Die Zahl der Kfz-Pleiten ist im Mai 2014 sprunghaft angestiegen. Laut einer aktuellen Veröffentlichung des Statistischen Bundesamts (Destatis) gingen im Berichtsmonat 84 Insolvenzanträge von Autohäusern und Werkstätten bei den deutschen Amtsgerichten ein, 42,4 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Es war die erste monatliche Zunahme seit rund eineinhalb Jahren.
Nach den Angaben waren im vergangenen Mai 450 Mitarbeiter von den Kfz-Insolvenzen betroffen. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger betrugen fast 53 Millionen Euro. Im Fahrzeughandel zählte Destatis 35 Pleiten. Das entsprach einem Anstieg um 25 Prozent. Im Wirtschaftsbereich Instandhaltung und Reparatur waren es 29 Fälle (plus 53,6 Prozent).
Am schlimmsten traf es die Händler von Kfz-Teilen und Zubehör: 17 Verfahren im Mai bedeuteten einen Zuwachs um 112,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gegen den Trend in der Autobranche stemmten sich lediglich die Motorrad-Händler und -Werkstätten mit einem Rückgang um ein Viertel auf drei Insolvenzen.
Die Statistik macht deutlich: Im Mai lief das Kfz-Gewerbe der bundesweiten Entwicklung hinterher. Über alle Wirtschaftszweige hinweg registrierten die Amtsgerichte 1.932 Unternehmensinsolvenzen – 14,6 Prozent weniger.
Branchenbilanz bleibt positiv
Trotz des Rückschlags bleibt die Branchenbilanz für die ersten fünf Monaten des Jahres erfreulich: Die Gesamtzahl der Kfz-Insolvenzen sank in diesem Zeitraum um fast zehn Prozent auf 312. Deutliche Rückgänge meldeten die Wiesbadener Statistiker für den Fahrzeughandel (minus 17,4 Prozent) und die Motorradbetriebe (minus 31,3 Prozent). Die Reparaturunternehmen lagen um 1,8 Prozent unter Vorjahresniveau. Dagegen mussten bislang mehr Teile- und Zubehör-Händler den Gang vor den Insolvenzrichter antreten (plus 6,8 Prozent). (rp)
Detlef Rüdel
Dr. August Iner
Michael Kühn