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Ermittlungen: Betrugsverdacht gegen Mietwagenfirma

15.04.2019 14:59 Uhr
Ermittlungen: Betrugsverdacht gegen Mietwagenfirma
Der Internetauftritt von Dexcar
© Foto: Screenshot www.dexcar.de

Der Anbieter Dexcar wirbt mit einem "innovativen und neuartigen Ansatz" für die Autovermietung. Doch in der Vergangenheit ging es anscheinend nicht immer mit rechten Dingen zu.

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Eine Mietwagenfirma aus dem Ruhrgebiet steht unter Betrugsverdacht. Die Staatsanwaltschaft Bochum führe ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen einer in Essen ansässigen Autovermietung sowie gegen einen externen Vermittler, teilte eine Behördensprecherin am Montag mit. Ermittelt werde wegen Betrugsverdachts sowie wegen strafbarer Werbung. Die Beschuldigten hätten die Tatvorwürfe bestritten. Weitere Angaben machte die Sprecherin wegen der laufenden Ermittlungen nicht.

Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung" ("SZ") und WDR handelt es sich um die Firma Dexcar. Ein Manager habe erklärt, man sei Opfer einer Verleumdungskampagne geworden, berichteten "SZ" und WDR. In Italien hatte die Kartellbehörde im März 2017 eine Geldstrafe in Höhe von 400.000 Euro gegen Dexcar verhängt. Dort seien zwischen Oktober 2014 und Juni 2016 rund 22.000 Aufträge akquiriert worden, aber nur etwa 200 Fahrzeuge an italienische Verbraucher ausgeliefert worden.

In Deutschland könnte eine "Vielzahl von Kunden" betroffen sein, hatte ein Sprecher der Bochumer Staatsanwaltschaft "SZ" und WDR gesagt. Auch in Österreich laufen Ermittlungen gegen Dexcar. Das hat die Staatsanwaltschaft Feldkirch der Nachrichtenagentur APA am Montag bestätigt. Von Dexcar war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Carsharing per "Spende"

Dexcar wirbt im Internet damit, "einen innovativen und neuartigen Ansatz für die Autovermietung" entwickelt zu haben. Neben kurz- und langfristiger Vermietung bietet das Unternehmen eine Art Carsharing mit Crowdfunding an. Nach Zahlung einer "Spende" und zwei Jahren Wartezeit könne der Wagen zwei Jahre lang kostenlos gefahren werden – einschließlich aller Versicherungen, Steuer und Wartung, heißt es auf der Dexcar-Internetseite. In diesem System würden die Fahrzeuge in großen Stückzahlen direkt beim Hersteller gekauft und nach zwei Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt weiterverkauft. (dpa)

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KOMMENTARE


Peter B

15.04.2019 - 17:43 Uhr

Selber schuld wenn man sooooo blöd ist und sowas glaubt !! Wer soll das denn sonst bezahlen, wenn nicht geprellte Kunden? Aber in unserer Geiz-ist-Geil-Mentalität wird es auch solchen Firmen leicht gemacht.


carajan

15.04.2019 - 22:21 Uhr

Jeder Interessent, der so einem Angebot seinen Glauben schenkt ist zu großen Teilen selber schuld und muss generell mit dem Verlust seines Einsatzes rechnen. Das ist GLÜCKSSPIEL sonst nix!


insider3

17.04.2019 - 10:29 Uhr

Vorab tut es mir leid das vermutlich immer wieder die gleiche Zielgruppe von Menschen auf solch unseriöse Angebote reinfällt. Allerdings sollte doch jedem klar sein das ich für EUR 2000,-(Pressebericht im Fernsehen) keinen Neuwagen, egal von welchem Hersteller, für 24 Monate inkl. aller nebenkosten außer Sprit fahren kann.Manche meinen halt es geht immer noch "billiger". Weiter so.


