz schnell um- und aufbauen zu können. "Was auch passiert, wir werden es korrekt und fair machen", versprach der Manager denjenigen Händlern, die nicht mitgehen können oder wollen. Auch bezüglich der Besetzung der zahlreichen und im ganzen Bundesgebiet verteilten Open Points herrscht Optimismus:"Derzeit liegen uns 180 Bewerbungen von Händlern vor, die an unserer Marke interessiert sind", so van Vugt.
KMD sieht sich bereits jetzt auf gutem Weg zum Wachstumsziel 2012, das bei 55.000 Einheiten (2011: 42.065) liegt. Im Januar 2012 seien 4.061 Fahrzeuge neu zugelassen worden, teilte der Landeschef mit. Zum Vergleich: Im Januar 2011 waren es 1.752.
Ein ausführlicher Bericht zum neuen Kia-Händlernetz folgt in AUTOHAUS 4/2012 am 20. Februar.