Der Elektroauto-Entwickler Faraday Future wird das nächste Unternehmen der Branche, das eine Abkürzung an die Börse nimmt. Faraday Future fusioniert mit einer bereits börsennotierten Firma und sichert sich dabei auch eine neue Finanzierung im Umfang von einer Milliarde Dollar. Mit dem frischen Geld kündigte die Firma am Donnerstag an, ihr erstes Auto, den Luxus-Elektrowagen FF91, bis Mitte 2022 auf den Markt bringen zu können.
Faraday Future hat seinen Sitz bei Los Angeles und wurde hauptsächlich mit chinesischem Geld aufgebaut. Die Firma präsentierte sich zum Start Anfang 2016 groß als Herausforderer des Elektroauto-Vorreiters Tesla. Doch dann kam Faraday Future schnell in die Krise durch finanzielle Turbulenzen des chinesischen Hauptinvestors.
Seit Herbst 2019 wird an einem Neustart mit dem ehemaligen BMW-Manager Carsten Breitfeld an der Spitze gearbeitet. Breitfeld hatte einst bei BMW die Entwicklung des Elektrohybrid-Sportwagens i8 beaufsichtigt. Zuletzt wurde er vor allem als Mitgründer und Chef der chinesischen Elektroauto-Firma Byton bekannt, deren erstes Modell mit einem riesigen Display über das gesamte Armaturenbrett für Aufsehen sorgte.
Im vergangenen Jahr wählten bereits mehrerer Entwickler von Elektroautos – unter anderem Canoo, Fisker, Lordstown Motors – für ihre Börsengänge die Fusion mit speziell dafür eingerichteten Firmen statt einer klassischen Aktienplatzierung. (dpa)