BMW will mit seiner Leasingtochter hoch hinaus. "Innerhalb der kommenden fünf Jahre wollen wir in Europa die Nummer zwei werden", sagt Alphabet-Chef Norbert van den Eijnden im Interview mit dem "Handelsblatt". Die Leasinggesellschaft ist derzeit nach eigenen Aussagen die Nummer fünf. Im Juli hatte Alphabet für 637 Millionen Euro das Leasinggeschäft der niederländischen Bank ING mit 240.000 Bestandsfahrzeugen und 1.200 Mitarbeitern übernommen (wir berichteten).
Rückenwind beschert den Münchener derzeit ihre gute Bonität. Dem Bericht zufolge stufte Moody’s BMW im Juli herauf, S&P erhöhte im September seinen Ausblick für den Autobauer. "Die Finanzkraft von BMW ist eine wichtige Stütze für Alphabet", sagte van den Eijnden der Zeitung.
Die Zahl der Flottenzulassungen stieg in Deutschland im ersten Halbjahr dieses Jahres um mehr als 18 Prozent auf rund 487.000. Insgesamt lag der Anteil gewerblicher Halter bei den Neuzulassungen bei 58 Prozent und damit wieder auf dem Niveau vor der Wirtschaftskrise. Mehr als die Hälfte aller in Europa zugelassenen BMW sind Geschäftsfahrzeuge.
Langfristig geht van den Eijnden davon aus, dass in Europa nur noch vier bis fünf große Anbieter auf dem Markt für Firmenflotten übrig bleiben. Deutschland bleibe dabei besonders attraktiv: Im Gegensatz zu Großbritannien oder den Niederlanden hätten die meisten Firmen ihre Dienstwagenflotten noch nicht komplett ausgelagert, hieß es. Immer mehr Großkunden verlangten eine europaweite Abdeckung von ihren Leasinganbietern. "Größe ist in diesem Geschäft wichtig, um die Kosten im Griff zu behalten", so van den Eijnden. (se)