Brancheninsider

18.04.2019 - 08:02 Uhr

Das leidige Thema kennen wir als Autobank nur zu gut. Bei uns aufgefallene Betrugsfälle liefen dann so ab:Eine Firma vermittelt Kunden an ein AH die dort zu einem günstigen Preis ein Auto "mieten" können. Die Raten übernimmt der Vermittler meistens und das mit der Begründung man fährt Werbung auf dem Auto (mit der man auch noch Geld verdient und die Kuh dann vollends gemolken hat).Das AH verkauft die Autos über eine FInanzierung zum Listenpreis und darüber hinaus plus mit horrenden Zinsen und verdienst sich eine goldene Nase daran. Der VK teilt seine Provision mit dem unseriösen Vermittler. Der Vermittler zahlt dann ein paar Monate die Raten und wenn der Geldbeutel gut gefüllt ist, hauen Sie ab und ab dann platzen die Raten und die Kunden bleiben auf einem überteuerten Neuwagen mit Finanzierung sitzen und müssen den dann weiter abzahlen.Da frage ich mich auch immer wie dumm man sein muss zu denken man fährt ein Mercedes Cabrio zum Nulltarif nur weil da n bisl Werbung drauf klebt???Aber sie finden immer wieder dumme die drauf reinfallen.Wir unternehmen alles was uns möglich ist sowas rauszufiltern und prüfen überteurte Fahrzeuge bzw. überhöhte Wucherzinsen und lehnen es im Zweifel ab. Aber irgendwo kriegen solche Leute das immer platziert und beuten ahnungslose aus.


Dagobert

18.04.2019 - 11:46 Uhr

@BrancheninsiderSo läuft es natürlich nicht ab, dann wäre der Vermittler schon nach dem ersten Kunde pleite. Die ganze Masche ist ein uralter Hut, den jeder gute und erfahrene Verkäufer kennt und der solche Vermittler sofort des Hauses verweist.Tatsächlich läuft die Bauernfängerei so:a) Der Vermittler vermittelt einen Kunden an das Autohaus. Er zahlt natürlich keine einzige Rate, denn der Leasing- oder Darlehnsvertrag wird mit dem Kunden abgeschlossen. Der Kunde wird also über die Höhe der tatsächlichen Belastungen normalerweise nicht im Unklaren sein.b) der Vermittler seinerseits hat mit dem Leasing- oder Darlehnsnehmer einen Vertrag geschlossen, der dem Kunden eine monatlich Einnahme aus Werbebeklebung o.ä. zusichert - sofern sich Werbepartner finden.c) der Vermittler erhält vom Autohaus eine Provisiond) der Verkäufer im Autohaus macht einen ganz normalen Vertrag - was sollen solche Aussagen wie "horrende Zinsen" und "goldene Nase"? Völlig deplatziert.e) der Kunde merkt nach dem ersten Monat, dass die "Werbeeinnahmen" ausbleiben und er ein unseriöses Angebot seitens des Vermittlers angenommen hat. f) natürlich hat mal wieder der Verkäufer schuld, der von der Vereinbarung des Vermittlers mit dem vermittelten Kunden oftmals gar nichts weiß. Der Verkäufer im Autohaus steht heute so unter Erfolgsdruck, dass er natürlich auch Geschäfte über Vermittler gerne abschließt. Wo kann man tatsächlich dem Autohaus oder dem Verkäufer ein Versäumnis anrechnen? Wenn er den Kunden nicht tatsächlich kennenlernt und die Legitimation des Kunden nicht stattfindet. Das passiert,- wenn er die Vertragsunterlagen erstellt und dem Vermittler überlässt, damit der diese dem Kunden zur Unterschrift vorlegt. - Gründe dafür sind: der Kunde wohnt zu weit weg, hat keine Zeit etc.- Der Leasing-/Darlehnsnehmer wurde somit nicht ordnungsgemäß durch den Verkäufer im Autohaus legitimiert. - Der Vermittler bringt die unterzeichneten Unterlagen wieder ins Autohaus und der Verkäufer kann weder die Unterschrift noch den Leasing-/Darlehnsnehmer legitimieren, weil der ja nie im Autohaus war.- Der Vertrag läuft dann durch, man will die Ziele ja erreichen, der Vermittler/Kunde drängelt, etc. - Motto: wird schon gutgehen, der Vermittler ist bekannt, nett, seriösWas sollte der Verkäufer tun: auch bei Vermittlergeschäften kommt er nicht darum herum, die Legitimation, wie bei jedem anderen Kunden auch, persönlich vorzunehmen: Kunde, Perso, Unterschrift. Dabei erfährt er dann normalerweise von der Klasse-Idee und kann das Geschäft im Interesse des Kunden ablehnen.


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