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Conti-Chef: Amerika und Asien halten Automarkt in Schwung

29.12.2011 14:00 Uhr
Elmar Degenhart: "Keinerlei Zeichen für einen Abschwung der Automobilbranche"
© Foto: imago/Sepp Spiegl

Die befürchtete Wachstumsschwäche auf dem europäischen Automarkt wird 2012 nach Einschätzung von Conti-Chef Elmar Degenhart von der Nachfrage in Amerika und Asien wettgemacht.

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Die befürchtete Wachstumsschwäche auf dem europäischen Automarkt wird 2012 nach Einschätzung von Conti-Chef Elmar Degenhart von der Nachfrage in Amerika und Asien wettgemacht. "Beides dürfte die Schwäche in Europa mehr als ausgleichen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Autozulieferers der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Trotz der erwarteten konjunkturellen Abkühlung und der Euro-Schuldenkrise müsse man im kommenden Jahr nicht mit einer weltweiten Talfahrt rechnen. Er sehe "keinerlei Zeichen für einen Abschwung der Automobilbranche", betonte Degenhart.

Der Chef des Reifen- und Autotechnik-Spezialisten aus Hannover blickt optimistisch in die bevorstehenden Monate: "Für die deutsche Automobilindustrie kann 2012 ein gutes Jahr werden", sagte Degenhart dem Blatt. Die globale Produktion werde mindestens die Marke von 75 Millionen Fahrzeugen aus 2011 erreichen - möglicherweise sei auch eine Steigerung auf bis zu 78 Millionen Wagen denkbar.

Zum Jahresende zog Degenhart eine zufriedene Bilanz. Das letzte Quartal sei "sehr gut gelaufen". Obwohl der Dezember meist nicht so stark abschneide, könne der Umsatz des dritten Quartals von rund 7,7 Milliarden Euro noch einmal übertroffen werden. Der Gesamterlös im ablaufenden Geschäftsjahr soll sich bei Conti zwischen 29,5 und 30,5 Milliarden Euro einpendeln. Finanzchef Wolfgang Schäfer rechnet mit einem bereinigten Ergebnis zwischen 2,5 und 3 Milliarden Euro, die Belegschaft erhält im April einen Rekordbonus.

Conti setzt auf eigene Forschung zur Elektromobilität

Bei der Elektromobilität setzt Continental weiter auf die eigene Forschung. Im Unterschied zu Bosch und Daimler will sich Degenhart vorerst nicht auf eine engere Zusammenarbeit mit einem Autohersteller einlassen: "Mit Kunden, also Autokonzernen, sind diese langfristigen Kooperationen schwer vorstellbar." Grund seien vor allem unterschiedliche Preisvorstellungen auf beiden Seiten. "Wir sehen uns lieber nach Partnern in anderen Branchen um, etwa in der Informationstechnologie oder bei Energiezulieferern", erklärte er.

Eine Mitte Dezember vorgestellte und von Conti beauftragte Studie zur Elektromobilität hatte ergeben, dass insbesondere China ein immer wichtigerer Markt für E-Autos werden dürfte. Schon heute können sich demnach 14 Prozent der Chinesen vorstellen, ein E-Mobil zu kaufen. Dagegen sind es in Deutschland nur vier Prozent. Reine Elektroautos würden meist noch als zu teuer bewertet, räumte Degenhart ein - das Nachfragepotenzial bleibe jedoch beträchtlich: "Bis 2020 werden wir als Industrie diese Kosten bereits spürbar gesenkt haben." (dpa)

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