Für die Deutschen spielt das eigene Automobil nach wie vor eine große Rolle. Das ist eine der Kernbotschaften des 47. DAT-Reports, bei dem 4.500 Menschen repräsentativ befragt wurden. Eine andere Erkenntnis der am Donnerstag vorgestellten Marktstudie: Elektroantriebe und andere alternative Mobilitätsangebote sind zwar gefühlt in aller Munde – sie spielen im Alltag aber eine (noch) untergeordnete Rolle.
In der Befragung gaben 79 Prozent zu Protokoll, dass der eigene Pkw unverzichtbar sei. 2020 – im ersten Jahr der Corona-Pandemie – lagt der Wert bei 75 Prozent. Corona spielt auch eine Rolle bezüglich der Jahresfahrleistung: Die ist um vier Prozent – bedingt durch Homeoffice und Kurzarbeit – auf 13.180 Kilometer im Schnitt gesunken.
DAT-Report 2022 - zentrale Ergebnisse
BildergalerieEin wichtiger Faktor sind nach wie vor die frei oder markengebundenen Werkstätten. Auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr führten die Betriebe Wartungsarbeiten durch, nämlich 0,98 Arbeiten pro Pkw. Dafür hat jeder Pkw-Halter 2021 im Schnitt 316 Euro investiert.
Über Fahrzeuge informieren sich die Autokäufer vornehmlich online – der Vor-Ort-Termin im Autohaus ist auch in Corona-Zeiten aber nach wie vor wichtig: 72 Prozent aller privaten Neuwagenkäufer tätigten eine Probefahrt vor dem Kauf - bei Onlinekäufern lag die Quote sogar bei 80 Prozent.
Gestiegene Neu- und Gebrauchtwagenpreise aufgrund von Chipkrise und daraus resultierender Knappheit waren 2021 ein zentrales Thema. 37.790 Euro kostete laut DAT ein Neuwagen durchschnittlich. Für Neuwagen deutscher Premiummarken wurden im Schnitt 54.260 Euro bezahlt, für Neuwagen der Importfabrikate 31.840 Euro.
Die Gebrauchtwagenpreise erreichten ebenfalls ein Allzeithoch und lagen bei 15.740 Euro – das ist eine Steigerung von 1.010 Euro oder sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Elektrofahrzeuge: Ja, aber…
Alternative Antriebe sind im Kommen – sie kommen aber langsam: 59 Prozent der Neuwagenkäufer haben 2021 in Erwägung gezogen, ein Auto mit alternativen Antrieben anzuschaffen. Knapp die Hälfte sämtlicher Pkw-Halter (46 Prozent) gab an, sie könnten sich vorstellen, auf ein rein elektrisches Fahrzeug umzusteigen. Der Rest kann es sich entweder gar nicht vorstellen (31 Prozent) oder ist noch unsicher (22 Prozent). Die große Mehrheit der Befragten nämlich 67 Prozent gab an, zunächst noch abwarten zu wollen, bis ein weiterer Techniksprung erfolgt.
Tatsächlich eine solche Antriebsart gekauft hat ein geringerer Anteil – 43 Prozent aller Neuzulassungen zählten zu den alternativen Antriebsarten. In Summe ist aktuell, nur ein Prozent der 48 Millionen Pkw auf Deutschlands Straßen alternativ unterwegs.