Die Integration von Chrysler in Fiat hat vor allem für die Chrysler-Händler hierzulande viele Fragen aufgeworfen. In der Chrysler-Zentrale in Berlin gibt es so gut wie keine Ansprechpartner mehr. Zahlreiche Mitarbeiter haben ihre "Daimler-Option" gezogen und werden nicht in die Frankfurter Fiat-Zentrale umziehen. Die Chrysler-Händler sind deswegen derzeit ziemlich allein gelassen mit ihren Problemen. Bemühungen von Händlerverbands-Präsident Peter Jakob dringend notwendige Informationen für seine Mitglieder zu bekommen, waren bislang nicht sehr erfolgreich.
Leider hat auch die Informationsveranstaltung am 18. Juni 2010 nicht viel weiter gebracht, wie Teilnehmer berichteten. Vertreter der Geschäftsleitung von Fiat Deutschland waren nicht anwesend. Neben den bereits bekannten Problemen wie Abwicklungssicherheit und Zuständigkeiten kamen eher noch neue hinzu. So stellten zum Beispiel einige Betriebe fest, dass in ihrer Stadt mehrere Letter of Intend für eine weitere Zusammenarbeit unter "New Lancia" ausgegeben wurden. Das führte dann wiederum zu der Frage, wieviel Sicherheit eine solche Absichtserklärung gibt.
Über die rechtlichen Aspekte informiert ein Rundschreiben, das der Chrysler-Händlerverband in Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt Dr. Christian Genzow von der Kölner Kanzlei Graf von Westphalen herausgeben will. Für die Entscheidung, ob ein Händler in der neuen Konstellation weiter macht, dürften aber eher betriebswirtschaftliche Erwägungen ausschlaggebend sein. Fiat ist hier dringend gefordert, weitere Informationen zu geben. (dp)