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Förderungs-Aus von Elektrofahrzeugen: So kommentieren Händler und Verbände das Vorhaben

25.04.2022 09:43 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ladesäule; Ladeinfrastruktur; Ladestation; Elektromobilität; Stromtankstelle; Ladenetz; Ladepunkt; Laden; E-Auto; Elektroauto
© Foto: Armin Wutzer/AUTOHAUS

Was sagen Autohändler und Verbände zu diesem Vorhaben? AUTOHAUS hat sich in der Branche umgehört.

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Die Bundesregierung plant, bis Ende 2022 die Förderung von Plug-in-Hybridfahrzeugen komplett einzustellen. Die Prämie für reine Elektrofahrzeuge soll zudem gekappt werden. Trotz aktueller Lieferverzögerung gilt weiterhin das Zulassungsdatum – nicht das Bestelldatum – eines Elektrofahrzeuges als Voraussetzung für den Erhalt der Prämie. Was sagen Autohändler und Verbände zu diesem Vorhaben? Wird es einen signifikanten Rückgang bei Interesse an E-Fahrzeugen geben? Was bedeutet dies für den Pkw-Markt? AUTOHAUS hat sich umgehört.

ZDK: So könnte neue Förderung aussehen

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) geht in einem Brief an das Bundeswirtschaftsministerium mit Verweis auf den Koalitionsvertrag hart ins Gericht mit Minister Habeck: Das geplante Förderungs-Aus für Plug-in-Hybride sei ein "schwerer Vertrauensbruch".

Gleichzeitig unterbreitet ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn einen Vorschlag, wie die Subvention von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen anders gestaltet werden könne: "Die Förderung kann zum Beispiel davon abhängig gemacht werden, mit welchem Anteil ein Plug-in-Hybrid im Batteriebetrieb gefahren wird. Das lässt sich bei allen neuen Fahrzeugen problemlos auslesen."

Beim Verband Deutscher Citroen-, DS- & Peugeot-Vertragspartner (VCDP) hält man die Planungen, die Prämien zu kappen bzw. einzuschränken für falsch: "Wir halten die Planungen der Bundesregierung die staatliche Förderung bei Plug-in Hybriden zu streichen und bei den Elektrofahrzeugen zu kürzen für zu früh und demnach für falsch", sagt Sprecher Peter Gerards.

"Großer Vertrauensbruch zwischen Kunden und Handel"

Hans-Werner Hauth, Präsident des Verbandes Deutscher Renault und Dacia-Partner (VDRP), erkennt einen drohenden Vertrauensbruch: "Durch die evtl. Anwendung des neuen Vorschlages ist bereits ein großer Vertrauensbruch zwischen Kunden und Handel entstanden. Konkret: Kunden wollen Aufträge stornieren, wenn nicht sichergestellt ist das das Fahrzeug noch in 2022 zugelassen werden kann."

Beim Verband der Automobilindustrie sieht man durch die Planungen Elektromobilität generell in Bedrängnis geraten: "Die Autoindustrie hat konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung der Förderungen unterbreitet und sieht noch intensiven Diskussionsbedarf zur Zukunft möglicher Förderinstrumente", sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Die aktuellen Überlegungen umzusetzen, wäre eine Entscheidung gegen die Verbraucher, gegen den Hochlauf der E-Mobilität und letztlich gegen den Standort Deutschland."

Audi-Chef: "reine Brückentechnologie "

Audi-Chef Markus Duesmann dagegen begrüßt ein mögliches Auslaufen der Kaufprämie für Plug-in-Hybride zum Jahresende: "Wir haben jetzt die Möglichkeit, Weltmarktführer für E-Mobilität und für neue Technologien, für Defossilisierung zu werden", sagte der Audi-Chef. Von der Politik erwarte er dafür Technologieklarheit und Zielklarheit. "Deshalb befürworte ich auch, dass die Kaufprämie für Plug-in-Hybride, die eine reine Brückentechnologie darstellt, in Deutschland Ende dieses Jahres ausläuft."

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KOMMENTARE


Fritz Schmidt

25.04.2022 - 18:37 Uhr

Willkommen in der realen Welt, Ihr Politiker, für die geradezu zwanghafte E-Auto- Förderung fehlt nun das Geld, die E- Auto Förderung war immer ein Fehler und viel zu teuer, sie ist ein Irrweg!


Alo

25.04.2022 - 19:32 Uhr

Ich verstehe die Aufregung nicht, die Förderung der echten E-Autos geht doch, wenn auch gestaffelt, weiter, was auch richtig ist. Von Anfang an war es aber falsch, Hybride steuerlich zu finanzieren. 6.750,- Euro für einen Verbrenner zu zahlen, der gerade mal 50 km elektrisch fährt, ist ein Skandal. Hier hat sich wieder einmal mehr die Auto-Lobby durchgesetzt. Finanzierung von Hybriden sofort absetzen und gesparte Prämie an BEV Käufer zahlen. Es wird Zeit, daß Verbrenner von unseren Straßen verschwinden...


Rudi S.

26.04.2022 - 09:18 Uhr

Die Förderprämie ist reine Steuerverschwendung. Hybridfahrzeuge laufe in der Regel nur als reine Verbrenner (das Ladekabel liegt originalverpackt im Kofferaum) und bei E-Autos wurde die Förderprämie 1:1 auf den Bruttolistenpreis aufgeschlagen. Daher, weg mit der Förderung!


Heiny Volkart

03.05.2022 - 09:39 Uhr

Meinung aus der Schweiz: Anlässlich eines Workshops vor ca. 20 Jahren, unter Beteiligung der relevanten Bundesämter, Post und Swisscom, sowie der wichtigen Verbände, (ich war als Vertreter des Flottenbesitzerverbandes beteiligt), wurde die Frage nach einer künftigen Förderung von Elektroautos praktisch einstimmig abgelehnt. Das lief also völlig anders als in Deutschland. Die Förderung von BEV in D halte ich für (viel) zu hoch und die Förderung von Hybriden, ob Plug-in oder Vollhybrid, für überflüssig und falsch. Wenn also künftig Hybride nicht mehr gefördert werden und BEV weniger, ist das nur richtig.


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